Vor 50 Jahren
28. August 1968
Trunkenheit am Steuer
London - In London ist ein 45 Jahre alter Ire von der Anklage der Trunkenheit am Steuer freigesprochen worden. Er hatte mit seinem Wagen einen Laternenpfahl umgefahren. Vor Gericht sagte er aus: „Ich habe vor dem Unfall nur fünf halbe Bier getrunken, und das ist für mich wie eine Tasse Tee. Denn ich trinke im Durchschnitt täglich 20 Halbe.“
28. August 1968
Rhein wird immer schmutziger
Bonn (dpa). - Die Verunreinigung des Rheinwassers hat von 1961 bis 1965 weiter zugenommen. Das geht aus dem jetzt beim Bonner Gesundheitsministerium vorliegenden fünften Bericht der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung hervor, in der Vertreter der Schweiz, Frankreichs, der Bundesrepublik, Luxemburgs und der Niederlande zusammenarbeiten. Der Bericht weist darauf hin, daß wegen der zunehmenden Verschmutzung der Sauerstoffgehalt besonders am Unterrhein abgenommen hat. Der Chloridgehalt weise eine zunehmende Tendenz auf.
Die Radioaktivitätswerte, die 1962 und 1963 gestiegen waren, sind 1964 und 1965 wieder zurückgegangen, heißt es in dem Bericht.
28. August 1968
Erziehung - wichtigste Entwicklung
Windhoek (AZ). - Als die wichtigste Art der Entwicklung bezeichnete Professor Dr. H. Uhlig von der Universität Kiel in seinem Vortrag „Deutschland und die Entwicklung Afrikas“ die Erziehung. Die Entwicklungshilfe mit dem Ziel, die Wirtschaft der afrikanischen und asiatischen aufzubauen, könne nicht mit einer Art Marshallplan für diese Länder geschehen. Produktionsmittel- und Geldspritzen seien das Mittel gewesen, um dem Nachkriegsdeutschland wirtschaftlich auf die Beine zu verhelfen. Das sei auch gelungen, doch hatten andere Voraussetzungen bestanden. Ein Heer von ausgebildeten Wissenschaftlern und Arbeitern sei vorhanden gewesen, um die Produktion wiederaufzunehmen.
Der Vortragende wandte sich gegen die wenig wirklich informative, ja verflachende Berichterstattung in Deutschland und Europa über die Riesengebiete, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg herauskristallisiert haben. Die Dritte Welt, die bis dahin in Abhängigkeit gelebt habe, habe das Bestreben gehabt, frei zu werden. Darin sei sie von europäischen Kreisen unterstützt worden, die mit Schlagworten wie „Freiheit für die unterdrückten Völker“, „Freiheit ist eine Notwendigkeit aus christlich-humanitären Gründen“ und „Entkolonialisierung“ gearbeitet hätten. Doch was in diesen Staaten unter Freiheit verstanden worden sei, habe andere Ursachen gehabt als den Freiheitswillen der europäischen Völker. Der Wunsch der Dritten Welt nach Unabhängigkeit sei der negative Wunsch gewesen, das gegenwärtige System abzuschaffen. Und sie hätten das europäische Freiheitsbestreben, dabei bestärkt von Europäern auf ihre Länder und Völker verpflanzt, die unter anderen Aspekten lebten. Daß dann schließlich die Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangt hätten, sei seiner Ansicht nach dem Umstand zu verdanken, daß die Kolonialstaaten dank der technischen und wissenschaftlichen Entwicklung in der Lage gewesen seien, auf die Kolonien zu verzichten, die langsam zu „Zuschußbetrieben“ geworden seien. Die Rohstoffe, die früher die Kolonien erstrebenswert gemacht hatten, seien auf künstlichem Wege schneller, billiger und besser herzustellen. Das Weltgewisen werde wiederhergestellt durch Hilfen, wobei wieder von europäischen Verhältnissen ausgegangen werde, die auf Afrika übertragen würden.
28. August 1968
Zatopek: Keine Teilnahme der Sowjetsportler
Zürich (dpa). - Auf einem absolut zuverlässigen Direktkanal von Prag in die Schweiz wurde am gleichen Tage, an dem in Griechenland die Olympische entzündet wurde, ein Beschluß des Nationalen Olympischen Komitees der Tschechoslowakei bekannt, wonach das Komitee beim „IOC“ den Ausschluß der Aggressor-Nationen von den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko verlangt. Wie die Sport-Informationen Zürich meldeten, befürchtet der Übermittler der Mitteilung, daß dieser offizielle Beschluß des IOC wahrscheinlich überhaupt nie oder nicht rechtzeitig für eine Entscheidung erreichen wird. Er bat den Schweizer Empfänger, den tschechoslowakischen IOC-Antrag publik zu machen. Am Vortage hatten die tschechoslowakischen Olympiasieger Dana und Emil Zatopek in einem Aufruf erklärt: „Wir sehen Paralellen der Unterdrückung der Menschenrechte zu Südafrika. Daher ist unsere Forderung, daß bei den diesjährigen Olympischen Spielen die Sowjetunion . . . als Aggressor verurteilt und ihren Sportlern die Teilnahme an dem friedlichen Fest junger Menschen aus der ganzen Welt verwehrt wird.“
Trunkenheit am Steuer
London - In London ist ein 45 Jahre alter Ire von der Anklage der Trunkenheit am Steuer freigesprochen worden. Er hatte mit seinem Wagen einen Laternenpfahl umgefahren. Vor Gericht sagte er aus: „Ich habe vor dem Unfall nur fünf halbe Bier getrunken, und das ist für mich wie eine Tasse Tee. Denn ich trinke im Durchschnitt täglich 20 Halbe.“
28. August 1968
Rhein wird immer schmutziger
Bonn (dpa). - Die Verunreinigung des Rheinwassers hat von 1961 bis 1965 weiter zugenommen. Das geht aus dem jetzt beim Bonner Gesundheitsministerium vorliegenden fünften Bericht der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung hervor, in der Vertreter der Schweiz, Frankreichs, der Bundesrepublik, Luxemburgs und der Niederlande zusammenarbeiten. Der Bericht weist darauf hin, daß wegen der zunehmenden Verschmutzung der Sauerstoffgehalt besonders am Unterrhein abgenommen hat. Der Chloridgehalt weise eine zunehmende Tendenz auf.
Die Radioaktivitätswerte, die 1962 und 1963 gestiegen waren, sind 1964 und 1965 wieder zurückgegangen, heißt es in dem Bericht.
28. August 1968
Erziehung - wichtigste Entwicklung
Windhoek (AZ). - Als die wichtigste Art der Entwicklung bezeichnete Professor Dr. H. Uhlig von der Universität Kiel in seinem Vortrag „Deutschland und die Entwicklung Afrikas“ die Erziehung. Die Entwicklungshilfe mit dem Ziel, die Wirtschaft der afrikanischen und asiatischen aufzubauen, könne nicht mit einer Art Marshallplan für diese Länder geschehen. Produktionsmittel- und Geldspritzen seien das Mittel gewesen, um dem Nachkriegsdeutschland wirtschaftlich auf die Beine zu verhelfen. Das sei auch gelungen, doch hatten andere Voraussetzungen bestanden. Ein Heer von ausgebildeten Wissenschaftlern und Arbeitern sei vorhanden gewesen, um die Produktion wiederaufzunehmen.
Der Vortragende wandte sich gegen die wenig wirklich informative, ja verflachende Berichterstattung in Deutschland und Europa über die Riesengebiete, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg herauskristallisiert haben. Die Dritte Welt, die bis dahin in Abhängigkeit gelebt habe, habe das Bestreben gehabt, frei zu werden. Darin sei sie von europäischen Kreisen unterstützt worden, die mit Schlagworten wie „Freiheit für die unterdrückten Völker“, „Freiheit ist eine Notwendigkeit aus christlich-humanitären Gründen“ und „Entkolonialisierung“ gearbeitet hätten. Doch was in diesen Staaten unter Freiheit verstanden worden sei, habe andere Ursachen gehabt als den Freiheitswillen der europäischen Völker. Der Wunsch der Dritten Welt nach Unabhängigkeit sei der negative Wunsch gewesen, das gegenwärtige System abzuschaffen. Und sie hätten das europäische Freiheitsbestreben, dabei bestärkt von Europäern auf ihre Länder und Völker verpflanzt, die unter anderen Aspekten lebten. Daß dann schließlich die Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangt hätten, sei seiner Ansicht nach dem Umstand zu verdanken, daß die Kolonialstaaten dank der technischen und wissenschaftlichen Entwicklung in der Lage gewesen seien, auf die Kolonien zu verzichten, die langsam zu „Zuschußbetrieben“ geworden seien. Die Rohstoffe, die früher die Kolonien erstrebenswert gemacht hatten, seien auf künstlichem Wege schneller, billiger und besser herzustellen. Das Weltgewisen werde wiederhergestellt durch Hilfen, wobei wieder von europäischen Verhältnissen ausgegangen werde, die auf Afrika übertragen würden.
28. August 1968
Zatopek: Keine Teilnahme der Sowjetsportler
Zürich (dpa). - Auf einem absolut zuverlässigen Direktkanal von Prag in die Schweiz wurde am gleichen Tage, an dem in Griechenland die Olympische entzündet wurde, ein Beschluß des Nationalen Olympischen Komitees der Tschechoslowakei bekannt, wonach das Komitee beim „IOC“ den Ausschluß der Aggressor-Nationen von den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko verlangt. Wie die Sport-Informationen Zürich meldeten, befürchtet der Übermittler der Mitteilung, daß dieser offizielle Beschluß des IOC wahrscheinlich überhaupt nie oder nicht rechtzeitig für eine Entscheidung erreichen wird. Er bat den Schweizer Empfänger, den tschechoslowakischen IOC-Antrag publik zu machen. Am Vortage hatten die tschechoslowakischen Olympiasieger Dana und Emil Zatopek in einem Aufruf erklärt: „Wir sehen Paralellen der Unterdrückung der Menschenrechte zu Südafrika. Daher ist unsere Forderung, daß bei den diesjährigen Olympischen Spielen die Sowjetunion . . . als Aggressor verurteilt und ihren Sportlern die Teilnahme an dem friedlichen Fest junger Menschen aus der ganzen Welt verwehrt wird.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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