Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
29. April 1970

NOTWEIDE ZUGETEILT

Windhoek - Ein Sonderausschuss der SWA Administration für Notweideland in Südwestafrika hat in der vergangenen Woche die Zuteilung von Notweideland für Farmer aus Dürregebieten vorgenommen. 175 Farmer hatten für über 62000 Rinder Notweideland beantragt. Die Administration hat für diesen Zweck den sogenannten Mangetti-Block nordöstlich von Grootfontein zur Verfügung gestellt. Die Antragsteller werden im Laufe des heutigen Mittwochs telegraphisch über die Zahl der Rinder, für die ihnen Notweideland zugeteilt wird, unterrichtet. Die Abteilung Wasserwesen hat im Mangetti-Block bereits mit dem Schlagen und Prüfen von Bohrlöchern begonnen. Tausend Rinder pro Bohrloch sind zulässig. Die Farmer werden daher gebeten, untereinander Absprachen zu treffen, wie sie sich diese Bohrlöcher teilen werden.

Der Notweideausschuss unter Vorsitz von Dirk Mudge, MdE, hat bereits Notweideland zugeteilt für 37480 Rinder zugeteilt. Über 21400 Rinder kommen aus dem Bezirk Outjo, dann folgen die Bezirke Grootfontein, Tsumeb, Gibeon, Windhoek, Usakos/Karibib, Rehoboth, Omaruru, Otjiwarongo und Okahandja. Die Eisenbahnverwaltung in Südwestafrika ist bereits davon unterrichtet worden, damit sie die notwendigen Transportmittel zur Verfügung stellen kann.

In einer Erklärung des Notweideausschusses heißt es ferner, dass alle verfügbare Notweide für Schafe im Laufe der letzten Monate bereits zugeteilt worden sei. 87342 Schafe stehen in diesen Notweidegebieten. Der Ausschuss sucht noch weiteres Notweideland. Er weist jedoch darauf bin, dass die Möglichkeiten dafür sehr gering seien.



ANPASSUNG AN REALITÄTEN

London - Südafrika bilde eine Gemeinschaft, die fähig sei, politische Anpassungen an die Strömungen der wirtschaftlichen und sozialen Realitäten vorzunehmen, meinte Dr. Frans Cronjé, Präsident der Netherlands Bank of South Africa im South Africa Club in London. Eine multirassische Gemeinschaft, wie sie in Südafrika bestehe, sei nicht leicht zu regieren. Dies gelte für alle multirassischen Gemeinschaften der Welt. Es gäbe heute in Südafrika gewisse fundamentale Entwicklungen, die ständig Wind aus den Segeln rassischer Spannungen nähmen und deshalb sei es unwahrscheinlich, dass je eine explosive rassische Situation entstehen könne.

Das wirtschaftliche Wachstum habe in Südafrika alle 25 Jahre zu einer Verdoppelung des Lebensstandards aller Rassen geführt. Mit jeder Generation verdoppele sich das Realeinkommen aller Rassen. Selbst ohne Zukunft ausländischen Kapitals könne die wirtschaftliche Entwicklung Südafrikas aufrechterhalten bleiben.



VEREINIGUNG DER GRUNDEIGENTÜMER

Windhoek - Die südafrikanische Grundeigentümer-Vereinigung wird voraussichtlich in absehbarer Zeit einen Zweigverband in Windhoek gründen. Dies erklärte der Verwaltungsdirektor der Organisation in der Republik, Arthur J. Fair. Die Organisation ist in sämtlichen Provinzen der Republik mit Provinzialverbänden sowie in den verschiedenen Großstädten mit lokalen Zweigverbänden vertreten. Sie hat bereits in zahlreichen Fällen auf eine sinnvolle Städteplanung und moderne Bauvorschriften Einfluss genommen. Der Vereinigung stehen führende Fachkräfte zur Verfügung. Fair selbst ist qualifizierter Stadtplaner.

In Windhoek, so erklärte Fair, habe er unter den führenden Grundstückseigentümern ausschließlich Zustimmung zu dem Plan gefunden, hier einen Zweigverband zu bilden. Die Vereinigung will Stadtverwaltungen und die Administration in Fragen der sinnvollen Planung und Entwicklung beraten. Sie will dabei nicht als Druckgruppe auftreten, sondern vielmehr ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der Grundstücksentwicklung mit dem Ziel einer reibungslosen städtischen Expansion vermitteln. Insbesondere könnten sich die Städte Südwestafrikas bereits vorliegenden Erfahrungen der Republik zunutze machen.

Bei führenden Windhoeker Grundstückseigentümern ist Fair auf die Auffassung gestoßen, es sei bedauerlich, dass die Vereinigung in Südwest erst jetzt in Tätigkeit treten wolle, nachdem man in Windhoek bereits einige Entwicklungspannen erlebt habe und hierfür im Zweifel Steuern zahlen müsse. Die südafrikanische Grundeigentümer-Vereingung ist die einzige ihrer Art im Lande.



VERSUCHTER GIFTMORD

Kapstadt - Zwei Afrikaner wurden zu neun beziehungsweise sieben Jahren Gefängnis in Kapstadt verurteilt, weil sie Pflanzengift in die Milchkanne eines weißen Farmverwalters gegossen hatten. Das Gericht befand die Angeklagten des versuchten Mordes für schuldig. Die Tat war rechtzeitig durch die kleine Tochter des Farmverwalters entdeckt worden. Als sie mit der Milchkanne am Milchwagen stand, stellte sie fest, dass sich auf dem Boden der Milchkanne eine weiße Flüssigkeit befand. Sie zeigte die Kanne ihrem Vater, der die Flüssigkeit als Pflanzengift identifizierte. Die beiden Angeklagten beschuldigten sich gegenseitig, das Pflanzengift in die Kanne gegossen zu haben.



KAUNDA FORDERT WESTGELD FÜR GUERILLAS

Bonn - Sambias Präsident Kenneth Kaunda forderte gestern auf einer Pressekonferenz in Bonn die westlichen Regierungen auf, die Guerilla-Organisationen gegen das südliche Afrika stärker zu unterstützen. Die „Freiheitskämpfer“ gegen Angola, Südwestafrika, Rhodesien, die Republik und Mosambik sollten nicht den Eindruck gewinnen, dass sie nur von den kommunistischen Staaten unterstützt werden. Gleichzeitig forderte Präsident Kaunda die Westmächte auf, weder Südafrika noch Portugal wirtschaftlich zu unterstützen.

Auf der Pressekonferenz betonte Kaunda, diejenigen, die in Südafrika Kapital investieren oder wirtschaftlich mit Portugal zusammenarbeiten, „stärken die weißen Minderheitsregierungen auf dem schwarzen Kontinent“. Der Sambia-Präsident beschuldigte Portugal, seine Kolonialpolitik in Afrika fortzusetzen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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