Vor 50 Jahren
26. September 1968
Caetano wird Nachfolger Salazars
Lissabon (SAPA/Reuter) - Für den seit Tagen im Koma liegenden portugiesischen Ministerpräsidenten Dr. Antonio de Oliveira Salazar ist bereits ein Nachfolger bestimmt worden. Der 62jährige Rechtsprofessor Marcelano Caetano wurde vom Staatsrat und den höchsten Militärkommandeuren als neuer Ministerpräsident Portugals vorgeschlagen. Wie aus der Regierung in Lissabon nahestehenden Kreisen am Mittwoch zu erfahren war, hat Staatspräsident Thomaz die Nomination Caetanos bereits angenommen. Caetano stellte sich gestern der Presse, gab aber keine offizielle Erklärung über die Nachfolge Salazars ab.
Das Befinden des vor zwei Wochen am Kopf operierten Ministerpräsidenten Dr. Salazar ist weiterhin höchst besorgniserregend. Dr. Salazar liegt seit seiner Gehirnthrombose im Koma. Der persönliche Beichtvater des Ministerpräsidenten, der Dominikanerpater Gregorio, hat Salazar bereits mit der Letzten Ölung versehen. Das gesamte portugiesische Kabinett eilte auf eine Nachricht über einen Rückschlag des Patienten in das Rote-Kreuz-Krankenhaus von Lissabon.
Während die Opposition die Regierung aufforderte, das portugiesische Volk durch eine Wahl den Nachfolger Salazars selbst bestimmen zu lassen, wurde Caetano, Dekan der Rechtsfakultät der Lissaboner Universität, von Regierung und Staatsrat – denen Salazar vorsteht – bereits mit dem hone politischen Amt betraut. Staatspräsident Thomaz hatte am Mittwoch die vier Ärzte Salazars empfangen und sich über das Befinden des Patienten informiert.
Caetano war vor Jahren Präsidialminister und als solcher bereits mit der Führung der Regierungsgeschäfte betraut. Er trennte sich jedoch von Salazar, als dieser nicht von seinem starren Korporativsystem abgehen wollte. Der Professor gehört der gemäßigten Rechten an, dürfte jedoch das System Salazars schrittweise ändern. Was die portugiesischen Besitzungen in Afrika, Angola, Port.-Guinea und Mosambik betrifft, rechnet man damit, daß der neue Ministerpräsident den Ländern größere Freiheiten einräumen wird. Er dürfte nach einem Kompromiß mit den afrikanischen Nationalisten suchen. In den letzten Monaten hat sich die Aktivität kommunistisch inspirierter Terroristenorganisationen in den portugiesischen Besitzungen in Afrika weiter verstärkt.
Caetano, dem nachsagt, daß er früher einmal zu den Bewunderern Mussolinis zählte, und der lange Zeit auch als „ultrakonservati“ galt, erklärte noch vor ein paar Tagen, daß er nicht an der Nachfolge Salazars interessiert sei. Der Rechtsprofessor ließ den Staatspräsidenten jedoch gleichzeitig wissen, daß er sich für Portugal „opfern“ werde, sollten Regierung und Staatsrat ihn nominieren.
26. September 1968
Der Dank des Windhoeker Stadtrates
Windhoek (AZ). Allen Instanzen, die einen Beitrag zu friedlich und ordentlich verlaufenden Umsiedlung der Einwohner der Alten Werft geliefert haben, sprach der Vorsitzende des Windhoeker Stadtrates, Ratsherr, S. W. Burger, am Mittwoch den Dank des Stadtparlaments aus. Besonders aber auch den umgezogenen Eingeborenen dankte Burger für ihre Mitarbeit.
Bürgermeister C. E. Katzke konnte ergänzend mitteilen, daß von Juli bis zur endgültigen Räumung der Alten Werft 6902 Menschen nach Katutura umgesiedelt sind, während nahezu 800 Eingeborene in die Reservate zogen.
Die Windhoeker Stadtverwaltung wird umgehend Maßnahmen zur Desinfektion des geräumten Geländes (heute Hochland-Park) ergreifen. Tender für die Entfernung zurückgebliebenen Schutts sind bereits von der Stadtverwaltung ausgeschrieben worden. Auch einige Steingebäude müssen abgerissen werden.
26. September 1968
Salomonisches Urteil
Hollywood - In Hollywood verlangten die Cowboys eine Gagenerhöhung. Sie wurde abgelehnt. Schließlich einigte man sich auf folgende salomonische Lösung: Die Gagen der Cowboys wurden um 20 Dollar herabgesetzt, gleichzeitig aber die Bezahlung der Pferde um 20 Dollar erhöht. Da Pferde keine Einkommensteuer zahlen müssen, kommt dies einer Gagenerhöhung gleich.
Caetano wird Nachfolger Salazars
Lissabon (SAPA/Reuter) - Für den seit Tagen im Koma liegenden portugiesischen Ministerpräsidenten Dr. Antonio de Oliveira Salazar ist bereits ein Nachfolger bestimmt worden. Der 62jährige Rechtsprofessor Marcelano Caetano wurde vom Staatsrat und den höchsten Militärkommandeuren als neuer Ministerpräsident Portugals vorgeschlagen. Wie aus der Regierung in Lissabon nahestehenden Kreisen am Mittwoch zu erfahren war, hat Staatspräsident Thomaz die Nomination Caetanos bereits angenommen. Caetano stellte sich gestern der Presse, gab aber keine offizielle Erklärung über die Nachfolge Salazars ab.
Das Befinden des vor zwei Wochen am Kopf operierten Ministerpräsidenten Dr. Salazar ist weiterhin höchst besorgniserregend. Dr. Salazar liegt seit seiner Gehirnthrombose im Koma. Der persönliche Beichtvater des Ministerpräsidenten, der Dominikanerpater Gregorio, hat Salazar bereits mit der Letzten Ölung versehen. Das gesamte portugiesische Kabinett eilte auf eine Nachricht über einen Rückschlag des Patienten in das Rote-Kreuz-Krankenhaus von Lissabon.
Während die Opposition die Regierung aufforderte, das portugiesische Volk durch eine Wahl den Nachfolger Salazars selbst bestimmen zu lassen, wurde Caetano, Dekan der Rechtsfakultät der Lissaboner Universität, von Regierung und Staatsrat – denen Salazar vorsteht – bereits mit dem hone politischen Amt betraut. Staatspräsident Thomaz hatte am Mittwoch die vier Ärzte Salazars empfangen und sich über das Befinden des Patienten informiert.
Caetano war vor Jahren Präsidialminister und als solcher bereits mit der Führung der Regierungsgeschäfte betraut. Er trennte sich jedoch von Salazar, als dieser nicht von seinem starren Korporativsystem abgehen wollte. Der Professor gehört der gemäßigten Rechten an, dürfte jedoch das System Salazars schrittweise ändern. Was die portugiesischen Besitzungen in Afrika, Angola, Port.-Guinea und Mosambik betrifft, rechnet man damit, daß der neue Ministerpräsident den Ländern größere Freiheiten einräumen wird. Er dürfte nach einem Kompromiß mit den afrikanischen Nationalisten suchen. In den letzten Monaten hat sich die Aktivität kommunistisch inspirierter Terroristenorganisationen in den portugiesischen Besitzungen in Afrika weiter verstärkt.
Caetano, dem nachsagt, daß er früher einmal zu den Bewunderern Mussolinis zählte, und der lange Zeit auch als „ultrakonservati“ galt, erklärte noch vor ein paar Tagen, daß er nicht an der Nachfolge Salazars interessiert sei. Der Rechtsprofessor ließ den Staatspräsidenten jedoch gleichzeitig wissen, daß er sich für Portugal „opfern“ werde, sollten Regierung und Staatsrat ihn nominieren.
26. September 1968
Der Dank des Windhoeker Stadtrates
Windhoek (AZ). Allen Instanzen, die einen Beitrag zu friedlich und ordentlich verlaufenden Umsiedlung der Einwohner der Alten Werft geliefert haben, sprach der Vorsitzende des Windhoeker Stadtrates, Ratsherr, S. W. Burger, am Mittwoch den Dank des Stadtparlaments aus. Besonders aber auch den umgezogenen Eingeborenen dankte Burger für ihre Mitarbeit.
Bürgermeister C. E. Katzke konnte ergänzend mitteilen, daß von Juli bis zur endgültigen Räumung der Alten Werft 6902 Menschen nach Katutura umgesiedelt sind, während nahezu 800 Eingeborene in die Reservate zogen.
Die Windhoeker Stadtverwaltung wird umgehend Maßnahmen zur Desinfektion des geräumten Geländes (heute Hochland-Park) ergreifen. Tender für die Entfernung zurückgebliebenen Schutts sind bereits von der Stadtverwaltung ausgeschrieben worden. Auch einige Steingebäude müssen abgerissen werden.
26. September 1968
Salomonisches Urteil
Hollywood - In Hollywood verlangten die Cowboys eine Gagenerhöhung. Sie wurde abgelehnt. Schließlich einigte man sich auf folgende salomonische Lösung: Die Gagen der Cowboys wurden um 20 Dollar herabgesetzt, gleichzeitig aber die Bezahlung der Pferde um 20 Dollar erhöht. Da Pferde keine Einkommensteuer zahlen müssen, kommt dies einer Gagenerhöhung gleich.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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