Vor 50 Jahren
27. April 1970
STAATSHILFE FÜR KULTURELLE VERANSTALTUNGEN
Windhoek - Der Südwestafrikanische Rat für die Ausführende Künste (SWARAK) hat unter Vorsitz des Administrators für das Rechnungsjahr 1970/71 Rand 29400 bewilligt. SWARAK erhalt jährlich aus Steuergeldern Rand 25000 von der südwestafrikanischen Administration. Der Betrag von R 24400 wurde von den vier Komitees für Schauspiel, Musik, Ballett und Oper für Aufführungen in Südwestafrika beantragt und bewilligt. Weitere Rand 5000 stellte SWARAK für eine Tournee des Windhoeker Kinderchors nach dem Freistaat und eventuell Transvaal zur Verfügung. Der Windhoeker Kinderchor ist von der Erziehungsabteilung des Freistaates eingeladen worden. Der Jugendchor des Freistaates hat im vergangenen Jahr Südwestafrika besucht.
Das Schauspielkomitee erhält den höchsten Betrag aus dem SWARAK-Haushalt, nämlich Rand 12375.
PROTEST GEGEN FERNSEHFILM
London - Der südafrikanische Botschafter in London, Dr. Hendrik Luttig, wird eine Beschwerde gegen einen Fernsehfilm, der am Donnerstag in Großbritannien gezeigt wurde, einreichen. Dieser sogenannte Dokumentarfilm soll die Situation in Südafrika völlig entstellt haben. Die Botschaft ist besonders darüber entrüstet, weil Produzent Jo Menell, der in Südafrika geboren ist, die persönliche Garantie gegeben hat, dass der Film objektiv sein werde. Der Berichterstatter ist Charles Douglas-Home, ein Neffe des ehemaligen britischen Ministerpräsidenten und Korrespondent für Verteidigungsfragen der Londoner „Times“. Dieser Dokumentarfilm konzentriert sich in erster Linie auf die Herstigte Nasionale Party und stellt sie als repräsentativ für den Afrikaner dar.
ROTCHINESISCHER SATELLIT UMKREIST DIE ERDE
Hongkong - Mit dem erfolgreichen Start einer Trägerrakete und den Einschuss eines Satelliten in die Erdumlaufbahn hat sich die Volksrepublik China am vergangenen Freitag den fünften Platz unter den Raumflugnationen gesichert. Andere Mitglieder dieses exklusiven „Weltklubs“ sind die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, Frankreich und Japan. Der chinesische Erfolg ist umso höher zu bewerten, als er schon bei der ersten Flugerprobung einer neuen, bisher nicht bekannten Trägerrakete erzielt wurde. Als ebenfalls bemerkenswert gilt die Tatsache, dass der etwa 173 Kilogramm schwere Satellit gleich zwei Mal so schwer wie der erste von den Sowjets in eine Umlaufbahn um die Erde geschossene „Sputnik 1“ ist. Nach Angaben der 'New China News Agency soll der Satellit die Erde alle 114 Minuten einmal umkreisen und dabei die Melodie des chinesischen Nationalmusikstücks „Der Osten ist rot“ aussenden.
Obwohl der Abschuss schon am Freitag erfolgt war, gab die chinesische Nachrichtenagentur die Lancierung erst 24 Stunden später bekannt. In der Sendung heißt es wörtlich: „Der erfolgreiche Abschuss unseres ersten, von Menschenhand angefertigten Erdsatelliten ist das Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit der chinesischen Bevölkerung unter dem großen Parteivorsitzenden Mao wie auch des chinesischen Zentralkomitees.“ In nahezu allen chinesischen Tageszeitungen wurde der Abschuss als der Beginn und die Einleitung einer Raumfahrtära gepriesen, der gleichzeitig als ein „großer Sieg“ des proletarischen Revolutionsrats angesehen werde. Technische Details des Satelliten und der Abschussplatz der Trägerrakete wurden nicht bekanntgegeben.
PORTUGALS GENERALKONSUL ABBERUFEN
Salisbury - Der portugiesische Generalkonsul in Salisbury, Dr. J. Freitas Cruz, ist aus Salisbury abberufen worden. Es wird jedoch betont, dass dies keine Schließung des Konsulats bedeute, das vielmehr weiter offenbleibe. Die Abberufung erfolgte, weil die britische Regierung das von der Königin vor der Unabhängigkeitserklärung Rhodesiens erteilte Exequatur nicht mehr anerkennt. Der Generalkonsul weiß noch nicht, wohin er versetzt werden wird, und man weiß auch nicht, ob und wie er ersetzt wird. Portugal hat die Republik Rhodesien nicht anerkannt, doch hält es sich nicht an die Sanktionen und denkt nicht daran, die vom Sicherheitsrat empfohlenen Maßnahmen einzuhalten. In Rhodesien leben sehr viele Portugiesen, und schon aus diesem Grunde dürfte das Konsulat nicht geschlossen werden. Der „Rhodesia Herald“ schreibt dazu, die Abberufung des Generalkonsuls zeige, dass Großbritannien nicht ganz so machtlos in seiner Politik gegenüber Rhodesien sei. Der Weggang von Dr. Freitas Pruz, der so viel für engere Beziehungen zwischen Portugal und Rhodesien getan habe, werde stark bedauert werden. Auf rhodesischer Regierungsseite wurde abgelehnt, zu diesem Rückschlag in den portugiesisch-rhodesischen Beziehungen Stellung zu nehmen.
VISCOUNT LINLEY IN GEFAHR?
London - Der achtjährige Sohn der Prinzessin Margaret und Lord Snowdons ist unter verschärfte Bewachung gestellt worden. Scotland Yard hatte aus der „Unterwelt“ einen Hinweis erhalten, dass Viscount Linley entführt und ein hohes Lösegeld sowie die Entlassung von zwei Strafgefangenen verlangt werden solle. Obwohl niemand weiß, ob die Drohung ernsthaft gemeint war, wurden dennoch sofort Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Der Viscount befindet sich in einem isolierten Landhaus in Forest Row, Surrey, über 40 Kilometer südlich von London, wo er die Schule besucht. Im Kensington-Palast, dem Wohnsitz der Prinzessin Margaret, hüllt man sich in Schweigen.
STAATSHILFE FÜR KULTURELLE VERANSTALTUNGEN
Windhoek - Der Südwestafrikanische Rat für die Ausführende Künste (SWARAK) hat unter Vorsitz des Administrators für das Rechnungsjahr 1970/71 Rand 29400 bewilligt. SWARAK erhalt jährlich aus Steuergeldern Rand 25000 von der südwestafrikanischen Administration. Der Betrag von R 24400 wurde von den vier Komitees für Schauspiel, Musik, Ballett und Oper für Aufführungen in Südwestafrika beantragt und bewilligt. Weitere Rand 5000 stellte SWARAK für eine Tournee des Windhoeker Kinderchors nach dem Freistaat und eventuell Transvaal zur Verfügung. Der Windhoeker Kinderchor ist von der Erziehungsabteilung des Freistaates eingeladen worden. Der Jugendchor des Freistaates hat im vergangenen Jahr Südwestafrika besucht.
Das Schauspielkomitee erhält den höchsten Betrag aus dem SWARAK-Haushalt, nämlich Rand 12375.
PROTEST GEGEN FERNSEHFILM
London - Der südafrikanische Botschafter in London, Dr. Hendrik Luttig, wird eine Beschwerde gegen einen Fernsehfilm, der am Donnerstag in Großbritannien gezeigt wurde, einreichen. Dieser sogenannte Dokumentarfilm soll die Situation in Südafrika völlig entstellt haben. Die Botschaft ist besonders darüber entrüstet, weil Produzent Jo Menell, der in Südafrika geboren ist, die persönliche Garantie gegeben hat, dass der Film objektiv sein werde. Der Berichterstatter ist Charles Douglas-Home, ein Neffe des ehemaligen britischen Ministerpräsidenten und Korrespondent für Verteidigungsfragen der Londoner „Times“. Dieser Dokumentarfilm konzentriert sich in erster Linie auf die Herstigte Nasionale Party und stellt sie als repräsentativ für den Afrikaner dar.
ROTCHINESISCHER SATELLIT UMKREIST DIE ERDE
Hongkong - Mit dem erfolgreichen Start einer Trägerrakete und den Einschuss eines Satelliten in die Erdumlaufbahn hat sich die Volksrepublik China am vergangenen Freitag den fünften Platz unter den Raumflugnationen gesichert. Andere Mitglieder dieses exklusiven „Weltklubs“ sind die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, Frankreich und Japan. Der chinesische Erfolg ist umso höher zu bewerten, als er schon bei der ersten Flugerprobung einer neuen, bisher nicht bekannten Trägerrakete erzielt wurde. Als ebenfalls bemerkenswert gilt die Tatsache, dass der etwa 173 Kilogramm schwere Satellit gleich zwei Mal so schwer wie der erste von den Sowjets in eine Umlaufbahn um die Erde geschossene „Sputnik 1“ ist. Nach Angaben der 'New China News Agency soll der Satellit die Erde alle 114 Minuten einmal umkreisen und dabei die Melodie des chinesischen Nationalmusikstücks „Der Osten ist rot“ aussenden.
Obwohl der Abschuss schon am Freitag erfolgt war, gab die chinesische Nachrichtenagentur die Lancierung erst 24 Stunden später bekannt. In der Sendung heißt es wörtlich: „Der erfolgreiche Abschuss unseres ersten, von Menschenhand angefertigten Erdsatelliten ist das Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit der chinesischen Bevölkerung unter dem großen Parteivorsitzenden Mao wie auch des chinesischen Zentralkomitees.“ In nahezu allen chinesischen Tageszeitungen wurde der Abschuss als der Beginn und die Einleitung einer Raumfahrtära gepriesen, der gleichzeitig als ein „großer Sieg“ des proletarischen Revolutionsrats angesehen werde. Technische Details des Satelliten und der Abschussplatz der Trägerrakete wurden nicht bekanntgegeben.
PORTUGALS GENERALKONSUL ABBERUFEN
Salisbury - Der portugiesische Generalkonsul in Salisbury, Dr. J. Freitas Cruz, ist aus Salisbury abberufen worden. Es wird jedoch betont, dass dies keine Schließung des Konsulats bedeute, das vielmehr weiter offenbleibe. Die Abberufung erfolgte, weil die britische Regierung das von der Königin vor der Unabhängigkeitserklärung Rhodesiens erteilte Exequatur nicht mehr anerkennt. Der Generalkonsul weiß noch nicht, wohin er versetzt werden wird, und man weiß auch nicht, ob und wie er ersetzt wird. Portugal hat die Republik Rhodesien nicht anerkannt, doch hält es sich nicht an die Sanktionen und denkt nicht daran, die vom Sicherheitsrat empfohlenen Maßnahmen einzuhalten. In Rhodesien leben sehr viele Portugiesen, und schon aus diesem Grunde dürfte das Konsulat nicht geschlossen werden. Der „Rhodesia Herald“ schreibt dazu, die Abberufung des Generalkonsuls zeige, dass Großbritannien nicht ganz so machtlos in seiner Politik gegenüber Rhodesien sei. Der Weggang von Dr. Freitas Pruz, der so viel für engere Beziehungen zwischen Portugal und Rhodesien getan habe, werde stark bedauert werden. Auf rhodesischer Regierungsseite wurde abgelehnt, zu diesem Rückschlag in den portugiesisch-rhodesischen Beziehungen Stellung zu nehmen.
VISCOUNT LINLEY IN GEFAHR?
London - Der achtjährige Sohn der Prinzessin Margaret und Lord Snowdons ist unter verschärfte Bewachung gestellt worden. Scotland Yard hatte aus der „Unterwelt“ einen Hinweis erhalten, dass Viscount Linley entführt und ein hohes Lösegeld sowie die Entlassung von zwei Strafgefangenen verlangt werden solle. Obwohl niemand weiß, ob die Drohung ernsthaft gemeint war, wurden dennoch sofort Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Der Viscount befindet sich in einem isolierten Landhaus in Forest Row, Surrey, über 40 Kilometer südlich von London, wo er die Schule besucht. Im Kensington-Palast, dem Wohnsitz der Prinzessin Margaret, hüllt man sich in Schweigen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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