Vor 50 Jahren
GRIECHISCHER TANKER ÜBERFÄLLIG
Kapstadt - Ein Shackleton-Kampfflugzeug der südafrikanischen Luftwaffe befindet sich zurzeit 500 Meilen nordwestlich von Kapstadt auf der Suche nach dem nun seit drei Tagen vermissten griechischen Tanker „Milton Iatridis” (16 230 BRT). Der Tanker soll am 28. November Brasilien auf dem Wege nach Kapstadt verlassen haben. Kapstädter Agenten der griechischen Maritimgruppe Achille Halcousissis mit Hauptsitz in Piräus waren mit der Bitte an die südafrikanische Luftwaffe herangetreten, eines ihrer Flugzeuge für Suchzwecke zur Verfügung zu stellen. Ob die bisher erfolglose Suche auch in den kommenden Tagen fortgesetzt werden soll, ist nicht bekannt.
TODESURTEILE IN BURUNDI
Bujumbura - 26 Personen, darunter drei frühere Minister, sind zum Tode verurteilt worden, weil sie versuchten, die Regierung zu stürzen und den Tutsi-Stamm auszurotten. Obwohl die Tutsi in der Minderheit sind, beherrschen sie Burundi. Drei Personen wurden zu lebenslänglicher Strafarbeit, 34 Personen zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein früherer Ministerpräsident, Joseph Cimpaye, erhielt eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren.
SECHS TOTE BEIM AMOKLAUF
Kalkutta - Mindestens sechs Personen kamen am Dienstag ums Leben, als etwa 3000 Kricketenthusiasten vor den Eingangstoren des Ranji-Stadions Amok liefen. Die Schar hatte die ganze Nacht vor den Kartenverkaufsstanden zugebracht, um in den Besitz einer der angeblich 5000 noch zur Verfügung stehenden Karten zu kommen. AIs sich herausstellte, dass zuvor schon diese 5000 Karten verkauft worden seien, lief die Menge Amok.
WICHTIGES IN KÜRZE
Lissabon - Der portugiesische Ministerpräsident Dr. Marcello Caetano erklärte in einer Rundfunkrede, man müsse sich fragen, ob es einen Sinn habe, weiter den UNO-Debatten beizuwohnen. Er beschuldigte die afroasiatischen Staaten, einen Nervenkrieg gegen Portugal zu führen. Die Propagandakampagne gegen Portugal werde noch verstärkt werden. Portugal wisse jedoch selber, wie es die Probleme in seinen überseeischen Provinzen in Afrika zu Iösen habe.
Wie amtlich bekanntgegeben wird, sind im letzten Monat in Nord-Mosambik 52 Terroristen getötet worden. 18 portugiesische Soldaten sind gefallen. Es wurde viel Material beschlagnahmt.
Salisbury - Der Eid auf die Königin von England wurde zum letzten Mal in Rhodesien geleistet, als Oberstleutnant H. B. Everard zum amtierenden Staatsoberhaupt vereidigt wurde. Er ersetzt den sich im Urlaub befindenden Cliffort Dupont.
Rom - In Italien sind neue Streiks ausgebrochen, die besonders den Verkehr beeinträchtigen. Etwa anderthalb Millionen Staatsbeamte erschienen nicht zur Arbeit. Die Verhaftung der Bombenattentäter hat jedoch eine gewisse Beruhigung geschaffen.
Ankara - Ein deutsch-britisches Konsortium hat den Auftrag erhalten; die Brücke über den Bosporus zu bauen, die Europa mit Asien verbinden soll. Die deutsche Firma Hochtief und die britische Firma Cleveland Bridge gewannen den Auftrag gegen starke Konkurrenz. Die 1500 Meter lange Brücke, die 1973 vollendet sein soll, wird die viertgrößte Hängebrücke der Welt sein.
KEINE TODESSTRAFE MEHR
London - Das britische Unterhaus hat am Dienstagabend mit 343 gegen 185 Stimmen beschlossen, die Todesstrafe, die durch Erhängen ausgeführt wurde, endgültig abzuschaffen. Die Unterhausmitglieder waren in der Stimmabgebe frei, das heißt nicht parteigebunden. Die letzte Entscheidung wird jedoch im Oberhaus fallen, das nach zweitägiger Debatte heute, Donnerstagabend, darüber abstimmen wird. Im Oberhaus besteht eine starke Strömung für die Beibehaltung der Todesstrafe oder mindestens für die Verschiebung der letzten Entscheidung bis zum 31. Juli 1970. Dann ist die fünfjährige Frist abgelaufen, die 1965 festgesetzt wurde, während der keine Todesstrafe verhängt wurde. Die Lords sind vorwiegend der Meinung, es liege noch nicht genügend Material vor, um zu beweisen, dass die Todesstrafe abgeschafft werden könne.
POLIZISTEN UNTERSUCHEN HIPPIE-
UNTERSCHLUPF
Los Angeles - Ein Aufgebot von Polizisten und Detektiven stattete dem Schlupfwinkel, der des Mordes an mehreren Schauspielern angeklagten Hippie-Gruppe „Manson's Family” am vergangenen Sonntag einen Besuch ab, in der Hoffnung, auf weitere, womöglich verscharrte Opfer der Kommune zu stoßen. Besonders intensiven Untersuchungen unterzogen Polizisten dabei die auf dem zu Filmzwecken benutzten Ranchgelände befindlichen Brunnen, von denen man annimmt, dass in ihnen die Leichen weiterer Ermordeter versenkt worden seien. Die Untersuchungen werden besonders im Hinblick auf einen seit etwa neun Wochen verschollenen Ranchgehilfen ausgeführt, von dem man meint, dass auch er ermordet wurde. Diese Annahme wird besonders durch einige Befunde des Geschworenengerichts bekräftigt.
Bei den Nachforschungen war auch die 21-jährige Susan Atkins zugegen, ein „Familienmitglied” der Kommune. Obwohl die Polizei bisher auf keine Hinweise stoßen konnte, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass dies in Zukunft der Fall sein wird. Viel wird dabei von den Aussagen der Angeklagten abhängen, da sich das durchzukämmende Gebiet über mehrere Quadratkilometer erstreckt und die Suche somit erheblich erschwert ist.
KONFERENZ ÜBER LUFTPIRATERIE
London - Piloten aus aller Welt trafen am Mittwoch zu einer Konferenz in London ein, bei der das Problem der Luftpiraterie erörtert werden soll. Die Konferenz findet unter der Schirmherrschaft der Internationalen Pilotenföderation (IFALPA) statt und ist von privatem Charakter, eine Tatsache, die die Piloten zu einer ungezwungenen Aussprache ihrer Ansichten veranlassen soll.
Inzwischen sind dem Vorstand verschiedene Vorschläge unterbreitet worden. Einer der Vorschläge sieht eine Durchleuchtung sämtlicher Passagiere vor, durch die festgestellt werden soll, ob sich die betreffende Person im Besitz einer Waffe befindet. Ein anderer Vorschlag sieht eine hermetische Abriegelung der Besatzungsmitglieder von den Passagierkabinen vor, so dass vorsätzliche Luftpiraten nicht in die Pilotenkanzel eindringen können. Insgesamt wurden in diesem Jahre 68 Flugzeuge entführt. Weitere 18 Versuche, Flugzeuge zu entführen, schlugen fehl.
Kapstadt - Ein Shackleton-Kampfflugzeug der südafrikanischen Luftwaffe befindet sich zurzeit 500 Meilen nordwestlich von Kapstadt auf der Suche nach dem nun seit drei Tagen vermissten griechischen Tanker „Milton Iatridis” (16 230 BRT). Der Tanker soll am 28. November Brasilien auf dem Wege nach Kapstadt verlassen haben. Kapstädter Agenten der griechischen Maritimgruppe Achille Halcousissis mit Hauptsitz in Piräus waren mit der Bitte an die südafrikanische Luftwaffe herangetreten, eines ihrer Flugzeuge für Suchzwecke zur Verfügung zu stellen. Ob die bisher erfolglose Suche auch in den kommenden Tagen fortgesetzt werden soll, ist nicht bekannt.
TODESURTEILE IN BURUNDI
Bujumbura - 26 Personen, darunter drei frühere Minister, sind zum Tode verurteilt worden, weil sie versuchten, die Regierung zu stürzen und den Tutsi-Stamm auszurotten. Obwohl die Tutsi in der Minderheit sind, beherrschen sie Burundi. Drei Personen wurden zu lebenslänglicher Strafarbeit, 34 Personen zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein früherer Ministerpräsident, Joseph Cimpaye, erhielt eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren.
SECHS TOTE BEIM AMOKLAUF
Kalkutta - Mindestens sechs Personen kamen am Dienstag ums Leben, als etwa 3000 Kricketenthusiasten vor den Eingangstoren des Ranji-Stadions Amok liefen. Die Schar hatte die ganze Nacht vor den Kartenverkaufsstanden zugebracht, um in den Besitz einer der angeblich 5000 noch zur Verfügung stehenden Karten zu kommen. AIs sich herausstellte, dass zuvor schon diese 5000 Karten verkauft worden seien, lief die Menge Amok.
WICHTIGES IN KÜRZE
Lissabon - Der portugiesische Ministerpräsident Dr. Marcello Caetano erklärte in einer Rundfunkrede, man müsse sich fragen, ob es einen Sinn habe, weiter den UNO-Debatten beizuwohnen. Er beschuldigte die afroasiatischen Staaten, einen Nervenkrieg gegen Portugal zu führen. Die Propagandakampagne gegen Portugal werde noch verstärkt werden. Portugal wisse jedoch selber, wie es die Probleme in seinen überseeischen Provinzen in Afrika zu Iösen habe.
Wie amtlich bekanntgegeben wird, sind im letzten Monat in Nord-Mosambik 52 Terroristen getötet worden. 18 portugiesische Soldaten sind gefallen. Es wurde viel Material beschlagnahmt.
Salisbury - Der Eid auf die Königin von England wurde zum letzten Mal in Rhodesien geleistet, als Oberstleutnant H. B. Everard zum amtierenden Staatsoberhaupt vereidigt wurde. Er ersetzt den sich im Urlaub befindenden Cliffort Dupont.
Rom - In Italien sind neue Streiks ausgebrochen, die besonders den Verkehr beeinträchtigen. Etwa anderthalb Millionen Staatsbeamte erschienen nicht zur Arbeit. Die Verhaftung der Bombenattentäter hat jedoch eine gewisse Beruhigung geschaffen.
Ankara - Ein deutsch-britisches Konsortium hat den Auftrag erhalten; die Brücke über den Bosporus zu bauen, die Europa mit Asien verbinden soll. Die deutsche Firma Hochtief und die britische Firma Cleveland Bridge gewannen den Auftrag gegen starke Konkurrenz. Die 1500 Meter lange Brücke, die 1973 vollendet sein soll, wird die viertgrößte Hängebrücke der Welt sein.
KEINE TODESSTRAFE MEHR
London - Das britische Unterhaus hat am Dienstagabend mit 343 gegen 185 Stimmen beschlossen, die Todesstrafe, die durch Erhängen ausgeführt wurde, endgültig abzuschaffen. Die Unterhausmitglieder waren in der Stimmabgebe frei, das heißt nicht parteigebunden. Die letzte Entscheidung wird jedoch im Oberhaus fallen, das nach zweitägiger Debatte heute, Donnerstagabend, darüber abstimmen wird. Im Oberhaus besteht eine starke Strömung für die Beibehaltung der Todesstrafe oder mindestens für die Verschiebung der letzten Entscheidung bis zum 31. Juli 1970. Dann ist die fünfjährige Frist abgelaufen, die 1965 festgesetzt wurde, während der keine Todesstrafe verhängt wurde. Die Lords sind vorwiegend der Meinung, es liege noch nicht genügend Material vor, um zu beweisen, dass die Todesstrafe abgeschafft werden könne.
POLIZISTEN UNTERSUCHEN HIPPIE-
UNTERSCHLUPF
Los Angeles - Ein Aufgebot von Polizisten und Detektiven stattete dem Schlupfwinkel, der des Mordes an mehreren Schauspielern angeklagten Hippie-Gruppe „Manson's Family” am vergangenen Sonntag einen Besuch ab, in der Hoffnung, auf weitere, womöglich verscharrte Opfer der Kommune zu stoßen. Besonders intensiven Untersuchungen unterzogen Polizisten dabei die auf dem zu Filmzwecken benutzten Ranchgelände befindlichen Brunnen, von denen man annimmt, dass in ihnen die Leichen weiterer Ermordeter versenkt worden seien. Die Untersuchungen werden besonders im Hinblick auf einen seit etwa neun Wochen verschollenen Ranchgehilfen ausgeführt, von dem man meint, dass auch er ermordet wurde. Diese Annahme wird besonders durch einige Befunde des Geschworenengerichts bekräftigt.
Bei den Nachforschungen war auch die 21-jährige Susan Atkins zugegen, ein „Familienmitglied” der Kommune. Obwohl die Polizei bisher auf keine Hinweise stoßen konnte, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass dies in Zukunft der Fall sein wird. Viel wird dabei von den Aussagen der Angeklagten abhängen, da sich das durchzukämmende Gebiet über mehrere Quadratkilometer erstreckt und die Suche somit erheblich erschwert ist.
KONFERENZ ÜBER LUFTPIRATERIE
London - Piloten aus aller Welt trafen am Mittwoch zu einer Konferenz in London ein, bei der das Problem der Luftpiraterie erörtert werden soll. Die Konferenz findet unter der Schirmherrschaft der Internationalen Pilotenföderation (IFALPA) statt und ist von privatem Charakter, eine Tatsache, die die Piloten zu einer ungezwungenen Aussprache ihrer Ansichten veranlassen soll.
Inzwischen sind dem Vorstand verschiedene Vorschläge unterbreitet worden. Einer der Vorschläge sieht eine Durchleuchtung sämtlicher Passagiere vor, durch die festgestellt werden soll, ob sich die betreffende Person im Besitz einer Waffe befindet. Ein anderer Vorschlag sieht eine hermetische Abriegelung der Besatzungsmitglieder von den Passagierkabinen vor, so dass vorsätzliche Luftpiraten nicht in die Pilotenkanzel eindringen können. Insgesamt wurden in diesem Jahre 68 Flugzeuge entführt. Weitere 18 Versuche, Flugzeuge zu entführen, schlugen fehl.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen