Vor 50 Jahren
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Wiebke Schmidt
4. Oktober 1968

Dr. Muller antwortet U Thant

New York (SAPA/Reuter) - Zahlreiche afrikanische, asiatische und kommunistische Delegierte verließen den Sitzungsaal der Vereinten Nationen, als Südafrikas Außenminister Dr. Hilgard Muller zum Rednerpult schritt, um seine Erklärung abzugeben. Die Rede Dr. Mullers gipfelte in einer harten Kritik an dem Jahresbericht des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, U Thant. Während dieser Sitzung waren lediglich 85 Delegierte aus 45 Ländern im Plenarsaal vertreten. Der UNO gehören 125 Mitgliedsstaaten an.

Die Tatsachen im südlichen Afrika, so erklärte Dr. Muller vor der Generalversammlung, widerlegten die Ansichten des UNO-Generalsekretärs. U Thant hatte in seinem Jahresbericht unter anderem erklärt, daß Südafrikas Apartheidspolitik und die Beziehungen der Republik zu Rhodesien das ganze südliche Afrika auf Kollisionskurs bringen würden.

Dr. Muller appellierte an die Generalversammlung, Respekt und Toleranz zu üben. „Unglücklicherweise haben die letzten Jahre keine Zunahme von Toleranz und Respekt zwischen den Nationen und Völkern gezeigt. Überall auf der Welt gibt es Konfrontationen, Zusammenstöße und selbst offene Gewalt zwischen Nationen und Bevölkerungsgruppen. Wir müssen in der Tat die Vorfälle der Vergangenheit mit großer Trauer betrachten. Frisch in unserer Erinnerung ist die Anwendung brutaler militärischer Gewalt der Sowjetunion gegen ein kleines Nachbarland. Dies ereignete sich paradoxerweise wenige Monate, nachdem die Sowjetunion feierlich besondere Verantwortlichkeiten als Nuklearmacht und ständiges Miglied des Sicherheitsrates übernommen hatte.“

Innerhalb der Vereinten Nationen selbst, so fuhr Dr. Muller fort, gebe es zahlreiche Beispiele für Übelwollen und Intoleranz. Die Maschinerie des Generalsekretariats der Vereinten Nationen sei beispielsweise dazu mißbraucht worden, eine Vendetta gegen Südafrika zu unterstützen. Hierbei seien die Charta der Vereinten Nationen verletzt und die Tatsachen verdreht worden. Viel mehr zu bedauern sei, daß der Generalsekretär selbst in seinem letzten Jahresbericht die wahre Situation völlig mißachte und einen Kollisionskurs für das südliche Afrika voraussage.

Dr. Muller wies die Voraussetzungen und Schlußfolgerungen der Analyse U Thants zurück. Die Tatsachen im südlichen Afrika zeigten ein völlig anderes Bild. „Dies ist ein Bild der Entwicklung und des Fortschritts im Geist der Charta der Vereinten Nationen, das anerkannt und gewürdigt werden sollte.“

Während ein blutiger Krieg in Afrika wütet, während Not und Hunger für so viele Männer, Frauen und Kinder hinter der nächsten Ecke lauern, werde sehr viel Zeit, Geld und Energie in den Vereinten Nationen verbraucht, um Südafrika als sogenannte Bedrohung des Weltfriedens zu attackieren.

„Was ist aber mit unserer Aufgabe, die Lasten zu erleichtern und den Völkern der Welt zunehmenden Wohlstand zu bringen? Ich komme von Afrika und möchte diese Frage im Hinblick auf diesen Kontinent stellen.“

Im südlichen Afrika seien unabhängige Länder bemüht, einen Weg der Zusammenarbeit auszubauen. Dies wäre nicht möglich, wenn die einzelnen Bevölkerungsgruppen in ihrer Identität bedroht würden. Europa durchlebte Jahrhunderte der Kämpfe und der Zerstörung, bevor es einsah, daß Länder ihre politische Unabhängigkeit behalten und trotzdem auf wirtschaftlichem Gebiet zum Vorteil aller zusammenarbeiten können.



4. Oktober 1968

Hammer ins Grab

Bologna - Als man das Testament von Luigi Scarpa in Bologna eröffnete, fand sich folgende Bestimmung vor: „Ich wünsche in einem bequemen Hemd begraben zu werden, um mich besser bewegen zu können. Außerdem soll man mir die Adern öffnen, und ein ortsfremder Arzt muß einwandfrei meinen Tod bescheinigen. Man vergesse auch nicht, mir einen Hammer in den Sarg zu legen, um mich eventuell melden zu können.“ Signor Scarpa, der zeitlebens eine panische Angst hatte, einmal scheintot begraben zu werden, starb im Alter von 99 Jahren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-27

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