Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
22. Januar 1968

Ein Appell des Verteidigungsministers

Smithfield (SAPA) - Südafrikas Verteidigungsminister P. W. Botha erklärte auf einer Kundgebung in Smithfield, es gehe über sein Fassungsvermögen, wenn einer der Führer der westlichen Welt eine Politik in Afrika befürworte, die den kommunistischen Zielen in die Hände spielt und geeignet ist, Chaos und die Zerstörung der Ordnung herbeizuführen. Botha kritisierte damit eine Rede des Vizepräsidenten der USA, Hubert Humphrey, während dessen jüngster Afrika-Safari durch neun unabhängige schwarze Staaten. „Herr Humphrey legt Wert darauf, als Führer der westlichen Welt zu gelten“, sagte der Verteidigungsminister. „Aber der amerikanische Vizepräsident billigt Terroristenaktivitäten gegen das stabile Südafrika.“

Botha bertonte, daß der Friede innerhalb Südafrikas und mit den Nachbarstaaten der Republik von der politischen Stabilität und Stärke des weißen Südafrika abhänge.

Auf die Vereinten Nationen eingehend meinte der Verteidigungsminister, die UNO habe nirgendwo ihr Ziel erreicht, Frieden zu schaffen. Sie habe höchstens die Feindseligkeiten eingeschränkt. Es sei ironisch festzustellen, daß Chaos und Unordnung die Folge der UNO-Anstrengungen gewesen seien. „Wo die Vereinten Nationen sich nicht eingemischt haben, oder wo sie sich nicht einmischen durften, wie im Falle Südafrikas -, ist der Friede erhalten geblieben.“

Botha ging anschließend auf den jüngsten Vorschlag General Eisenhowers ein, alle Atomwaffen den Vereinten Nationen zu überantworten. Eine Übergabe der Atomwaffen an die Weltorganisation sei schlimmer als der jetzige Zustand, bemerkte Botha.


22. Januar 1968

Mike Kasperak am Sonntag gestorben

Palo Alto (SAPA-Reuter) - Der 54jährige Stahlarbeiter Mike Kasperak, dem am 6. Januar an der Stanforder Universitätsklinik in Kalifornien ein neues Herz eingepflanzt wurde, ist am Sonntag gestorben. Nachdem die Herzverpflanzungsoperation gut verlaufen war, setzten zwei Tage später die Komplikationen ein, die von Organen ausgingen, die durch die frühere Herzschwäche stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Am 8. Januar wurde bei Kasperak eine innere Bluting festgestellt, die durch Bluttransfusionen zum Stillstand gebracht wurde.

Am 11. Januar verließ Kasperak nach der Herzverpflanzung zum ersten Mal sein Bett. Dennoch waren die Ärzte über die Leber- und Nierenfunktionen ihres Patienten sehr besorgt. Am 13. Januar verursachte seine Leber den zweiten Rückschlag. Einen Tag später entschlossen sich die Ärzte, seinen Gallengang zu punktieren und die Gallensteine zu entfernen. Dies war ein Versuch, das Leberleiden Kasperakts zu heilen. Vorerst sah es auch so aus, als normalisierten sich die Funktionen der Leber und der Nieren. Donnerstag trat jedoch wieder eine starke innere Blutung auf, die offensichtlich von einem Magengeschwür herrührte. Am Freitag wurde eine zweite Operation durchgeführt, die zweieinhalb Stunden dauerte und bei der seine Milz entfernt wurde.

Im Anschluß an diesen Eingriff befand Kasperak sich in akuter Lebensgefahr, obwohl des den Ärzten gelungen war, die interne Blutung einzustellen. Hinzu gesellte sich die Gefahr einer Infektion. Diese trat dann am Samstag ein. Es handelte sich dabei um eine schwere Infektion des Blutes, das die Ärzte durch ständige Transfusionen zu ersetzen versuchten.

Kasperak hatte das Herz einer 43jährigen Hausfrau erhalten. Dieses Organ war nur ein Drittel so groß wie das kranke Herz Kasperaks, das durch sein Leiden übermäßig vergrößert war. Es übernahm jedoch ohne Schwierigkeiten seine Funktionen und schlug bis zum Schluß völlig normal.


22. Januar 1968

Der 20. Tag

Kapstadt (AZ) - Dr. Philip ist jetzt der einzige Patient mit einem verpflanzten Herzen, der am Leben ist. Sein Befinden ist gut, und er macht noch stets Fortschritte. Heute ist der 20. Tag nach der Verpflanzungsoperation. Louis Washkansky, dem das erste menschliche Herz in der Geschichte der Meidizin verpflanzt wurde, lebte 18 Tage, ehe er an den Folgen einer Lungenentzündung starb.

Frau Eileen Blaiberg, die Frau des Herzpatienten im Groote-Schuur-Krankenhaus, sah dem 18. Tag mit einiger Besorgnis entgegen, da sie etwas abergläubisch ist. Auch beim Krankenhauspersonal habe sie am Freitag und Samstag eine gewisse Spannung beobachten können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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