Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
5. August 1968



„Heideveld“ nicht gesichtet

Walvis Bay (AZ). Während eine Shackleton-Aufklärungsmaschine der südafrikanischen Luftwaffe und das zweimotorige Patrouillenflugzeug der SWA Administration am Wochenende nach dem vermißten Fischkutter „Heideveld“ entlang der südwestafrikanischen Küste suchten, wurde den Angehörigen der Besatzungsmitglieder mitgeteilt, daß sie nicht zu optimistisch sein sollten. Die „Heideveld“ wurde vor einer Woche zuletzt gesehen.

Die Tatsache, daß sowohl die Flugzeuge als auch 40 Schiffe, die ihren Kurs geändert haben, nach dem Fischkutter Ausschau zu halten, bisher noch nichts meldeten, umgibt das Verschwinden der „Heideveld“ mit einem nicht zu erklärenden Geheimnis. Normalerweise fischen die Fischkutter für die Fabrikschiffe in solchen Abständen voneinander, daß sie sich stets gegenseitig sehen können.

Der Eigentümer, F. Kotzé aus Walvis Bay, sagte, die „Heideveld“ sei mit zwei Funkgeräten ausgerüstet, das eine für den Kontakt mit dem Land, das andere für den Funk-Kontakt mit dem Fabrikschiff. Beide Geräte sind mit neuen Batterien versehen worden, ehe die„Heideveld“ den Hafen am 27. Juli verlassen hat. Die Besatzung besteht aus sieben Farbigen und dem weißen Kapitän F. van Zyl. Nach den Worten Kotzés hat die „Heideveld“ genügend Wasser und Proviant für einen Monat an Bord.

Die Suche nach dem Kutter begann in der vergangenen Woche, nachdem der Funkkontakt mit ihr einige Tage unterbrochen war. Vorerst flog das Patrouillenflugzeug der SWA Administration die Küste auf und ab. Am Freitag wurde die Suche intensiviert. Eine Maschine der südafrikanischen Luftwaffe nahm an dieser Suche teil.

Heute vormittag teilte die Polizei der AZ mit, daß beide Flugzeugbesatzungen das vermißte Boot nicht gesichtet hätten.



5. August 1968



Militärputsch in Kongo-Brazzaville

Brazzaville (SAPA/Reuter/ AP). Innerhalb von 28 Stunden, nachdem die Kongo-Brazzaville-Armee ihn abgesetzt hatte, war Präsident Massamba Debat wieder im Sattel, hatte aber kein Kabinett. Radio Brazzaville kündigte am Sonntag an, daß der Präsident den Rücktritt seiner gesamten Kabinettsmitglieder akzeptiert habe und „eine neue Regierung in den nächsten Stunden“ bilden werde.

Ein Machtkampf zwischen dem 47jährigen Präsidenten und gewissen Elementen in der Armee begann am vergangenen Mittwoch, als Präsident Massamba Debat die Nationalversammlung auflöste und das politische Büro der regierenden Nationalen Revolutionären Bewegung (MNR) suspendierte. Beobachter meinten am Sonntag, es wäre unmöglich vorauszusagen, wie dieser Machtkampf ausgehen werde. Der Präsident muß erst seine Regierung vorstellen. Präsident Massamba Debat gab bekannt, er werde die neue Regierung „nach Beratungen mit den Brüdern der Nationalen Volksarmee und der zivilen Bürgerwehr“ zusammenstellen.



5. August 1968



500 Ovambos für Walvis Bay

Walvis Bay (AZ). Zwischen 500 und 600 Ovambos sind vergangene Woche in Walvis Bay angekommen, um die Arbeitsplätze ihrer ins Ovamboland zurückgeflogenen Stammesangehörigen einzunehmen, die sich geweigert hatten, nach 17 Uhr in den Fischfabriken zu arbeiten.

Der Überstunden- und Nachtschichtstreik, der sich fast drei Monate hingezogen hat, begann, als Vertragsarbeiter aus dem Ovamboland sich weigerten, den gefangenen Fisch nach 17 Uhr zu verarbeiten. Nach mehreren - vergeblichen - Versuchen sowohl der Fischfabriken als auch der eigens aus dem Ovamboland nach Walvis Bay geflogenen Häuptlinge, wurden die Streikenden in ihr Stammesgebiet zurückgebracht und die Verträge annulliert.

Die Neuankömmlinge sind darüber informiert worden, daß sie auch über ihre Arbeitszeiten eingehend unterrichtet werden. Sie haben sich mit den Bedingungen einverstanden erklärt.

In welchem Ausmaß der Streik die Fischfabriken getroffen hat, wurde nicht bekannt, aber verläßliche Quellen gaben zu verstehen, daß die Verluste beträchtlich seien.

Während des Ausstands der Ovambos sind Vertreter der Fabriken sogar in die Eingeborenensiedlungen von Walvis Bay gegangen, um weibliche Hilfskräfte anzuheuern. Glücklicherweise mußten sich die Fangschiffe weiter auf das Meer hinausbegeben, um an die Fangstellen zu kommen. Da diese Schiffe jetzt wieder zurückkehren und neue Arbeiter da sind, werden die Fabriken wieder normal arbeiten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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