Von Wolkenschiffen zum Wachswetter in den Alltag

Mitten in der Freude und Euphorie über den Regen, der die Stimmung merklich anhebt, müssen wir dennoch auf Alltagstrabbel eingehen.

Alt-Bildungsminister, ehemaliger Premier und Präsidentschaftskandidat, Omushamane Comräd Nahas Angula, hat mitten im Regen in einem Interview mit der Namibian Sun das Zitat der Woche geliefert. Bevor wir das locker übersetzt abdrucken, folgendes zur Erinnerung. Vielleicht entsinnen sich Leser, dasse das schon ´mal gehört ham. Als Omushamane Nahas Premier war, hat er wie gebräuchlich die Staatssekretäre zu Jahresbeginn zusammengerufen, um die rechenpflichtigen Staatsdiener auf ihre Arbeit einzustimmen und anzuspornen. Beim Kabinett und den meisten Ministerien fängt das Kalenderjahr mos in der Regel im Februar an. Jetzt is Nahas schon ca fünf Jahre im Ruhestand, aber man hört von ihm. Der Steinbock is überzeugt, dass dieser Pensionär kein Stoepsitter is.

Aber jetzt endlich zum Zitat:

„Ein Minister überzeugt das Kabinett, das Marine Resources-Gesetz (Gesetz über Meeresressourcen) im Namen von Bläck Empowerment zu ändern, so dass er diese natürliche Ressource kontrollieren kann. Das Kabinett willigt ein, das Parlament ebenso und der Minister erhält freie Hand und mehr Macht. Eine natürliche Rohstoffquelle! Ich selbst hätte das an seiner Stelle nicht verlangt, weil diese Ressource nicht mir gehört.“

Ob Nahas zu den Widersachern des Harambee-Präsidenten gehört oder zu seinen Steigbügelhaltern, is hier nich zur Sache. Wichtig bleibt, dass der Sauerteig der Entrüstung über Fisch-Rott und Stinkfisch durch den ganzen Laib zieht. Und durch die Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält und sich noch nich dazu geäußert, ob die Gelder, die Comräd !Gôahesab Bernhard Esau angeblich sowohl für sich als auch für die Partei angenommen hat, auch in die Parteikasse geflossen sind. Die Partei schweigt. Mit des Sängers Höflichkeit hat das nix zu tun.

Fein verhängter Himmel

Wolkenschiffe und -türme ziehen in wunderlicher Vielfalt herauf. Manch verdorrter Halm, der es Anfang des Jahres auf die ersten Güsse gewagt hat, erwacht zu neuem Leben. Der kernige Duft des Bodens nach frischem Regen will neu erfahren sein. Die Witterung präsentiert uns solide, dunkle Regengardinen, die Jahre lang nich mehr zugezogen waren. Sturzregen lässt kurz Berge verschwinden. Es herrscht Wachswetter.

Und der Autofahrer, der den Regen nich mehr gewohnt is, kann das Rivier sommer iesie unterschätzen. Binde Dir ein Seil um die Hüfte, lass Deine Frau am Ufer das Seil halten und tjeck erst mal moi, wie tief oder wie flach das Rivier abgekommen is. Meistens sind es die Foh-bai-Foh-Bräg-Xhatte, die im Rivier steckenbleiben oder fortgespült werden. Du bleibst einfach nich stecken, wenn Du nich in die Flut reinfährst. So bleddy einfach is das.

Das Jahr 2020 verspricht mit neuer Pflanzendecke ein Gutes zu werden.

Feier

Den Regen feiern wir zu gern

Am schnellsten folgt der Morgenstern.

Piekers sind allzeit dabei.

Im lock´ren Sand, im engen Spalt

Grünt rasch der Halm und findet Halt,

Den Morgenstern zurückzudrängen.

Hol aus dem Fach die Samentüt,

Stockrose sä´, und dasse blüht

Bei Neumond hutsam pinkel dran

Auch Dill und Möhre sprießen dann.

Unkraut wuchert hurtig fort,

Kühlt den Boden hier vor Ort.

Spaten, Rechen wirken neu,

Die Saat in jede Richtung streu.

In feuchter Krume gräbt die Hand.

Es lebt sich wieder gut im Land.

Mit Unterstützung von Fritz Graßhoff