Von ökologischer Vermessenheit
Wenn Hochmut vor dem Fall kommt, wäre Umweltminister Pohamba Shifeta gut beraten, heute die Freigabe für einen Abbau von Phosphat vor der namibischen Küste zu verweigern.
Tatsache ist, dass es keine Erfahrungswerte über die maritime Phosphat-Gewinnung gibt, weil sie bisher nirgendwo erlaubt wurde. Und Tatsache ist auch, dass es keiner Versuchsreihen bedarf, die fatalen Folgen des Vorhabens vorhersehen zu können. Schließlich ist selbst absoluten Laien klar, dass es der maritimen Ökologie nicht förderlich sein kann, wenn Millionen Tonnen Sediment vom Meeresboden abgesaugt werden. Wenn dabei Schwebstoffe freigesetzt und Organsimen vertrieben werden, die ihrerseits Fischen als Nahrungsquelle dienen.
Das zu bestreiten, weil es nicht wissenschaftlich belegt wurde, ist nicht nur dummdreist, sondern auch inkonsequent, weil eben auch das Gegenteil nicht bewiesen ist. Man kann es drehen und wenden wie man will – fraglos ist, das die Firma Namibia Marine Phosphate sprichwörtlich im Trüben fischen und sich das Resultat ihres experimentellen Blindflugs im Ozean erst Jahre später zeigen würde.
Jahre in denen tonnenweise Erdreich entfernt wurde, das sich nicht mehr in seine Ausgangslage zurückversetzen lässt. Jahre in denen Schäden angerichtet wurden, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.
Es gibt gute Gründe, warum ein maritimer Phosphat-Abbau bisher nirgendwo stattgefunden hat. Daraus abzuleiten, es gäbe deshalb keinen Beleg dafür, dass dies generell unvernünftig wäre, grenzt an Hybris. Und deshalb eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu erteilen und Namibia zum Versuchslabor einer unerprobten Technologie zu machen, wäre nicht nur fahrlässig, sondern auch ein Vergehen an künftigen Generationen, die den Schaden im wahrsten Sinne des Wortes ausbaden müssten.
Namibias Verfassung wird zu Recht dafür gelobt, das sie den Naturschutz zum Gebot erhebt. Heute kann Shifeta erneut eine Vorbildfunktion übernehmen, indem er zum Phosphatabbau nein, nein und nochmals nein sagt.
Marc Springer
Tatsache ist, dass es keine Erfahrungswerte über die maritime Phosphat-Gewinnung gibt, weil sie bisher nirgendwo erlaubt wurde. Und Tatsache ist auch, dass es keiner Versuchsreihen bedarf, die fatalen Folgen des Vorhabens vorhersehen zu können. Schließlich ist selbst absoluten Laien klar, dass es der maritimen Ökologie nicht förderlich sein kann, wenn Millionen Tonnen Sediment vom Meeresboden abgesaugt werden. Wenn dabei Schwebstoffe freigesetzt und Organsimen vertrieben werden, die ihrerseits Fischen als Nahrungsquelle dienen.
Das zu bestreiten, weil es nicht wissenschaftlich belegt wurde, ist nicht nur dummdreist, sondern auch inkonsequent, weil eben auch das Gegenteil nicht bewiesen ist. Man kann es drehen und wenden wie man will – fraglos ist, das die Firma Namibia Marine Phosphate sprichwörtlich im Trüben fischen und sich das Resultat ihres experimentellen Blindflugs im Ozean erst Jahre später zeigen würde.
Jahre in denen tonnenweise Erdreich entfernt wurde, das sich nicht mehr in seine Ausgangslage zurückversetzen lässt. Jahre in denen Schäden angerichtet wurden, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.
Es gibt gute Gründe, warum ein maritimer Phosphat-Abbau bisher nirgendwo stattgefunden hat. Daraus abzuleiten, es gäbe deshalb keinen Beleg dafür, dass dies generell unvernünftig wäre, grenzt an Hybris. Und deshalb eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu erteilen und Namibia zum Versuchslabor einer unerprobten Technologie zu machen, wäre nicht nur fahrlässig, sondern auch ein Vergehen an künftigen Generationen, die den Schaden im wahrsten Sinne des Wortes ausbaden müssten.
Namibias Verfassung wird zu Recht dafür gelobt, das sie den Naturschutz zum Gebot erhebt. Heute kann Shifeta erneut eine Vorbildfunktion übernehmen, indem er zum Phosphatabbau nein, nein und nochmals nein sagt.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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