Viele Seiten einer schönen Regenzeit

Eberhard Hofmann
Die Verwandlung der ausgemergelten, ausgedörrten Erde in Gras- und Blumenfelder will jetzt bewusst erfahren sein, denn im Zyklus der nassen und Dürrejahre sind grüne Monate stets von kurzer Dauer. Aber das Wasser in den Rivieren läuft in geklärten Rinnsalen noch eine Weile hinterher. „Verweile doch, Du bist so schön!“ heißt es da. Und hier noch ein paar Ratschläge zum Umgang mit Droë Wors.

Wo de Hell gibt`s noch Droë Wors in Namibia?
Jäger und Sammler (J & S), so schreibt ein Feinschmecker an der Küste über unsere Fleischkultur, hatten mos keine Eisschränke. Deshalb ham se Biltong erfunden. In Gegenden mit heißem trockenen Klima hat das moi gejobbt. Wenn se mehr hatten als se gleich auffressen konnten, konnten sie `n biekie Fleisch trocknen für Padkost. Nachdem ausgerechnet ein Mönch namens Berthold Schwarz (Berthold der Schwarze, Bertholdus Niger) 1313 das Schießpulver erfunden hatte, sammelten die J & S immer weniger und jagten mehr und mehr. Die Knarren wurden immer tödlicher und reichten immer weiter, die armen Viecher hatten immer weniger Kahns wegzukommen.
Weil sie immer noch keine Eisschränke hatten, mussten sie jetzt stief Biltong machen. Es gab auch stief Abfall, den mahlten sie und steckten ihn in Därme, so wurde die Droë Wors entwickelt. Von Biltong und Droë Wors (B & DW) in all Scheyps and Saises ham ganze Völkerstämme Hunderte von Jahren auf fast allen Kontinenten überlebt. Als wir dann endlich Eisschränke hatten und die meisten keine J & S mehr waren, wandelten sich B & DW von der Notwendigkeit zum Luxus. Wir können mos jetzt alles gepriepäckt im Supermarkt kaufen, aba der Ur-Instinkt is noch so biekie wach und lässt uns nach dieser Luxuskost greifen, besonders im südlichen Afrika. Als B & DW noch im Ochsenwagen aufgehängt mitfuhren, waren die schnell trocken und knackig. Monatelang konnte man die aufheben. Von der DW wurden mit den Fingern kleine Stückies abgebrochen und langsam mit Genuss zerkaut. Das angebrochene Stück konnte man noch in die Tasche stecken und später weiter essen. Wo gibt es so eine Wors heute noch? Entweder kriegtste die in Plastik eingeschweißt oder lose abgewogen, aba in keinem Fall trocken. Weil Wasser fast nix kostet und trotzdem taamlik schwer is, verkaufen manche Hersteller und Händler lieber schwere Wasserwurst als leichte Trockenwurst. Vom Gewicht is omtrent die Hälfte Wasser. Ich nehme diese bleddy Wors nach dem Kauf immer mit auf meinen Plot am Swakop, da verwandelt sie sich dann in 2, 3 Wochen in richtig trockene, knackige DW. Außer wenn die so bleddy nass is, dass die sogar dort noch schimmelt!

Neulich hab ich in Wilhelmstal ein Kilo sogenannte DW gekauft. Die war so papp, man konnte die sommer im Kreis biegen. Außerdem rund und dick, früher wurde DW platt gedrückt, damit sie besser trocknen konnte. Das Kilo kostete $250, also in Wirklichkeit $500, denn die Hälfte is mos Wasser. Leider hab ich sie trotzdem gekauft. Ein paar Tage später hat mir ein Pal noch ne Handvoll davon mitgebracht. In den Papiertüten wie gekauft, wo ich sie immer drinlasse. Normale, einigermaßen vorgetrocknete Wors wird sogar in Swakopmund noch „reif”, aba die Wasser-geschwängerte schimmelt sogar in der Wüste, check die Bilder unten.

Ein anderer Swakopmunder hat vor Jahren seine Freunde mit echter Westfählischer Dauerwurst bewirtet, die miskien noch unter anderem Namen bekannt is. Diese Wurst, um echt zu sein, muss außen sommer so dick und weiß verschimmelt sein, dass nur der Eingweihte Bescheid weiß, dasses sich hier drinnen um eine Delikatesse handelt. Schimmel mal so, mal so.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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