Viel Ehre auch ohne viel Geld
Kurz und deutlich hat Vicky ya Toivo, Witwe des Altpolitikers und Freiheitskämpfers Andimba Toivo ya Toivo, ihren Wunsch bei der Trauerfeier formuliert: Die (politischen) Führer sollen ihre Macht nicht zum eigenen Vorteil nutzen, sondern dem Volk dienen. Das passt zur Bescheidenheit, für die der Verstorbene bekannt und beliebt war - die aber beim Abschied vermisst wurde.
Es fing mit der öffentlichen Trauerfeier am Freitag an. Warum durften Staatsdiener in der Khomas-Region nach Belieben den Arbeitsplatz verlassen, um an der Feier teilzunehmen? Auch Lehrer und Schüler durften ab 9 Uhr ganz legel fehlen. Es wäre interessant zu prüfen, wie viele Menschen, denen ein früher Schul- und Dienstschluss geschenkt wurde, bei der Trauerfeier aufgetaucht sind. Davon abgesehen: Angesichts eines völlig aufgeblähten und trotzdem ineffizienten öffentichen Dienstes sowie einer Durchfallquote von 50% bei 10.-Klasse-Schülern sind Freistunden nicht zu rechtfertigen - auch nicht mit der Trauerfeier eines Politikers. Trauern konnte man auch im Stillen oder bei der Beisetzung am Samstag.
Apropos Beerdigung: Ein Staatsbegräbnis ist gerechtfertigt. Die Ausgaben dafür sind es nicht. Drei Millionen N$ sollte das kosten. Und das, obwohl uns Geld an allen Ecken und Enden (Bildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur) fehlt. Das Vermächtnis des Verstorbenen wächst oder schrumpft nicht mit der Finanzkalkulation. Und wer Toivo ya Toivo die letzte Ehre erweisen wollte, hätte für Anreise und Unterkunft selbst zahlen können. Diese „Begleiterscheinungen“ passen nicht zum Wesen des Verstorbenen. Dessen Witwe hat die richtigen Worte zur richtigen Zeit gewählt.
Stefan Fischer
Es fing mit der öffentlichen Trauerfeier am Freitag an. Warum durften Staatsdiener in der Khomas-Region nach Belieben den Arbeitsplatz verlassen, um an der Feier teilzunehmen? Auch Lehrer und Schüler durften ab 9 Uhr ganz legel fehlen. Es wäre interessant zu prüfen, wie viele Menschen, denen ein früher Schul- und Dienstschluss geschenkt wurde, bei der Trauerfeier aufgetaucht sind. Davon abgesehen: Angesichts eines völlig aufgeblähten und trotzdem ineffizienten öffentichen Dienstes sowie einer Durchfallquote von 50% bei 10.-Klasse-Schülern sind Freistunden nicht zu rechtfertigen - auch nicht mit der Trauerfeier eines Politikers. Trauern konnte man auch im Stillen oder bei der Beisetzung am Samstag.
Apropos Beerdigung: Ein Staatsbegräbnis ist gerechtfertigt. Die Ausgaben dafür sind es nicht. Drei Millionen N$ sollte das kosten. Und das, obwohl uns Geld an allen Ecken und Enden (Bildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur) fehlt. Das Vermächtnis des Verstorbenen wächst oder schrumpft nicht mit der Finanzkalkulation. Und wer Toivo ya Toivo die letzte Ehre erweisen wollte, hätte für Anreise und Unterkunft selbst zahlen können. Diese „Begleiterscheinungen“ passen nicht zum Wesen des Verstorbenen. Dessen Witwe hat die richtigen Worte zur richtigen Zeit gewählt.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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