Viel beklatscht: Rührend-komische Liebesgeschichte "Baobabs Don"t Grow Here"
Witzig und traurig, unbeschwert und tiefsinnig zugleich war das Theaterstück "Baobabs Don"t Grow Here", das ein südafrikanisches Schauspielerpaar Ende vergangener Woche in Windhoek aufgeführt hat. Die Komödie von Helen Iskander und James Cuningham erhielt stehende Ovationen im gut besuchten Warehouse Theatre. Zu Recht - lange hat man in Windhoek nicht mehr solch puren Theatergenuss gehabt wie mit dieser rührend-komischen Liebesgeschichte.
"Baobabs Don"t Grow Here" erzählt von einem osteuropäischen Zigeunerpaar, das durch Afrika reist auf der Suche nach dem Baobabbaum, der ihnen Fruchtbarkeit verleihen soll - und der strengen Schwiegermutter die erhofften Enkelkinder. Ishka und Matik, so heißt das streitsüchtige, aber sich dennoch heiß und innig liebende Pärchen, geht die Suche nach dem vermeintlich magischen Baum auf ganz naive Weise an. So geraten die Beiden auch bald in Schwierigkeiten: Auf einem arabischen Markt in Nordafrika wird Matik seine Baobab-Frucht gestohlen; Ishka gerät bei dem Versuch, sie zurückzuholen, in einen Harem. Das Paar wird auf tragische Weise getrennt, findet sich auf wunderbare Weise wieder und gelangt nach zahlreichen Abenteuern schließlich ans Ziel: in das gelobte Land Südafrika, wo der Baobabbaum wächst. Da ist Ishka aber auch schon schwanger - ob von dem Araber, in dessen Harem sie die gestohlene Frucht mit Liebesdiensten zurückkaufen musste, ob von Matik oder durch die magische Wirkung der Frucht, die sie dann samt und sonders verschlungen hat, das wird offen gelassen. Und es spielt letztendlich auch keine Rolle, denn die Geburt endet tödlich für die junge Zigeunerfrau. Ihr lebensfroher Charakter aber lebt weiter in Sohn Marek, und so gibt es schließlich doch noch ein halbwegs glückliches Ende.
"Baobabs Don"t Grow Here" ist eine rührende Liebesgeschichte, die von Beharrlichkeit, von großen Träumen, schweren Schicksalsschlägen und der (fast) alles überdauernden Kraft der Liebe erzählt. Iskander und Cuningham schlüpfen gekonnt von einer Rolle in die nächste, zaubern mit minimalen Requisiten überzeugend Atmosphäre und greifen, wo die Handlung leicht ins Melodramatische abrutschen könnte, zum abstrahierenden Puppenspiel. Techniken, von denen sich die noch in den Kinderschuhen steckende namibische Theaterszene viel abgucken könnte. Und tatsächlich hat sie dazu auch Gelegenheit gehabt: Die beiden Schauspieler nämlich haben für Drama-Studenten des College of the Arts einen kurzen Workshop gegeben. Theaterdozentin Sandy Rudd war des Lobes voll über den Arbeitskreises. "Das ist eine absolute Revolution des Theaters", meinte sie begeistert gegenüber WAZ on.
Nicht allein die Technik (die nach internationalem Standard so revolutionär nun auch wieder nicht ist) aber war es, mit der das südafrikanische Schauspielerpaar überzeugte. Die beiden schlichen sich vor allem mit ihrem Sinn für Komik in das Herz der Zuschauer. Absolut köstlich war u.a. die Szene, in denen die beiden, selbstvergessen wie Kinder, glückliche Familie spielten: mit den beiden imaginierten Söhnen, die Zirkusakrobatik machen und mit der kleinen Tochter Franzeska, die so winzig ist, dass sie dauernd im Gras verloren geht. Genauso amüsant: die ehelichen Streitereien, die dann ganz plötzlich, ohne viel Worte, mit einem innigen Kuss wieder beigelegt werden.
Das Stück enthielt auch eine treffende Pointe, die wegen ihres sozialkritischen Charakters nicht unerwähnt bleiben darf: Matik soll auf Geheiß der rabiaten Schwiegermutter seine Ishka mit einem Lederriemen verhauen, weil sie nach nur drei Monaten Ehe partout immer noch keine Kinder gebären will. "It"s tradition!" ruft er mit entschuldigender Geste ins Publikum, und erntet damit viel Gelächter. Tja - "it"s tradition", auch und besonders in Namibia!
"Baobabs Don"t Grow Here" erzählt von einem osteuropäischen Zigeunerpaar, das durch Afrika reist auf der Suche nach dem Baobabbaum, der ihnen Fruchtbarkeit verleihen soll - und der strengen Schwiegermutter die erhofften Enkelkinder. Ishka und Matik, so heißt das streitsüchtige, aber sich dennoch heiß und innig liebende Pärchen, geht die Suche nach dem vermeintlich magischen Baum auf ganz naive Weise an. So geraten die Beiden auch bald in Schwierigkeiten: Auf einem arabischen Markt in Nordafrika wird Matik seine Baobab-Frucht gestohlen; Ishka gerät bei dem Versuch, sie zurückzuholen, in einen Harem. Das Paar wird auf tragische Weise getrennt, findet sich auf wunderbare Weise wieder und gelangt nach zahlreichen Abenteuern schließlich ans Ziel: in das gelobte Land Südafrika, wo der Baobabbaum wächst. Da ist Ishka aber auch schon schwanger - ob von dem Araber, in dessen Harem sie die gestohlene Frucht mit Liebesdiensten zurückkaufen musste, ob von Matik oder durch die magische Wirkung der Frucht, die sie dann samt und sonders verschlungen hat, das wird offen gelassen. Und es spielt letztendlich auch keine Rolle, denn die Geburt endet tödlich für die junge Zigeunerfrau. Ihr lebensfroher Charakter aber lebt weiter in Sohn Marek, und so gibt es schließlich doch noch ein halbwegs glückliches Ende.
"Baobabs Don"t Grow Here" ist eine rührende Liebesgeschichte, die von Beharrlichkeit, von großen Träumen, schweren Schicksalsschlägen und der (fast) alles überdauernden Kraft der Liebe erzählt. Iskander und Cuningham schlüpfen gekonnt von einer Rolle in die nächste, zaubern mit minimalen Requisiten überzeugend Atmosphäre und greifen, wo die Handlung leicht ins Melodramatische abrutschen könnte, zum abstrahierenden Puppenspiel. Techniken, von denen sich die noch in den Kinderschuhen steckende namibische Theaterszene viel abgucken könnte. Und tatsächlich hat sie dazu auch Gelegenheit gehabt: Die beiden Schauspieler nämlich haben für Drama-Studenten des College of the Arts einen kurzen Workshop gegeben. Theaterdozentin Sandy Rudd war des Lobes voll über den Arbeitskreises. "Das ist eine absolute Revolution des Theaters", meinte sie begeistert gegenüber WAZ on.
Nicht allein die Technik (die nach internationalem Standard so revolutionär nun auch wieder nicht ist) aber war es, mit der das südafrikanische Schauspielerpaar überzeugte. Die beiden schlichen sich vor allem mit ihrem Sinn für Komik in das Herz der Zuschauer. Absolut köstlich war u.a. die Szene, in denen die beiden, selbstvergessen wie Kinder, glückliche Familie spielten: mit den beiden imaginierten Söhnen, die Zirkusakrobatik machen und mit der kleinen Tochter Franzeska, die so winzig ist, dass sie dauernd im Gras verloren geht. Genauso amüsant: die ehelichen Streitereien, die dann ganz plötzlich, ohne viel Worte, mit einem innigen Kuss wieder beigelegt werden.
Das Stück enthielt auch eine treffende Pointe, die wegen ihres sozialkritischen Charakters nicht unerwähnt bleiben darf: Matik soll auf Geheiß der rabiaten Schwiegermutter seine Ishka mit einem Lederriemen verhauen, weil sie nach nur drei Monaten Ehe partout immer noch keine Kinder gebären will. "It"s tradition!" ruft er mit entschuldigender Geste ins Publikum, und erntet damit viel Gelächter. Tja - "it"s tradition", auch und besonders in Namibia!
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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