Versammlungen nun verboten

Swakopmund/Windhoek (er) - Das von Präsident Hage Geingob verkündete Verbot gegen „große, öffentliche Versammlungen“ über die nächsten 30 Tage, betrifft nicht nur die für den 21. März angesetzte Unabhängigkeitsfeier, sondern hat auch zu zahlreichen Aussetzungen weiterer Veranstaltungen geführt - besonders im Sport- und Kulturbereich.

Stark davon betroffen ist auch der Windhoeker Karnevalsverein (Wika), dessen Karnevalsfeier am Freitag, 27. März, mit dem Prinzenball beginnen sollte. Heute Abend will sich das Organisationskomitee zusammensetzen und über eine mögliche Verschiebung des Karnevals beraten, sagte der Vorsitzende Holger Sircoulomb der AZ. „Unsere deutsche Kapelle kann wegen des Einreiseverbots nicht mehr auftreten“, sagte er und ergänzte: „Es entsteht die Frage, ob noch überhaupt jemand kommt, selbst wenn wir eine Alternative finden?“ Eine Verschiebung sei aus diesem und weiteren Gründen sehr wahrscheinlich. Der Wika empfängt zwischen 300 und 800 Gästen pro Veranstaltung. Allerdings erwägt Sircoulomb, das neue Prinzenpaar zumindest bei einer kleineren Feier schon Mal bekanntzugeben.

Stadt Windhoek hat auch auf Geingobs Verbot reagiert und für die nächsten 30 Tage sämtliche Parks und Freizeiteinrichtungen in der Hauptstadt geschlossen. Betroffen sind Paaltjies, öffentliche Schwimmbäder, das Sam-Nujoma-Stadion, die Goreangab-Freizeiteinrichtung und sonstige informelle Fußballfelder. „Alle Buchungen der Einrichtungen wurden storniert“, teilte die Stadt mit.

Eine weitere, große Veranstaltung, die gestrichen wurde, ist die Bekanntgabe der Nominierungen für den diesjährigen Musikpreis (NAMA), der am 27. März im Nationaltheater in Windhoek stattfinden sollte. Diese würden nun im Fernsehsender des NBC übertragen, teilten die Organisatoren mit.

Indessen wird die COVID-19-Pandemie bei vielen Firmen ernst genommen. Planungsversammlungen würden in einigen Großfirmen lediglich über das Internet geführt, sagten mehrere Personen der AZ.