Verlogene Heilsversprechungen

Viele Bürger in Deutschland fühlen sich Namibia sehr verbunden und das nicht trotz der gemeinsamen Vergangenheit, sondern wegen dieser.
Gerade diese Mischung verschiedener afrikanischer und europäischer Einflüsse hat ein besonderes Land entstehen lassen. Ebenso erlebt eine wachsende Zahl von Namibia-Enthusiasten auf ihren Reisen eine vorbehaltlose Gastfreundlichkeit und ein auch für europäische Verhältnisse bemerkenswert harmonisches Zusammenleben verschiedener Völker mit völlig unterschiedlicher Herkunft. Dabei soll selbstverständlich nicht verschwiegen werden, dass es in der Vergangenheit zwischen den Volksgruppen zu kriegerischen Auseinandersetzungen und der gegenseitigen Zufügung von Leid gekommen ist. So etwas gehört zur Geschichte eines jeden Landes. Die "Kunst" ist, damit umzugehen und nicht vergangenes Unrecht zur Rechtfertigung für neues Unrecht zu missbrauchen.

Nun schwingt sich ausgerechnet die sog. Linke in Deutschland zum Verfechter dessen auf, was diese für namibische Interessen halten. Eine Partei also, die nicht nur die Nachfolgepartei der SED ist, sondern sich bis heute nicht von totalitären Ansichten trennen konnte. Hinzu treten aus Westdeutschland einige Steinzeitstalinisten und abgestürzte Sozialdemokraten auf. Politisches Konzept dieser Partei ist es im Wesentlichen, unter dem Etikett "soziale Gerechtigkeit" unter grober Vereinfachung komplexer gesellschaftlicher Zusammenhänge sozial Schwächeren der Gesellschaft verlogene Heilsversprechungen im kommunistisch-gleichgeschalteten Schlaraffenland zu machen.

Weiter sieht sich die sog. Linke als besonders fortschrittlich an, weil sie die deutsche Geschichte durchschaut haben will. Nach ihrer Auffassung kann es gar nicht genug verurteilenswerte Ereignisse in der deutschen Geschichte geben. Natürlich nur vor 1949: die Geschichte des Unrechtsstaates DDR und die Verbrechen des Kommunismus in der Sowjetunion und dem Ostblock seit 1917 bleiben erstaunlich unbehandelt.
Insbesondere sollte sich Namibia von politischen Brandstiftern wie dem Bundestagsabgeordneten Niema Movassat distanzieren, der den Deutschen Bundestag mit Anträgen belegt, dieser möge endlich "die deutschen Kolonialverbrechen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika als Völkermord anerkennen und wiedergutmachen". Das ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Inwiefern die ständige Wiederaufbereitung von Ereignissen, die über 100 Jahre her sind, zu einem friedlichen Miteinander führen sollen, bleibt jedem mit einem Rest an Zurechnungsfähigkeit verborgen.

Namibia sollte sich die "Unterstützung" vom schmutzigen Rand des demokratischen Spektrums verbitten, auch wenn die Verlockung für örtliche Politiker überwältigend sein mag, aus der Opferrolle Kapital zu schlagen. Ein starker Partner in Europa ist für Namibia zu wichtig, als dass man diesen durch absurde Forderungen und falsche Freunde vergrätzt.
Natürlich ist eine Aufarbeitung und Bewertung der gemeinsamen Geschichte wertvoll und unverzichtbar. Zwischen Namibia und Deutschland ist diese Entwicklung längst über das Stadium billigster Polemik á la Movassat hinaus.

Dr. Karim Maciejewki
Bonn

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-19

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