Verfall willkommen
Windhoek - Der Forschungsdirektor des "Nordic Africa Institute" (Uppsala, Schweden), Dr Henning Melber, erwartet von dem starken Währungsverfall des südafrikanischen Rand gegenüber dem US-Dollar signifikante Impulse für den Bergbau - sowie die verarbeitende Industrie in Namibia.
Für ein Unternehmen wie Rössing Uranium ist der Währungsverfall eine finanzielle Rettungsleine. Durch höhere Erträge ist der angeschlagene Uranoxidproduzent sogar wieder in der Lage Neuinvestitionen anzugehen, was bislang nicht denkbar gewesen ist. Ähnlich verhält es sich auch mit der Ongopolo-Kupferhütte in Tsumeb. Auch im Fischereisektor werden zurzeit bei gleichbleibendem Aufwand 30 Prozent mehr verdient als vor dem Währungsverfall", so Melber gegenüber Pressevertretern.
Die Leidtragenden dieser Entwicklung seien jedoch gewiss die Verbraucher, die durch importierte Inflation künftig mit einer geringeren Kaufkraft ihres Einkommens rechnen müssten.
Es sei ironisch, dass Südafrika, nachdem es im Sinne gesunder Wirtschaftspolitik, seine Devisenmärkte liberalisert hat nun von dem internationalen Kapitalverkehr für diese Bemühungen "bestraft" werde. So sei der Rand nach regelmäßigen Verkäufen an den Devisenmärkten inzwischen "die unterbewertetste Währung der Welt." Auch der Umzug finanzstarker südafrikanischer Firmen nach London (unter anderem Old Mutual und South African Breweries) sei eine Konsequenz der liberaleren Devisenbewirtschaftung am Kap.
"Wir leben in einer Zeit wo enorme finanzielle Ressourcen weitgehend frei und unkontrolliert fließen können. Dies bietet einen Spekulationsspielraum auf den Regierungen und Staaten keinen Einfluss mehr haben. Diese schmerzliche Erfahrung hat Südafrika nun machen müssen", so Melber.
Der Rand hatte bis Ende vergangenen Jahres fast 40 Prozent seines Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren und zwischenzeitlich ein Allzeittief von 13,85 US-Dollar erreicht. Seit Beginn dieses Jahres konnte die angeschlagene südafrikanische Währung (an die die Währungen von Namibia, Swasiland und Lesotho direkt gekoppelt sind) jedoch ein kleines Comeback feiern und die psychologisch wichtige 12-Dollar-Marke durchbrechen. Gestern betrug der Wechselkurs zum Greenback 11,26 Rand (Stand vom Vortrag: 11,58 Rand).
Unterdessen hat Südafrikas Staatsoberhaupt Thabo Mbeki eine Kommission unter Vorsitz des Richters John Myburg ins Leben gerufen, die in den kommenden Wochen die Ursache für den Absturz des Randes untersuchen soll. Mbeki reagierte damit auf einen "dringenden Verdacht" der Handelskammer Nafcoc (National African Federated Chamber of Commerce), dass der Währungsverfall unter anderem "gezielt durch einheimische (südafrikanische, d. Red.) Organisationen und Institutionen" herbeigeführt wurde.
Für ein Unternehmen wie Rössing Uranium ist der Währungsverfall eine finanzielle Rettungsleine. Durch höhere Erträge ist der angeschlagene Uranoxidproduzent sogar wieder in der Lage Neuinvestitionen anzugehen, was bislang nicht denkbar gewesen ist. Ähnlich verhält es sich auch mit der Ongopolo-Kupferhütte in Tsumeb. Auch im Fischereisektor werden zurzeit bei gleichbleibendem Aufwand 30 Prozent mehr verdient als vor dem Währungsverfall", so Melber gegenüber Pressevertretern.
Die Leidtragenden dieser Entwicklung seien jedoch gewiss die Verbraucher, die durch importierte Inflation künftig mit einer geringeren Kaufkraft ihres Einkommens rechnen müssten.
Es sei ironisch, dass Südafrika, nachdem es im Sinne gesunder Wirtschaftspolitik, seine Devisenmärkte liberalisert hat nun von dem internationalen Kapitalverkehr für diese Bemühungen "bestraft" werde. So sei der Rand nach regelmäßigen Verkäufen an den Devisenmärkten inzwischen "die unterbewertetste Währung der Welt." Auch der Umzug finanzstarker südafrikanischer Firmen nach London (unter anderem Old Mutual und South African Breweries) sei eine Konsequenz der liberaleren Devisenbewirtschaftung am Kap.
"Wir leben in einer Zeit wo enorme finanzielle Ressourcen weitgehend frei und unkontrolliert fließen können. Dies bietet einen Spekulationsspielraum auf den Regierungen und Staaten keinen Einfluss mehr haben. Diese schmerzliche Erfahrung hat Südafrika nun machen müssen", so Melber.
Der Rand hatte bis Ende vergangenen Jahres fast 40 Prozent seines Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren und zwischenzeitlich ein Allzeittief von 13,85 US-Dollar erreicht. Seit Beginn dieses Jahres konnte die angeschlagene südafrikanische Währung (an die die Währungen von Namibia, Swasiland und Lesotho direkt gekoppelt sind) jedoch ein kleines Comeback feiern und die psychologisch wichtige 12-Dollar-Marke durchbrechen. Gestern betrug der Wechselkurs zum Greenback 11,26 Rand (Stand vom Vortrag: 11,58 Rand).
Unterdessen hat Südafrikas Staatsoberhaupt Thabo Mbeki eine Kommission unter Vorsitz des Richters John Myburg ins Leben gerufen, die in den kommenden Wochen die Ursache für den Absturz des Randes untersuchen soll. Mbeki reagierte damit auf einen "dringenden Verdacht" der Handelskammer Nafcoc (National African Federated Chamber of Commerce), dass der Währungsverfall unter anderem "gezielt durch einheimische (südafrikanische, d. Red.) Organisationen und Institutionen" herbeigeführt wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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