Vereinsleben auf Pump geht an die Existenz
Seit Jahren lebt der Namibia Sport und Recreation Club (NSRC) in Katutura auf Pump. Jetzt unternimmt Gründungspräsident Lazarus Mambo einen neuen Versuch, frisches Geld aufzutreiben. Es geht um N$ 455 000 für den Ausbau des Jugendbildungszentrums in der Willibald-Kapuene-Straße.
Windhoek - Für die Straßenkinder im ärmsten Stadtteil Windhoeks ist Lazarus Mambo wie ein Vater. Und der tut alles, um seiner Großfamilie im NSRC eine bessere Zukunft zu bieten. "Jedes Jahr verlassen 350 junge Menschen ohne Abschluss die Schule, ohne Aussicht auf einen Job", sagt Mambo. Ein Bildungsprogramm soll die unterprivilegierten Mädchen und Jungen vor dem Absturz in die Arbeitslosigkeit bewahren. Das Konzept sieht sieben verschiedene Projekte vor. Nur das Geld fehlt.
Ein Spendenaufruf soll nun wieder Bares in die chronisch leere Vereinskasse spülen. Bei der Bank Windhoek richtete der NSRC ein entsprechendes Konto ein (SAV-2000021044). Die Vorstandmitglieder verpflichteten sich, monatlich 50 bis 100 Namibia-Dollar einzuzahlen. "Wir fangen praktisch bei null an", sagt Mambo, "aber es ist wenigstens ein kleiner Anfang."
Dass Mambo verstärkt um private Spenden bittet, ist vor allem seinem jahrelangen Kampf mit der namibischen Sportkommission (NSC) geschuldet. Die verweigert dem NSRC weiterhin jede Unterstützung. "Solange dieser Verein kein ordentliches Management hat und keinen Geschäftsbericht vorlegt, können wir nichts machen", erklärte NSC-Chef Rusten Mogane im AZ-Gespräch.
Das Duell geht inzwischen in die nächste Runde. "Die NSC", kontert Mambo, "weiß doch ganz genau, was wir vorhaben." Mogane bleibt bei seiner Version, von dem Bildungsprogramm nichts zu wissen. Damit ist der NSC-Chef offenbar nicht der Einzige. So erfuhr die Deutsche Sportjugend, die den NSRC in den 1990er Jahren großzügig gesponsert hatte, erst gestern durch einen Anruf der Allgemeinen Zeitung über Mambos Pläne.
Dabei schlummern bei der DSJ noch 10 000 Euro (etwa N$ 80 000), die eigentlich für den NSRC vorgesehen sind. Die DSJ hätte aber gerne gewusst, wofür sie das Geld spendet. So parkt die treuhänderisch verwaltete Summe aus dem Finanztopf der Vereinten Nationen (UN) zurzeit auf einem Bankkonto. "In ein paar Monaten wird das Geld verfallen", sagte DSJ-Mitarbeiter Tim Seulen zur AZ. Denn die UN warten nicht ewig, bis sich in Namibia etwas bewegt.
Mambo hat eine einfache Erklärung, warum er seine Freunde in Deutschland nicht über sein Konzept informierte. "Ich habe leider kein Faxgerät." Dass er damit den DSJ-Zuschuss aufs Spiel setzt, war Mambo nicht bewusst. Das Vereinsleben am Existenzminimum ist er gewohnt.
Die DSJ will das NSRC-Bildungsprogramm trotzdem prüfen, sagte Tim Seulen zur AZ, sobald es im Detail vorliegt. Gibt sie grünes Licht, wären die 10 000 Euro freigegeben. Damit hätte der NSRC nur die kleinste Hürde übersprungen. Denn das Geld fließt - wenn überhaupt - nur über den Umweg der Sportkommission an den Club in Katutura. Aus Sicherheitsgründen. Doch die NSC stellt sich bei der Geldvergabe stur - ein Teufelskreis.
Windhoek - Für die Straßenkinder im ärmsten Stadtteil Windhoeks ist Lazarus Mambo wie ein Vater. Und der tut alles, um seiner Großfamilie im NSRC eine bessere Zukunft zu bieten. "Jedes Jahr verlassen 350 junge Menschen ohne Abschluss die Schule, ohne Aussicht auf einen Job", sagt Mambo. Ein Bildungsprogramm soll die unterprivilegierten Mädchen und Jungen vor dem Absturz in die Arbeitslosigkeit bewahren. Das Konzept sieht sieben verschiedene Projekte vor. Nur das Geld fehlt.
Ein Spendenaufruf soll nun wieder Bares in die chronisch leere Vereinskasse spülen. Bei der Bank Windhoek richtete der NSRC ein entsprechendes Konto ein (SAV-2000021044). Die Vorstandmitglieder verpflichteten sich, monatlich 50 bis 100 Namibia-Dollar einzuzahlen. "Wir fangen praktisch bei null an", sagt Mambo, "aber es ist wenigstens ein kleiner Anfang."
Dass Mambo verstärkt um private Spenden bittet, ist vor allem seinem jahrelangen Kampf mit der namibischen Sportkommission (NSC) geschuldet. Die verweigert dem NSRC weiterhin jede Unterstützung. "Solange dieser Verein kein ordentliches Management hat und keinen Geschäftsbericht vorlegt, können wir nichts machen", erklärte NSC-Chef Rusten Mogane im AZ-Gespräch.
Das Duell geht inzwischen in die nächste Runde. "Die NSC", kontert Mambo, "weiß doch ganz genau, was wir vorhaben." Mogane bleibt bei seiner Version, von dem Bildungsprogramm nichts zu wissen. Damit ist der NSC-Chef offenbar nicht der Einzige. So erfuhr die Deutsche Sportjugend, die den NSRC in den 1990er Jahren großzügig gesponsert hatte, erst gestern durch einen Anruf der Allgemeinen Zeitung über Mambos Pläne.
Dabei schlummern bei der DSJ noch 10 000 Euro (etwa N$ 80 000), die eigentlich für den NSRC vorgesehen sind. Die DSJ hätte aber gerne gewusst, wofür sie das Geld spendet. So parkt die treuhänderisch verwaltete Summe aus dem Finanztopf der Vereinten Nationen (UN) zurzeit auf einem Bankkonto. "In ein paar Monaten wird das Geld verfallen", sagte DSJ-Mitarbeiter Tim Seulen zur AZ. Denn die UN warten nicht ewig, bis sich in Namibia etwas bewegt.
Mambo hat eine einfache Erklärung, warum er seine Freunde in Deutschland nicht über sein Konzept informierte. "Ich habe leider kein Faxgerät." Dass er damit den DSJ-Zuschuss aufs Spiel setzt, war Mambo nicht bewusst. Das Vereinsleben am Existenzminimum ist er gewohnt.
Die DSJ will das NSRC-Bildungsprogramm trotzdem prüfen, sagte Tim Seulen zur AZ, sobald es im Detail vorliegt. Gibt sie grünes Licht, wären die 10 000 Euro freigegeben. Damit hätte der NSRC nur die kleinste Hürde übersprungen. Denn das Geld fließt - wenn überhaupt - nur über den Umweg der Sportkommission an den Club in Katutura. Aus Sicherheitsgründen. Doch die NSC stellt sich bei der Geldvergabe stur - ein Teufelskreis.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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