„Verbrechen gegen die Natur“
Umweltministerium treibt Elefantenverkauf trotz Kritik voran
Von Francoise Steynberg und Steffi Balzar, Windhoek
Der Pressesprecher des Umweltministeriums, Romeo Muyunda, hat bestätigt, dass Interessenten nur noch bis zum Freitagnachmittag ihre Angebote für den Kauf von 170 Elefanten abgeben konnten, da die Ausschreibung danach offiziell geschlossen wurde. In dieser Woche sollen die Angebote geöffnet werden. Auf die Frage, ob dies unter Ausschluss der Medien geschehe, gab es bisher keine Antwort. Nach Angaben des Ministeriums ist die Elefantenpopulation in Namibia seit 1995 von 7 500 auf heute mehr als 24 000 gewachsen. Dieser Anstieg sowie der zunehmende Mensch-Tier-Konflikt und auch die anhaltende Dürre im Land werden als Gründe für den Verkauf der Tiere angegeben, welche den kommunalen Raum Omatjete, kommerzielle Farmen bei Kamanjab, staatliche Rinderfarmen im Mangetti-Block (Grootfontein-Kavango) sowie Hegegebiete bei Tsumkwe durchstreifen (AZ berichtete).
Mittlerweile findet das Thema auch in den internationalen Medien große Beachtung. Mehreren Naturschutzexperten zufolge ist die genannte Elefantenpopulationszahl der Regierung überzogen und die Elefantenmigration werde dabei nicht berücksichtigt. Es sei zudem fraglich, warum Namibia 2016 nicht an der großen Elefantenzählung teilgenommen habe - der ersten dieser Art in Afrika. Schätzungen zufolge soll es sich bei zwischen 73 und 84 Prozent der Dickhäuter um „grenzüberschreitende Tiere“ handeln, die sich zwischen Namibia, Botswana, Angola und Sambia bewegen. „Diese Elefanten gehören niemandem und Namibias Vorhaben, sie zu einzufangen und auszubeuten, ist ein Verbrechen gegen die Natur“, sagte Mark Hiley von der Organisation National Park Rescue.
In einer von mehreren Petitionen gegen die Versteigerung der Tiere werden Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Korruption der Regierung angesichts des Fishrot-Skandals und der geplanten Ölsuche von ReconAfrica im Okavango-Delta im Nordosten Namibias und im Nordwesten Botswanas - „der letzten Festung der Elefanten in der Wildnis“ - geäußert. „Wir müssen aufhören in wilden Tieren eine sofortige Geldspritze zu sehen, und ihren Wert als lebendigen Teil einer funktionierenden Umgebung erkennen. Wildtiere wie Elefanten bieten dem Menschen erhebliche Vorteile in Bezug auf den Erhalt von Ökosystemen, die zusammenbrechen, wenn die biologische Vielfalt zerstört wird “, sagte Mary Rice von der Environmental Investigations Agency (EIA).
Auch lokal setzen sich Umweltorganisationen gegen den Verkauf ein, insbesondere von 30 Elefanten aus der Region Omatjete. So übermittelte die Kunene Environmental Protection Association (Kepa) Mitte Januar zusammen mit mehr als 30 anderen Akteuren ein Widerspruchsschreiben an das Ministerium. Laut Aktivisten könnten ein Teil der zum Verkauf stehenden Dickhäuter wüstenangepasste Elefanten sein, die regelmäßig den Ugab-Fluss und die umliegenden Gebiete besuchen, was eine Hauptattraktion für internationale Touristen darstellt.
Der Pressesprecher des Umweltministeriums, Romeo Muyunda, hat bestätigt, dass Interessenten nur noch bis zum Freitagnachmittag ihre Angebote für den Kauf von 170 Elefanten abgeben konnten, da die Ausschreibung danach offiziell geschlossen wurde. In dieser Woche sollen die Angebote geöffnet werden. Auf die Frage, ob dies unter Ausschluss der Medien geschehe, gab es bisher keine Antwort. Nach Angaben des Ministeriums ist die Elefantenpopulation in Namibia seit 1995 von 7 500 auf heute mehr als 24 000 gewachsen. Dieser Anstieg sowie der zunehmende Mensch-Tier-Konflikt und auch die anhaltende Dürre im Land werden als Gründe für den Verkauf der Tiere angegeben, welche den kommunalen Raum Omatjete, kommerzielle Farmen bei Kamanjab, staatliche Rinderfarmen im Mangetti-Block (Grootfontein-Kavango) sowie Hegegebiete bei Tsumkwe durchstreifen (AZ berichtete).
Mittlerweile findet das Thema auch in den internationalen Medien große Beachtung. Mehreren Naturschutzexperten zufolge ist die genannte Elefantenpopulationszahl der Regierung überzogen und die Elefantenmigration werde dabei nicht berücksichtigt. Es sei zudem fraglich, warum Namibia 2016 nicht an der großen Elefantenzählung teilgenommen habe - der ersten dieser Art in Afrika. Schätzungen zufolge soll es sich bei zwischen 73 und 84 Prozent der Dickhäuter um „grenzüberschreitende Tiere“ handeln, die sich zwischen Namibia, Botswana, Angola und Sambia bewegen. „Diese Elefanten gehören niemandem und Namibias Vorhaben, sie zu einzufangen und auszubeuten, ist ein Verbrechen gegen die Natur“, sagte Mark Hiley von der Organisation National Park Rescue.
In einer von mehreren Petitionen gegen die Versteigerung der Tiere werden Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Korruption der Regierung angesichts des Fishrot-Skandals und der geplanten Ölsuche von ReconAfrica im Okavango-Delta im Nordosten Namibias und im Nordwesten Botswanas - „der letzten Festung der Elefanten in der Wildnis“ - geäußert. „Wir müssen aufhören in wilden Tieren eine sofortige Geldspritze zu sehen, und ihren Wert als lebendigen Teil einer funktionierenden Umgebung erkennen. Wildtiere wie Elefanten bieten dem Menschen erhebliche Vorteile in Bezug auf den Erhalt von Ökosystemen, die zusammenbrechen, wenn die biologische Vielfalt zerstört wird “, sagte Mary Rice von der Environmental Investigations Agency (EIA).
Auch lokal setzen sich Umweltorganisationen gegen den Verkauf ein, insbesondere von 30 Elefanten aus der Region Omatjete. So übermittelte die Kunene Environmental Protection Association (Kepa) Mitte Januar zusammen mit mehr als 30 anderen Akteuren ein Widerspruchsschreiben an das Ministerium. Laut Aktivisten könnten ein Teil der zum Verkauf stehenden Dickhäuter wüstenangepasste Elefanten sein, die regelmäßig den Ugab-Fluss und die umliegenden Gebiete besuchen, was eine Hauptattraktion für internationale Touristen darstellt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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