Unzeitmäßige Registrationen

Von Frank Steffen, Windhoek

In den letzten Tagen des Monats Juli 2017 hatte der Minister für öffentliche Arbeiten und Transport, Alpheus !Naruseb, einen Brief an die Architekten- und Kostenplanungsingenieurs-Kammer (NCAQS) gerichtet, in welchem er den NCAQS-Präsidenten Kevan McNamara dazu aufforderte, eine Liste von 11 Architekten und 18 Mengen-Berechnern aus Simbabwe ohne die normalen Registrationsvorlagen in das Register der Kammer aufzunehmen.

In seinem Brief beruft sich der Minister auf das zutreffende Gesetz, laut welchem Architekten und Kostenplanungsingenieure, die in Namibia ihren Beruf ausüben, bei dem zuständigen Rat registriert sein müssen. Diese Registration erfolgt lediglich wenn die Qualifikationen der antragstellenden Person den herrschenden Vorgaben Genüge tun. „Unser Beruf verlangt, dass Architekten und Kostenplaner ordentlich ausgebildet ist, weswegen die Ausbildungsstätten regelmäßig geprüft und auf ihren Ausbildungsstand hin beurteilt werden. Es kann passieren, dass eine Hochschule oder Universität durch Jahre geht, in denen ihr Studiengang von gewissen Ländern nicht anerkannt wird. Deswegen wollen wir wissen ob die Person ihr Studium erfolgreich beendet hat und in welchem Jahr?“ erklärte McNamara der AZ auf Nachfrage.

McNamara erklärte ferner, dass Namibia und Simbabwe sich im Jahre 2014 auf eine Vereinbarung für die Zusammenarbeit (MOU) geeinigt hatten. In Zeiten einer blühenden Wirtschaft hatte Namibia den Mangel an Fachkräften mit simbabwischen Kräften ausgleichen wollen. „Die Frage der Zulassung und Registrierung wurde unmissverständlich in dem Abkommen aufgenommen. Der Staat verpflichtete sich, eigene Abteilungen für diese Leute zu gründen und die NCAQS würde diese Fachkräfte befristet, also für die Dauer des spezifischen Staatsprojektes, registrieren. Wenn ein Staatsprojekt zu Ende geht, verfällt die Zulassung, es sei denn der Staat beschäftigt die Person weiterhin. Außerdem sollten sie lokale Anwärter ausbilden“, führte McNamara aus währenddessen er bezweifelte, dass die sich bereits in Namibia befindlichen Kräfte der zusätzlichen Voraussetzung entsprechen, bei der simbabwischen Kammer registriert zu sein.

In einer Zeit wo die schwache Wirtschaftslage in Namibia zu wesentlichen Betriebsverkleinerungen und Personalreduzierungen geführt habe, könnten weder McNamara noch seine Rats-Kollegen verstehen, warum der Minister ausgerechnet jetzt Fachkräfte aus dem Ausland in Namibia zulassen möchte. Es gebe mittlerweile genügend Namibier, die sämtliche Stellen im Staat besetzen könnten, weswegen ein derart verspäteter Schritt zur Registrierung von Ausländern - drei Jahre nach Schließung des ursprünglichen Abkommens - keinen Sinn mehr ergebe. Der Staatssekretär des Ministeriums, Willem Goeieman, hatte noch am Montag diesen Schritt vehement verteidigt.

McNamara erinnert daran, dass die Namibische Universität für Wissenschaft und Technologie (NUST) erste Schritte eingeleitet habe ihre eigenen Lehrgänge akkreditieren zu lassen. „Die NUST hat bereits ihren normalen Grad zumindest für Namibia gutgeheißen bekommen und momentan läuft der Antrag auf Anerkennung in Südafrika. Auch mit dem Magister sind sie bald soweit, doch muss der Lehrstuhl in solch einem Falle mindestens zwei Jahre bestehen“, freute sich McNamara über den Fortschritt. Er versteht, dass Simbabwer, die einen gültigen fünf-Jahres-Vertrag als Teil eines Staatsprojekts ableisten, weiterhin zugelassen werden sollten, doch sei es nicht rechter Dinge jetzt einen neuen Vertrag abzuschließen, weswegen dieses Thema nicht so schnell abgeschlossen werden könne.