Unterhaltung

Im Container regiert die Langeweile

Eigentlich könnte es so spannend sein: Da kommen Menschen aus 12 verschiedenen Afrikaländern mit - sollte man meinen - ganz unterschiedlichen Ansichten, Kulturen und persönlichen Hintergründen zusammen und haben die Chance, einander intensiv kennenzulernen. Und doch regiert schon nach fünf Tagen die Langeweile im Big-Brother-Haus.

Abby faselt über Besäufnisse mit ihren Freunden. Alex liegt in ihrem Schoß und findet auch, dass man Sex überbewerten kann. Mwisho probiert eine blaue Perücke an und rückt eitel an seinem Stirnband herum. Zein versucht irgendjemanden für die blauen Fische im Malawisee zu interessieren. Stefan schrummt wieder auf seiner Gitarre herum und alle geben sich gutgelaunt mit einem schiefen Pfeifkonzert.


Eigentlich aber sind die 12 Insassen des Big-Brother-Africa-Hauses zu Tode gelangweilt. Wenn nicht Musik über die Lautsprecher ertönt und der Große Bruder damit den Startschuss für eine neue Runde Boogie gibt, bleibt eigentlich nicht viel zu tun. Klar, da ist der Jacusi, in dem man sich so lange aalen kann, bis die Haut schrumplig wird. Da sind die beiden Papageien, die gefüttert werden müssen und denen man, wenn man denn ein bisschen Phantasie hätte, das Fluchen beibringen könnte. Und da ist die Küche, in der man sich aus lauter Langeweile ein paar Speckfalten anessen kann. Was aber bleibt sonst zu tun?


Quatschen. Das ist es auch, womit sich die Insassen seit ihrer Ankunft in dem geräumigen Studio vor fünf Tagen hauptsächlich beschäftigen. Nur dass es eigentlich nichts Uninteressanteres gibt als den Small Talk von zwölf jungen Menschen, die um die Gunst des Publikums werben und scheinbar nichts zu sagen haben.


Die Homepage von Big Brother Africa versucht dieses Vakuum mit zahllosen Nachrichtenartikeln zu füllen: "Saftig" sei es geworden, als die Diskussion aufkam, wer wohl mit wem zusammen Duschen würde, wenn er/sie denn müsste. Bayo habe sich bei allen unbeliebt gemacht, als er früh morgens das Licht in den Schlafzimmern angeschaltet habe. Sammi habe eine erhitzte Diskussion über die Einteilung von Essensrationen heraufbeschwört, weil er allen anderen die Eier wegisst. Und dann natürlich: Wo funkt es, welche Hausinsassen könnten in Zukunft mit wem etwas laufen haben? Und wann und wo kristallisieren sich Konfliktherde heraus?


Interessant wird es lediglich dann, wenn mal ein originelles SMS über die Schriftleiste unten am Bildschirm läuft. "Your father must have been a terrorist, cause you are a sexbomb!", textet beispielsweise ein Fan von Namibias Big-Brother-Kandidaten Stefan Ludik. In der Tat erfreut sich der 22-jährige Windhoeker erstaunlich großer Beliebtheit: Seine Popularitätsrate lag am gestrigen Donnerstag mit rund 35 Prozent weit höher als die aller anderen Mitstreiter. Von seinen anfänglich rund 50 % hat er aber inzwischen ein paar Punkte an Abby und Gaetano abgeben müssen, die beide etwa 11 % der Publikumsgunst für sich gewonnen haben.


Ein Garant für Ludiks Gewinn bei Big Brother Africa ist das allerdings noch lange nicht. In drei Wochen soll der erste Kandidat rausfliegen, und ist das Haus erst Mal leerer, könnte es langsam interessant werden.





Info:


106 Tage soll die Big-Brother-Africa-Show dauern. Drei Wochen haben die Kandidaten Zeit, um sich zu akklimatisieren. Danach werden diejenigen Personen (mindestens drei an der Zahl), die vom Publikum die meisten Nominierungen für einen Rausschmiss erhalten, bekanntgegeben. Unter ihnen müssen die Zuschauer dann auswählen, wer gehen muss. Anschließend fliegt jede Woche ein weiterer Kandidat.


Für den Rausschmiss hat jedes der 12 Länder eine Stimme. Sie ergibt sich aus dem aus dem jeweiligen Land am häufigsten nominierten Kandidaten. Eine 13. Stimme erhalten all diejenigen Afrikastaaten gemeinsam, die keinen Kandidaten in das Big-Brother-Haus entsenden konnten.


Nominieren kann man in Namibia per SMS oder Anruf über die folgende Rufnummer: 081-12111. An diese Nummer können Zuschauer aus Namibia auch SMS schicken, die dann auf dem Bildschirm der Big-Brother-Show erscheinen. Das Geschehen im Haus kann rund um die Uhr auf Kanal 37 bei DSTV beobachtet werden. Eine halbstündige Zusammenfassung gibts täglich auf NBC.


Mehr Info auf der Homepage www.bigbrotherafrica.com.





Porträts:





ANGOLA


Bruna aus Angola ist 25 Jahre alt und von Beruf Model. Bisher hat sie sich noch nicht groß bemerkbar gemacht im BB-Haus. Die introvertierte Schöne hört am liebsten Whitney Houston, singt und liest gerne und kocht ihr eigenes Süppchen. Ihre persönlichen Helden sind ihre Eltern.





MALAWI


Zein, 27, aus Malawi ist von Beruf Marketing Manager und macht sich jetzt schon Sorgen, dass die Essensvorräte im BB-Haus ausgehen werden. Er hat das Privileg, bei den fünf Frauen im Zimmer zu schlafen. Wenn er vom Fischen am Malawi-See erzählt, gibt sich niemand die Mühe, Interesse zu heucheln.





SIMBABWE


Tapuwa, 26, aus Simbabwe ist im richtigen Leben Öffentlichkeitsarbeiterin. Bisher hat sie mit 1,8 Prozent die niedrigste Popularität im BB-Haus - was vermutlich weniger auf ihre Persönlichkeit zurückzuführen ist, als vielmehr auf die ökonomischen Folgen der Politik von Landespappie Mugabe. Im Gepäck: die Bibel.





BOTSWANA


Warona, 25, aus Botswana hat ne freche Gosch und ist überall präsent. Sie gilt als die "Meme" des BB-Hauses und überzeugt im Gegensatz zu anderen durch ihre natürliche Art. Schlechte Angewohnheit: Dickköpfigkeit. In ihrem Gepäck: "How to be good" von Nick Hornby - das zeugt von Sinn für britischen Humor.





NAMIBIA


Stefan, 22, aus Namibia spielt gerne aber wohl noch nicht sehr lange Gitarre. Pluspunkt: Er beteiligt sich nicht ständig an dem hohlen Gewäsch der anderen. Allerdings könnte es nicht schaden, wenn er im Laufe der nächsten 101 Tage doch irgendwann mal den Mund aufmachen würde. Stefan ist noch Single...





SÜDAFRIKA


Abby, 25, aus Südafrika hat die penetranteste Lache von Afrika - äh im BB-Haus. Von Beruf "Fraud Consultant" (was immer das sein mag), führt Abby mit großer Klappe den Small Talk an, gibt sich stets tolerant und als Frau mit Herz. Ihr Motto: Liebe das Leben, sei frei und tanze, als ob niemand zuschaut!





GHANA


Sammi, 28, aus Ghana ist Radiomoderator und schmeißt einen Großteil der Show im BB-Haus. Er hat einen hohen Tageskonsum an Eiern, was so manch anderen Insassen scheinbar leicht irritiert. Sammi scheut sich nicht, seine Karten offen auf den Tisch zu legen und flirtet mit jeder weiblichen Person im Haus.





NIGERIA


Bayo, 28, aus Nigeria schaut aus wie ein Teddybär, hat aber durchaus das Potential, mal richtig die Fetzen fliegen zu lassen - vor allem wenns ums Essen geht, denn das ist alles für Bayo. Er hätte nichts dagegen, mal mit Abby gemeinsam zu duschen - nur wenn er muss, natürlich, und nur, weil zwischen ihnen sowieso nix läuft...





TANSANIA


Mwisho, 22, aus Tansania kann seine Ngoma genauso wenig spielen wie Stefan seine Gitarre, aber das macht nix. Dafür hat er eine hausgemachte Tätowierung auf dem Oberarm, niedliche Locken und Augen, die Teenie-Herzen erweichen können. Wenn er nun auch noch irgendetwas Nennenswertes sagen würde...





KENYA


Alex, 21, aus Kenia ist Student und Macho vom Dienst. Er hat eine Phobie vor Heuschrecken, hat seinen Teddybär mit ins BB-Haus gebracht und fühlt sich offensichtlich zu Abby hingezogen. Dass "American Beauty" sein Lieblingsfilm ist, spricht mehr als alles andere für diesen Bizeps-Mann.





SAMBIA


Cherise, 24, ist aus Sambia und findet, dass sie eine Quasselstrippe ist. Bisher hat sie sich jedoch zurückgehalten - abgesehen davon, dass sie die Sprache auf das Thema gebracht, wer wohl mit wem Duschen gehen würde, wenn Wasser gespart werden muss. Ihr Held: Nelson Mandela.





UGANDA


Gaetano aus Uganda, mit 30 Jahren der älteste Hausinsasse, studiert noch und liest gerne Stephen King. Ein bisschen Macho, aber ansonsten lieb und nett, ist Gaetano nicht gerade der Typ, der Schlagzeilen für Big Brother machen wird. Was er nicht leiden kann: Leute mit aufgeblasenem Ego.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-26

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