Unter dem Duschkopf is Korruption weiterhin ok

Eberhard Hofmann
Die Opposition im Parlament der Kaprepublik hat den soundsovielten Misstrauensantrag gegen Omupräsidente Jacob Gedleyihlekisa Zuma verloren, obwohl sogar etlichen Genossen seiner eigenen Partei ihre Verlegenheit durch eine Gegenstimme ausgedrückt ham. Die knappe Mehrheit für Omushamane Zuma dokumentiert erneut, dass im gängigen Patronats- und Klientelsystem die Person und die Partei höher eingestuft werden als das Gemeinwohl des Landes. Und bei Comräd Zuma trifft eins voll zu: Nicht dem Staat gilt der Dienst, der Staat taugt als Beute.

Wir ham gemeint, unsre Dama-Politiker im Lande der Bravourösen wären Meister in der politischen Überlebenskunst. Aber das wäre zu kurzsichtig. Aus unserem eigenen Hinterhof müssen wir dazu über nachbarliche Zäune schauen. Den Rekord nich nur in der Überlebenskunst sondern auch im Machterhalt beansprucht Comräd Omupräsidente Boppa Mugabe von Simbabwe, mit welchen Mitteln er auch immer am Ruder geblieben is. Die üblen Details dieses Vorgangs ersparen wir uns hier, außer die leidige Binsenweisheit zu wiederholen: „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.“ Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.

Unsere drei Präsidenten Nujoma, Pohamba und Geingob ham seit 1990 die Korruption leidlich, aber auf keinen Fall glänzend, vermieden, die letzteren Zwei ham hier und da sogar ´n klein biekie dagegen gestanden, so dass sie im Vergleich zu Zuma und Mugabe sogar Anlass zu brav-namibischem Nationalstolz sein können. Aber wag ´n biekie, wir wollen die Kirche im Dorf lassen. Das wär´nämlich allzu seichter Patriotismus, die Vorzüge Namibias und seiner Präsidenten allein aus dem Vergleich mit korrupten Amtsträgern der Nachbarschaft zu bestimmen. Qualität, Integrität und Niveau müssen zu allererst an der namibischen Verfassung und an der eigenen Wertordnung bestimmt werden, selbst wenn die häufig nur auf dem Ombampira stehen. Ein Vergleich mit den Haderlumpen der Nachbarschaft kann höchstens als Triebfeder dienen, Korruption und politische Schlamperei bei uns mit mehr Überzeugung und Nachdruck zu bekämpfen. Genug der Moraltrompeterei.

Beeindruckend bleibt indessen, mit welch bleddy Zähigkeit korrupte Machthaber imstande sind, sich an die Macht zu klammern. Nach einem Transitbesuch in der Kaprepublik vor ca sechs Jahren hatten wir aus der dortigen Tagespresse, der Cape Argus, mit dem Taschenmesser eine Reportage rausgetrennt, weil wir das net nich glauben konnten, dass gegen Omupräsidente Jacob Gedleyihlekisa Zuma damals so um die 270 (zweihundertsiebzig!) Korruptionsklagen vorlägen. Wir meinten, wenn ein renommiertes Blatt wie die Cape Argus eine solche Reportage publiziert, muss da viel dran sein. Die Ziffer und Statistik könnte man im trauten Namibia ja gar nich glauben. Aber weit gefehlt. Inzwischen rechnen alle seriösen Quellen mit galoppierenden Zahlen. Es stellt sich heraus, dass schon vor Amtsantritt Zumas 783 Vorwürfe und Klagen der Korruption, des Betrugs, der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung vorlagen (vor- und nachbuchstabiert in Worten: siebenhundertdreiundachtzig!). Aber die schützende Partei ANC verhängte Immunität über den Comräd. Und sie hat es seither bei jedem weiteren Misstrauensansturm der Opposition erneut getan.

Angst vor Intellekt und Bibbern vor China

Zweimal hat das Regime Jacob Gedleyihlekisa Zuma dem Dalai Lama, buddistischer Meister und pazifistischer Exilant aus Tibet, die Einreise nach Südafrika verwehrt: 2009 zu einer Friedenskonferenz ! und 2011 zu Bischof Tutus 80. Geburtstag, Verweigert aus Berührungsangst und als Untertänigkeitsgeste gegenüber China, versteht sich. ´s is mos bekannt, dass China sehr empfindlich, um nich zu sagen, bedonnert, auf Sympathisanten oder gar Verfechter der verlorenen Autonomie Tibets reagiert.

China hat seinerzeit die Hegemonie Südafrikas über Namibia abgelehnt und hat sich indirekt über die Swapo für die Unabhängigkeit Namibias stark gemacht. Aber im Falle des umstrittenen Status von Tibet duldet das Reich der Mitte keinerlei offiziellen Diskurs. Als gefolgsamer China-Trabant hat Zuma 2012 eine Ehrenprofessur der Universität von Peking erhalten, zusätzlich zu einer Reihe von Ehrendoktortiteln etlicher Universitäten des südlichen Afrika, denen politische Kriecherei wichtiger is als Tacheles zu reden. Und die Potentaten des Reichs der Mitte sind mos f´fol geworried, dass Zuma unter Anklagen und Vorwürfen ein rund 780-facher Korruptionskandidat is. Im Gegensatz zum Einreiseverbot gegen den Dalai Lama, vor dem Omupräsidente Zuma recht China-gefällig zittert, durfte ein Staatsoberhaupt, das wegen Völkermordes , Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Darfur-Konflikt vor dem Internationalen Strafgericht zu erscheinen hat, ungehindert nach Südafrika ein- und wieder ausreisen (ausreißen?). Und wurde sogar unter Schutz der südafrikanischen Polizeieskorte zur unbehelligten Abreise zum Flughafen geleitet, anstatt den Gast Omur al-Bashir zu verhaften, wie es Südafrika als Mitglied des Strafgerichts hätte tun sollen. Pflicht und Auftrag der Verhaftung hatte zudem ein südafrikanisches Obergericht bestätigt. Aber Comräd Jacob Gedleyihlekisa Zuma und Comräd Boppa Mugabe sind bekannt dafür, dasse sich unbeschwert über Gerichte und deren Verfügungen hinwegsetzen können.

China is intensiv im Sudan engagiert, ganz egal, welche Anklagen gegen Al-Baschir erhoben werden. Im Gegensatz dazu wird der Dalai Lama, seit Jahrzehnten Exilant in Indien und ansonsten geistlicher Weltbürger, von Peking als persona non grata schlecht gemacht. Unter den vor China kuschenden Präsidenten des südlichen Afrika isses lediglich Omupräsidente Seretse Khama von Botswana, der den Mumm haben könnte, den Trülku (Titel des buddistischen Meisters) in seinem Land zuzulassen. Von einem geplanten Besuch is dort gerade die Rede. Bei Zuma gelten Berührungsangst vor dem Friedensapostel Dalai Lama und Roter Teppich für den Völkermordangeklagten Al-Baschir.

Es wäre spannend zu erfahren, ob die Partei, die sich im Lande der Braven für die Größte aller Zeiten hält, die kultivierte Toleranz aufbringen könnte, dem Tibetaner auf Einladung einen friedlichen Landesbesuch zu gestatten.

Auf jeden Fall kann sich China rühmen, dass es den Sudan, Südafrika und Simbabwe in der Tasche hat. Und Namibia? Solange wir Uranerz und Nashörner ham und eine Regierung, die dem Unternehmer und Finanzier genauso wie dem Trödler aus China wohl gesonnen bleibt, werden wir uns einrichten, uns mit den Immigranten und Besuchern aus dem Reich der Mitte zu arrangieren. Wie immer musste bleddy-well vor Pauschalurteilen aufpassen. Fernost schickt nich nur Leut´, die am Goreangab-Damm infizierten Fisch angeln und die Ramsch verhökern; die im Gericht grienen und mos partout nich Fingernägel kauen woll´n, wenn se wegen Nasenhörnern im Gepäck oder wegen Zollhintertreiberei aussagen sollen. Das Reich der Mitte schickt vielmehr auch Talent ins Windhoeker Sinfonieorchester, das gerade und erneut dem Kulturleben der geschundenen Hauptstadt nochall Auftrieb gegeben hat.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-27

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