Ungeschminkter Mbeki
Der Unterschied zwischen Thabo Mbeki und seinem Nachfolger Jacob Zuma im südafrikanischen Präsidentenamt könnte nicht größer sein. Zuma, der Populist, der zur Unterhaltung und Belustigung der breiten Masse öfter mal in traditioneller Zulu-Kampfkleidung auftritt und in seiner offen demonstrierten Vorliebe für viele Frauenverhältnisse stets nahe am Volk operiert, gegenüber dem kühlen, emotionslosen Mbeki, dessen überlegte Anschauung eher dem "europäischen Intellekt" gleicht, um hier zur Vereinfachung des Vergleichs einmal ein Klischee zu bemühen. Mbekis sachliche Distanz zu den Dingen und zu den Verhältnissen Afrikas verdienen Respekt, weil bei ihm Erfahrung, Einblick und Aufrichtigkeit in der Beurteilung zu verspüren sind.
Dass sein Konzept der Afrikanischen Renaissance nicht die Dynamik behalten hat, mit der er es mit anderen Afrika-Führern 1999 lanciert hat, liegt eher an der menschlichen Natur, dass eine vielversprechende Aufbruchsdynamik genauso wie eine Revolution kein perpetuum mobile sein kann.
Mbeki unterscheidet sich bei aller Distanz wohltuend von so vielen Schönrednern Afrikas, die die Schwächen des Kontinents 20 und 60 Jahre nach der Entkolonisierung immer noch den alten Kolonialmächten anlasten wollen. Realisten regen Afrika und seine Partner mehr an als wortreiche Dogmatiker.
Dass sein Konzept der Afrikanischen Renaissance nicht die Dynamik behalten hat, mit der er es mit anderen Afrika-Führern 1999 lanciert hat, liegt eher an der menschlichen Natur, dass eine vielversprechende Aufbruchsdynamik genauso wie eine Revolution kein perpetuum mobile sein kann.
Mbeki unterscheidet sich bei aller Distanz wohltuend von so vielen Schönrednern Afrikas, die die Schwächen des Kontinents 20 und 60 Jahre nach der Entkolonisierung immer noch den alten Kolonialmächten anlasten wollen. Realisten regen Afrika und seine Partner mehr an als wortreiche Dogmatiker.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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