01 Februar 2021 | Meinung & Kommentare
Umwelt ist nicht nur unser Bier
Der Druck, unter dem sich Mwiya zunehmend befindet, scheint ihm zuzusetzen nachmaßen die Öffentlichkeit merkt, dass er sich in einem Interessenkonflikt befindet. Denn er kann wohl kaum als ReconAfrica-Ratgeber arbeiten und gleichzeitig „unabhängig“ eine Umweltverträglichkeitsstudie ausführen.
Übrigens hatte sich ein bekannter namibischer Umweltschützer - eine mindestens so gut qualifizierte Fachkraft für Umweltfragen wie Dr. Mwiya - bei einer der Korrespondentinnen entschuldigt. Er könne nicht verstehen, warum sein Kollege (Mwiya) Interessenträgern klare Antworten und Erklärungen vorenthalte. Auch ReconAfrica würde gerade durch das Vorenthalten gewisser Studienansätze und Einsichten die öffentliche Skepsis nähren, anstatt zu erklären, was es an dem Projekt zu erklären gilt. Im Grunde geht es um genau dieselben Themen, die das Phosphat-Abbauvorhaben ins Stolpern brachten.
Indessen muss die Welt begreifen, dass alles Welterbe in Gefahr gerät, nachmaßen die Not der Menschen vor Ort sie “zwingt“ umweltfeindliche Lösungen anzunehmen, weil sie vom Rest der Welt im Stich gelassen werden. Wenn die Welt von Afrika den Umweltschutz und Erhalt gewisser Welterbe verlangt, muss die „Welt“ mit anpacken und zahlen. Mit Tourismuseinnahmen allein schaffen wir das nicht.
Frank Steffen