TV-Fiktion spaltet die Gemüter
Kontroverse Debatte nach dem ARD-Film zur Flucht aus Europa
Von Stefan Fischer, Windhoek/Berlin
Knapp 3,1 Millionen Zuschauer haben am Mittwochabend den ARD-Fernsehfilm „Aufbruch ins Ungewisse“ gesehen, was laut ARD-Webseite in der internen Einschaltquotenanalyse Platz 3 von allen Beiträgen dieses Senders an diesem Tag bedeutet.
Inhaltlich beschritten die Macher des Filmes Neuland, wie die Selbstbeschreibung der Handlung verrät: „In naher Zukunft: Europa ist im Chaos versunken. Rechtsextreme haben in vielen Ländern die Macht übernommen. Aus dem demokratischen Staat, der Deutschland einmal war, ist ein totalitäres System geworden, das Andersdenkende, Muslime und Homosexuelle verfolgt.“
In dieser Situation entscheidet sich die vierköpfige deutsche Familie Schneider zur Flucht in die Südafrikanische Union, „die nach einem Wirtschaftsboom politische und ökonomische Stabilität genießt“. Ein Frachter soll die Schneiders und andere Flüchtlinge nach Kapstadt bringen, doch die Schlepper setzen ihre Passagiere in viel zu kleinen Booten vor der Küste Namibias aus. Das Boot kentert, der Sohn der Schneiders geht verloren. Von Namibia aus geht die Flucht bis nach Südafrika weiter, wo Schneiders im Lager darauf warten, zum Asylverfahren zugelassen zu werden, und überdies darauf hoffen, dass Sohn Nick doch noch gefunden wird und sie sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen können.
Heiße Diskussionen
Auf der ARD-Webseite konnte der Film bewertet werden. Bis Donnerstag, 15 Uhr, gab es 2638 Bewertungen mit insgesamt 2,5 von 5 Sternen. An Meinungsäußerungen ist indes abzulesen, dass der Film die Zuschauer spaltet. Die ARD sicherte sich auf ihrer Webseite bereits ab: „Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass rechte Aktivisten dazu aufgerufen haben, die Diskussion über den Film ,Aufbruch ins Ungewisse´ in den sozialen Netzwerken gezielt zu beeinflussen. (...) Rassistische, diskriminierende, beleidigende und unsachliche Kommentare haben bei uns jedoch keinen Platz! (...).
Auf den Facebook-Seiten von ARD und AZ fand ein Schlagabtausch statt. Die Einschätzungen reichen von „super“, „berührend“ und „aufrüttelnd“ bis „Propaganda“, „linientreu“ und „Gehirnwäsche“.
Bereits im Vorfeld wurde der Film in der national-konservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (07/2018) komplett verrissen. Da heißt es: „Nicht alles, was hinkt, ist deswegen ein Vergleich. Die aktuelle Völkerwanderung wird nicht durch politische Verfolgung ausgelöst, sondern es entlädt sich aus wenig produktiven Gegenden ein Bevölkerungsüberschuss nach Europa.“ Und weiter: „Statt sich um die Wirklichkeit zu kümmern, haben die Filmemacher politisch korrekte Halluzinationen inszeniert.“ Das Urteil: „Auf Tragödie getrimmt, ist der Film zum indiskutablen, politisch motivierten Machwerk aus der Abteilung Volksverdummung und Staatspropaganda geraten.“
Wer den Film verpasst hat, findet ihn noch in der ARD-Mediathek.
Knapp 3,1 Millionen Zuschauer haben am Mittwochabend den ARD-Fernsehfilm „Aufbruch ins Ungewisse“ gesehen, was laut ARD-Webseite in der internen Einschaltquotenanalyse Platz 3 von allen Beiträgen dieses Senders an diesem Tag bedeutet.
Inhaltlich beschritten die Macher des Filmes Neuland, wie die Selbstbeschreibung der Handlung verrät: „In naher Zukunft: Europa ist im Chaos versunken. Rechtsextreme haben in vielen Ländern die Macht übernommen. Aus dem demokratischen Staat, der Deutschland einmal war, ist ein totalitäres System geworden, das Andersdenkende, Muslime und Homosexuelle verfolgt.“
In dieser Situation entscheidet sich die vierköpfige deutsche Familie Schneider zur Flucht in die Südafrikanische Union, „die nach einem Wirtschaftsboom politische und ökonomische Stabilität genießt“. Ein Frachter soll die Schneiders und andere Flüchtlinge nach Kapstadt bringen, doch die Schlepper setzen ihre Passagiere in viel zu kleinen Booten vor der Küste Namibias aus. Das Boot kentert, der Sohn der Schneiders geht verloren. Von Namibia aus geht die Flucht bis nach Südafrika weiter, wo Schneiders im Lager darauf warten, zum Asylverfahren zugelassen zu werden, und überdies darauf hoffen, dass Sohn Nick doch noch gefunden wird und sie sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen können.
Heiße Diskussionen
Auf der ARD-Webseite konnte der Film bewertet werden. Bis Donnerstag, 15 Uhr, gab es 2638 Bewertungen mit insgesamt 2,5 von 5 Sternen. An Meinungsäußerungen ist indes abzulesen, dass der Film die Zuschauer spaltet. Die ARD sicherte sich auf ihrer Webseite bereits ab: „Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass rechte Aktivisten dazu aufgerufen haben, die Diskussion über den Film ,Aufbruch ins Ungewisse´ in den sozialen Netzwerken gezielt zu beeinflussen. (...) Rassistische, diskriminierende, beleidigende und unsachliche Kommentare haben bei uns jedoch keinen Platz! (...).
Auf den Facebook-Seiten von ARD und AZ fand ein Schlagabtausch statt. Die Einschätzungen reichen von „super“, „berührend“ und „aufrüttelnd“ bis „Propaganda“, „linientreu“ und „Gehirnwäsche“.
Bereits im Vorfeld wurde der Film in der national-konservativen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (07/2018) komplett verrissen. Da heißt es: „Nicht alles, was hinkt, ist deswegen ein Vergleich. Die aktuelle Völkerwanderung wird nicht durch politische Verfolgung ausgelöst, sondern es entlädt sich aus wenig produktiven Gegenden ein Bevölkerungsüberschuss nach Europa.“ Und weiter: „Statt sich um die Wirklichkeit zu kümmern, haben die Filmemacher politisch korrekte Halluzinationen inszeniert.“ Das Urteil: „Auf Tragödie getrimmt, ist der Film zum indiskutablen, politisch motivierten Machwerk aus der Abteilung Volksverdummung und Staatspropaganda geraten.“
Wer den Film verpasst hat, findet ihn noch in der ARD-Mediathek.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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