Trophäenjagd gerät in Verruf
Einzelne Jagdfarmen züchten leichtsinnig mit genetischen Wildvarianten
Von C. Sasman und F. Steffen, Windhoek
In Südafrika werden seit einiger Zeit genetische Varianten verschiedener Wildarten künstlich herangezüchtet. Was als Streich der Natur gewertet werden müsste, hat einige Farmer im südlichen Nachbarland dazu verleitet, gezielt diese Abarten weiter zu entwickeln und als exotisches Wild weiter zu verkaufen. Nach einem befristeten Boom in diesem Tierhandel ist der Markt in Südafrika mittlerweile zum Erliegen gekommen, doch nun ist die namibische Trophäenjäger-Gemeinschaft darüber besorgt, dass der Trend sich nach Namibia ausweitet. Exotisch wirken die Tiere meist wegen ihrer ungewöhnlichen Farben oder Hörner. Es entspricht aber nicht mehr seiner ursprünglichen Herkunft oder Natur.
Weder der Jagdverband NAPHA noch das Umweltministerium sind indessen mit dieser Entwicklung zufrieden, bei der Menschen in die Natur eingreifen ohne die Auswirkungen oder Begleiterscheinungen ermessen zu können. NAPHA hatte vor zwei Jahren ausdrücklich diese Art der Trophäenjagd verurteilt und die namibische Naturstiftung NNF sowie die Organisation für namibische Tourismusverbände (FENATA) sind ebenso besorgt über diesen Trend, der den guten Ruf der namibischen Trophäenjagd in Verruf bringen kann. „Die Trophäenjagd ist Teil der nachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen in Namibia. Der internationale Jagdgast kommt nach Afrika mit der Vorstellung von offenen Savannen und auf der Suche nach der ethisch-vertretbaren Jagd auf Wild, wie es schon immer auf freier Wildbahn zu finden war. Er will nicht hinterher feststellen müssen, dass die Trophäe einem Zuchttier entstammt“, erklärt die Berufsjägerin und Vereinspräsidentin der NAPHA, Danene van der Westhuyzen.
Das Experiment war anfangs ein Hobby wohlhabender Farmer aus Südafrika, die sich ab 2009 auf Mutationen und genetische Farbvarianten spezialisierten. Ab dem Jahr 2013 nahm der Handel dieser Tiere enorm zu und so auch die Verkaufswerte. Die Wertzunahmen erweckten sogar in den Finanz-Fachjournalen Aufsehen, da die vermeldeten Wertzunahmen alle Börsenoptionen bei weitem übertrafen. Inzwischen ist diese Blase längst geplatzt, weswegen südafrikanische Farmer diese Tiere jetzt versuchen in Namibia zu vermarkten. Unter einigen wohlhabenden Farmern ist das Interesse auch geweckt.
Das Jagdgewerbe im Süden generiert Einnahmen von etwa 8 Milliarden SA-Rand pro Jahr, wovon 2 Milliarden SA-Rand mit der Trophäenjagd verdient wird. Die Jagd auf angeblich exotische Tiere fällt dabei mittlerweile kaum mehr ins Gewicht. Der mittlere Stückpreis einer typischen weiblichen Antilope ist auf den Versteigerungen von 500 000 SA-Rand auf 100 000 SA-Rand gesunken. Die Preise der Schwarznasen-Impala haben mit 87%, das sogenannte Königs-Wildebeest mit 80%, der Büffel mit 45% und das goldene Streifengnu mit 40% abgenommen.
Während einige namibische Farmer diese Zucht trotzdem mit Argumenten der Nebeneinkünfte aus Fleisch und Häuten verteidigen, macht Angus Middleton, Exekutiv-Direktor der NNF, diese Argumente zunichte, indem er erklärt, dass die Trophäen dieser Tiere nicht international anerkannt werden: „ Internationale und hochangesehene Trophäen-Jagdverbände und -Organisationen wie Safari Club International, Dallas Safari Club, Boone & Crockett, Roland Ward und der Internationale Rat für Wild- und Naturschutz nehmen diese Tiere nicht in ihre Rekordbücher auf. Außerdem ist die Nachfrage nach diesen Tieren längst dahin.“
In Südafrika werden seit einiger Zeit genetische Varianten verschiedener Wildarten künstlich herangezüchtet. Was als Streich der Natur gewertet werden müsste, hat einige Farmer im südlichen Nachbarland dazu verleitet, gezielt diese Abarten weiter zu entwickeln und als exotisches Wild weiter zu verkaufen. Nach einem befristeten Boom in diesem Tierhandel ist der Markt in Südafrika mittlerweile zum Erliegen gekommen, doch nun ist die namibische Trophäenjäger-Gemeinschaft darüber besorgt, dass der Trend sich nach Namibia ausweitet. Exotisch wirken die Tiere meist wegen ihrer ungewöhnlichen Farben oder Hörner. Es entspricht aber nicht mehr seiner ursprünglichen Herkunft oder Natur.
Weder der Jagdverband NAPHA noch das Umweltministerium sind indessen mit dieser Entwicklung zufrieden, bei der Menschen in die Natur eingreifen ohne die Auswirkungen oder Begleiterscheinungen ermessen zu können. NAPHA hatte vor zwei Jahren ausdrücklich diese Art der Trophäenjagd verurteilt und die namibische Naturstiftung NNF sowie die Organisation für namibische Tourismusverbände (FENATA) sind ebenso besorgt über diesen Trend, der den guten Ruf der namibischen Trophäenjagd in Verruf bringen kann. „Die Trophäenjagd ist Teil der nachhaltigen Nutzung unserer natürlichen Ressourcen in Namibia. Der internationale Jagdgast kommt nach Afrika mit der Vorstellung von offenen Savannen und auf der Suche nach der ethisch-vertretbaren Jagd auf Wild, wie es schon immer auf freier Wildbahn zu finden war. Er will nicht hinterher feststellen müssen, dass die Trophäe einem Zuchttier entstammt“, erklärt die Berufsjägerin und Vereinspräsidentin der NAPHA, Danene van der Westhuyzen.
Das Experiment war anfangs ein Hobby wohlhabender Farmer aus Südafrika, die sich ab 2009 auf Mutationen und genetische Farbvarianten spezialisierten. Ab dem Jahr 2013 nahm der Handel dieser Tiere enorm zu und so auch die Verkaufswerte. Die Wertzunahmen erweckten sogar in den Finanz-Fachjournalen Aufsehen, da die vermeldeten Wertzunahmen alle Börsenoptionen bei weitem übertrafen. Inzwischen ist diese Blase längst geplatzt, weswegen südafrikanische Farmer diese Tiere jetzt versuchen in Namibia zu vermarkten. Unter einigen wohlhabenden Farmern ist das Interesse auch geweckt.
Das Jagdgewerbe im Süden generiert Einnahmen von etwa 8 Milliarden SA-Rand pro Jahr, wovon 2 Milliarden SA-Rand mit der Trophäenjagd verdient wird. Die Jagd auf angeblich exotische Tiere fällt dabei mittlerweile kaum mehr ins Gewicht. Der mittlere Stückpreis einer typischen weiblichen Antilope ist auf den Versteigerungen von 500 000 SA-Rand auf 100 000 SA-Rand gesunken. Die Preise der Schwarznasen-Impala haben mit 87%, das sogenannte Königs-Wildebeest mit 80%, der Büffel mit 45% und das goldene Streifengnu mit 40% abgenommen.
Während einige namibische Farmer diese Zucht trotzdem mit Argumenten der Nebeneinkünfte aus Fleisch und Häuten verteidigen, macht Angus Middleton, Exekutiv-Direktor der NNF, diese Argumente zunichte, indem er erklärt, dass die Trophäen dieser Tiere nicht international anerkannt werden: „ Internationale und hochangesehene Trophäen-Jagdverbände und -Organisationen wie Safari Club International, Dallas Safari Club, Boone & Crockett, Roland Ward und der Internationale Rat für Wild- und Naturschutz nehmen diese Tiere nicht in ihre Rekordbücher auf. Außerdem ist die Nachfrage nach diesen Tieren längst dahin.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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