Trivialität zunehmender Gewalt
Was, wenn auf einmal ein Fahrzeug quer auf der Fahrbahn steht? Wenn die Insassen herausspringen und zum eigenen, ausgebremsten Wagen stürmen? Wenn sie nicht nur im rasanten Tempo unterwegs sind, sondern auch noch eine Axt und eine Panga-Machete bei sich tragen und nicht zögern, damit die Scheiben des Autos zu zerschlagen - ohne Rücksicht auf Verluste, ohne zu überlegen, dass sie die Insassen mit den Waffen auch schwer verletzen könnten. Wenn Habgier die Täter antreibt, ebenso viel wie Berechnung, Kalkül und Abgedroschenheit. Und das Auto als schützender Rückzugsort zum klaustrophobischen Kerker wird. Eine filmreife Szene, die sich nur eben nicht im Film abspielt, sondern im wahren Leben. Im Leben zweier Touristinnen, deren erster Eindruck von Namibia als anmutendes Land, als erholungsstiftend und reizvoll innerhalb weniger Minuten zunichte gemacht wurde. Ein für alle Mal.
Fast schon scheint, als würde diese Dimension von Gewalt gegenüber Besuchern des Landes einfach so hingenommen werden. Als wäre die Steigerung dessen, dass Touristen die sichtbaren Wertgegenstände aus dem Auto gestohlen werden, wenn diese den Wagen unbeaufsichtigt lassen, dass ihnen, wenn sie ihr Portemonnaie zücken, dieses aus der Hand gerissen wird, nur eine Frage der Zeit gewesen – gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit. Denn schließlich gehört Innovation in jeden erfolgreichen Geschäftsbereich und selbst in einem Land wie Namibia, in dem die Mühlen meist langsamer malen, passiert eben auch jener Fortschritt mit der entsprechenden Zeit. Warum also nicht auch in der Kriminalität des Landes?
Was bleibt ist nicht nur das Trauma für jene beiden Urlauberinnen. Und es mag sein, dass die meisten Landsleute in ihrer Aura des Selbstschutzes, im gewohnten Umgang mit Kriminalität, den gestiegenen Gewaltpegel abnicken, hinunterschlucken oder gar mit den Schultern wegzucken. Namibia als Urlaubsziel trägt jedoch eine Narbe mehr. Und Narben sind bekanntlich für die Ewigkeit.
Nina Cerezo
Fast schon scheint, als würde diese Dimension von Gewalt gegenüber Besuchern des Landes einfach so hingenommen werden. Als wäre die Steigerung dessen, dass Touristen die sichtbaren Wertgegenstände aus dem Auto gestohlen werden, wenn diese den Wagen unbeaufsichtigt lassen, dass ihnen, wenn sie ihr Portemonnaie zücken, dieses aus der Hand gerissen wird, nur eine Frage der Zeit gewesen – gewissermaßen eine Selbstverständlichkeit. Denn schließlich gehört Innovation in jeden erfolgreichen Geschäftsbereich und selbst in einem Land wie Namibia, in dem die Mühlen meist langsamer malen, passiert eben auch jener Fortschritt mit der entsprechenden Zeit. Warum also nicht auch in der Kriminalität des Landes?
Was bleibt ist nicht nur das Trauma für jene beiden Urlauberinnen. Und es mag sein, dass die meisten Landsleute in ihrer Aura des Selbstschutzes, im gewohnten Umgang mit Kriminalität, den gestiegenen Gewaltpegel abnicken, hinunterschlucken oder gar mit den Schultern wegzucken. Namibia als Urlaubsziel trägt jedoch eine Narbe mehr. Und Narben sind bekanntlich für die Ewigkeit.
Nina Cerezo
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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