TransNamib – Fass ohne Boden?
TransNamib – Fass ohne Boden?

TransNamib – Fass ohne Boden?

Minister Jooste möchte Transportunternehmen vor Konkurs bewahren
Stefan Noechel
Von S. Noechel und Nampa

Windhoek

Als der Minister für Staatsbetriebe, Leon Jooste, sein Amt antrat, lag eine gewaltige Aufgabe vor ihm. Er nahm sich vor, Namibias Steuergeld-verschlingende halbstaatlichen Institutionen zu reformieren. Mit minimaler bis keiner Rechenschaftspflicht verließ sich TransNamib jährlich auf einen staatlichen „Bailout“ (rettenden Zusuchuss), um damit den Konkurs abzuwehren. Jooste behauptete, dass während der ersten fünf Jahre im Amt, als es noch kein Gesetz zur Führung öffentlicher Unternehmen gab, ihm seine Hände als Minister gebunden waren und er nicht tatkräftig eingreifen konnte. Nun aber ist das Gesetz in Kraft getreten und das gibt ihm das Mandat, um die nötigen Reformen durchführen zu können.

Mit TransNamib steht Jooste vor einem kuriosen Rätsel. Nach Informationen von der staatlichen Presse-Agentur Nampa zeigen die finanziellen Unterlagen, dass das staatliche Transportunternehmen in einer desolaten Lage ist. Zum anderen fließt viel Geld durch das Unternehmen, wobei die Beschaffungsgesetze ungestraft umgangen werden, während gleichzeitig Unregelmäßigkeiten im Bereich der Belegschaft und des Pensionsfonds bestehen.

Im November des vergangenen Jahres beauftragte Jooste die Rechtsanwältin und Vorstandsvorsitzende Sigrid Tjijorokisa eine Untersuchung der Behauptungen und Vorwürfe in die Wege zu leiten. Die Untersuchung wurde jedoch noch nicht abgeschlossen.

„Den Verantwortlichen wurde ein großes, kompliziertes Unternehmen mit einer Menge negativer Dynamik übergeben und sie haben versucht, die Lage zu wenden,” sagte Jooste. In Wirklichkeit soll jedoch das Gegenteil der Fall sein, wobei die entsprechenden Dokumente andeuten, dass das Managementteam Jooste womöglich in die Irre geführt hat.

„Einen Hauptanteilseigner in die Irre zu führen, ist immer ein äußerst schwerwiegendes Vergehen, und wenn dies so geschehen ist, werde ich nichts unversucht lassen, um aufzudecken, wo und warum dies geschehen ist”, betonte Jooste. Er fügte hinzu: „Wir werden nicht zulassen, dass TransNamib scheitert, und wir sind überzeugt, dass die aktuellen Interventionen alle im besten Interesse des Unternehmens sind.”

Zu den vielen Vorwürfen gegen TransNamib zählt an erster Stelle die aufgeblähte Managementstruktur und deren Vergütung. Nach Angaben von Nampa erhalten die meisten Geschäftsführer und Direktoren ein monatliches Gehalt von circa 120 000 Namibia-Dollar, einschließlich aller Zulagen. Auch die selektive Leistungsbewertung der Führungsriege des Unternehmens wurde in Frage gestellt.

Nampa sprach auch mit dem ehemaligen Geschäftsführer (CEO) von TransNamib, Mike Kavekotora, der TransNamib zeitweise führte, jedoch den Job verlor, weil er 2009 in die Politik ging. Kavekotora vertritt die Ansicht, dass politische Einflussnahme zum Niedergang des halbstaatlichen Unternehmens geführt hat. „Die Ernennung von Vorstandsmitgliedern und Direktoren ist zu einer politischen Entscheidung geworden, bei der Kompetenz, Effektivität und Effizienz keine Rolle spielt“, sagte er. Er selber sei Opfer dieser politischen Einflussnahme gewesen, da er der oppositionellen Partei RDP (Rally for Democracy and Progress) beitrat und dadurch seine Position als Geschäftsführer verlor.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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