„Times“: Kann Simbabwes „Krokodil“ nicht mehr beißen?
London (dpa) - Bei den Wahlen in Simbabwe gilt Emmerson Mnangagwa – der Nachfolger des gestürzten Robert Mugabe – als Favorit. Dazu meint die Londoner „Times“ heute:
„Mnangagwa und seine Partei versuchen die Fortsetzung ihrer Herrschaft an der Wahlurne zu rechtfertigen. Sie werden härter daran arbeiten müssen, die Simbabwer – insbesondere in den Städten – davon zu überzeugen, dass sie nicht einfach nur eine abgeschwächte Variante des Mugabe-Regimes sind, eine mildere Version eines kleptokratischen Systems, das auf der Basis von Einschüchterung und Abmachungen hinter verschlossenen Türen operierte. In den vielen Jahren, in denen Mnangagwa Chef der Sicherheit und des Militärs sowie Vizepräsident war, hat er sich den Spitznamen ‚Krokodil‘ verdient. Ein gefährliches Kriechtier, das am Boden liegend abwartet und seine Beute beobachtet ehe es zuschlägt. Simbabwer müssen sich vor ihrer Wahlentscheidung fragen: Kann das ‚Krokodil‘ nicht mehr beißen?“
Rund acht Monate nach dem Militärputsch in Simbabwe wird in dem Land im südlichen Afrika am heutigen Montag ein neuer Präsident gewählt. Es ist die erste Abstimmung seit knapp vier Jahrzehnten, bei der Langzeitpräsident Robert Mugabe nicht mehr zur Wahl steht. Dessen Nachfolger Mnangagwa geht als Favorit ins Rennen, Oppositionsführer Nelson Chamisa (40) liegt Umfragen zufolge jedoch dicht hinter ihm. Sollte keiner der Kandidaten eine Mehrheit erzielen, würde am 8. September eine Stichwahl stattfinden.
Die Wahllokale werden am Montag, der wegen der Wahlen zum Feiertag erklärt wurde, von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet sein. Die rund 5,7 Millionen Wahlberechtigten können sich zwischen 23 Kandidaten entscheiden – auch wenn nur Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF und Chamisa vom Oppositionsblock MDC Chancen eingeräumt werden. Erste Ergebnisse sollen am Wochenende bekanntgegeben werden.
Die Opposition kritisierte im Vorfeld, dass Mnangagwa und seine Partei Zanu-PF die Ressourcen der Regierung – inklusive der staatlichen Medien – schamlos für ihren Wahlkampf missbraucht hätten. Erstmals seit vielen Jahren werden bei der Wahl auch wieder Wahlbeobachter aus den USA und der EU zugegen sein.
Langzeitpräsident Robert Mugabe hatte sein Amt im November infolge eines Militärputsches nach 37 Jahren aufgegeben. Zanu-PF machte daraufhin seinen früheren Stellvertreter Mnangagwa zum Präsidenten.
„Mnangagwa und seine Partei versuchen die Fortsetzung ihrer Herrschaft an der Wahlurne zu rechtfertigen. Sie werden härter daran arbeiten müssen, die Simbabwer – insbesondere in den Städten – davon zu überzeugen, dass sie nicht einfach nur eine abgeschwächte Variante des Mugabe-Regimes sind, eine mildere Version eines kleptokratischen Systems, das auf der Basis von Einschüchterung und Abmachungen hinter verschlossenen Türen operierte. In den vielen Jahren, in denen Mnangagwa Chef der Sicherheit und des Militärs sowie Vizepräsident war, hat er sich den Spitznamen ‚Krokodil‘ verdient. Ein gefährliches Kriechtier, das am Boden liegend abwartet und seine Beute beobachtet ehe es zuschlägt. Simbabwer müssen sich vor ihrer Wahlentscheidung fragen: Kann das ‚Krokodil‘ nicht mehr beißen?“
Rund acht Monate nach dem Militärputsch in Simbabwe wird in dem Land im südlichen Afrika am heutigen Montag ein neuer Präsident gewählt. Es ist die erste Abstimmung seit knapp vier Jahrzehnten, bei der Langzeitpräsident Robert Mugabe nicht mehr zur Wahl steht. Dessen Nachfolger Mnangagwa geht als Favorit ins Rennen, Oppositionsführer Nelson Chamisa (40) liegt Umfragen zufolge jedoch dicht hinter ihm. Sollte keiner der Kandidaten eine Mehrheit erzielen, würde am 8. September eine Stichwahl stattfinden.
Die Wahllokale werden am Montag, der wegen der Wahlen zum Feiertag erklärt wurde, von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet sein. Die rund 5,7 Millionen Wahlberechtigten können sich zwischen 23 Kandidaten entscheiden – auch wenn nur Mnangagwa von der Regierungspartei Zanu-PF und Chamisa vom Oppositionsblock MDC Chancen eingeräumt werden. Erste Ergebnisse sollen am Wochenende bekanntgegeben werden.
Die Opposition kritisierte im Vorfeld, dass Mnangagwa und seine Partei Zanu-PF die Ressourcen der Regierung – inklusive der staatlichen Medien – schamlos für ihren Wahlkampf missbraucht hätten. Erstmals seit vielen Jahren werden bei der Wahl auch wieder Wahlbeobachter aus den USA und der EU zugegen sein.
Langzeitpräsident Robert Mugabe hatte sein Amt im November infolge eines Militärputsches nach 37 Jahren aufgegeben. Zanu-PF machte daraufhin seinen früheren Stellvertreter Mnangagwa zum Präsidenten.
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Allgemeine Zeitung
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