Tiere leiden und verenden

Gutgemeinte Initiative des Ondangwa-Stadtrates wird zum Todesurteil
Frank Steffen
Von Frank Steffen

Windhoek

In einer Pressemitteilung ärgert sich die Geschäftsführerin des SPCAs, Monique Redecker, über den Zustand eines städtischen Geheges sowie die Art wie aufgesammelte Tiere dort untergebracht und gehalten werden. Laut Redecker sei der Zustand dieses Übergangs-Kraals unakzeptabel, zumal die Haltung der Tiere in einer regelrechten Qual mündet. Darum will sie sich im Namen des nationalen Vereins gemeinsam mit der zuständigen lokalen Niederlassung, SPCA-Oshana, dringend um den Fall kümmern.

„Diese Gräueltaten finden in diesem Moment statt und laut Information, die uns zugetragen wurden, ist dies ein andauernder Zustand! Die Stadt sammelt unbeaufsichtigte und herrenlose Tiere auf und sperrt sie ohne Futter in dieses Gehege bis sich die rechtmäßigen Eigentümer melden. Dies führt in manchen Fällen zu einem elenden Hungerstod“, schreibt Redecker, die sich dringend vor Ort selbst ein Bild machen will. Sie teilt ferner mit, dass der SPCA auf jeden Fall von der Stadtverwaltung eine Erklärung verlangt, abgesehen davon, dass eine formelle Klage bei der Polizei eingereicht werden soll.

Laut neuesten Informationen werden spätestens heute weitere Tiere in dem Gehege erwartet. In Erwartung dessen ruft Redecker die Öffentlichkeit auf, Futter- oder Geldspenden an den SPCA zu entsenden. Gleichzeitig dankte Redecker dem Unternehmen Ondangwa Farmers Market für eine erste Futterspende. Weitere Aufnahmen des SPCA am Freitagmittag zeigten wie die total ausgehungerten Tiere sich auf das vom Tierschutzverein ausgeteilte Futter stürzten.

Versuche, eine Stellungnahme seitens der Stadt zu bekommen, blieben ohne Erfolg, da am Freitag alle Anrufe unbeantwortet blieben. Allerdings berichtet Redecker in einem weiteren Schreiben, dass der zuständige Beamte, ein gewisser Shilongo, behauptet habe, die Tiere einmal in der Woche zu füttern. Die Sicherheitsbeamten vor Ort bestritten dies und erklärten, dass die Tiere eingesperrt blieben bis sie verendeten oder abgeholt würden. „Verendete Tiere kommen in das dafür vorgesehene Loch hier in der Nähe, werden mit Benzin übergossen und verbrannt“, erklärten sie der SPCA-Vertreterin und führten sie zu besagtem Loch.

Die Tiere sind nicht nur hungrig, sondern sind augenscheinlich verdreckt und krank. Der SPCA bekam auch keine Reaktion seitens der Stadt, aber dafür zeigte sich die Staatstierärztin, Dr. Rauna Athingo, sehr verärgert über einen Stadtrat, der scheinbar zuvor wiederholt vom Veterinäramt angesprochen worden sei, jedoch andauernd das Problem ungelöst ließe: „Wir haben uns immer wieder getroffen und sogar der Staatssekretär hat sich in der Vergangenheit eingeschaltet, aber jedes Mal wird der Kraal erneut vernachlässigt.“

Die verschiedenen Tierschutzvereine Namibias, die sich in der Vergangenheit alle unter dem Namen SPCA etabliert hatten, ohne dabei als landesweiter Verein zu funktionierten, hatten sich im November 2017 als neuer Landesverband zusammengeschlossen (AZ berichtete). Seitdem besteht der Verein „SPCA of Namibia” als Gruppe und schließt die Vereine der Städte Windhoek, Walvis Bay, Keetmanshoop, Otjiwarongo, Tsumeb, Grootfontein, Lüderitzbucht und Oshana ein. Dadurch verschafft sich der Verein nationale Anerkennung auf sozialer und politischer Ebene.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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