Thomas verhandlungsunfähig
Es geht nicht mehr um den einzelnen kommunalen Farmer, um einige Wähler im Norden des Landes oder um die Maul- und Klauenseuche in dem Maul- und Klauenseuchen-Gebiet der Sambesi-Region, sondern um den zentralen Norden des Landes, um die vier Regionen Ohangwena, Oshikoto, Omusati und Oshana, wo seit über vier Jahrzehnten keine Maul- und Klauenseuche mehr aufgetreten war und von wo aus nun die große Gefahr ausgeht, dass die Krankheit in das Maul- und Klauenseuchenfreie kommerzielle Farmgebiet eingeschleppt werden kann. In den vier zentralen Regionen fehlt es an Zäunen, um die Viehherden zu kontrollieren. Der (inzwischen) fehlende Grenzzaun zu Angola hatte zur Folge, dass seit der Unabhängigkeit unkontrolliert Viehherden nach und von Angola nach Namibia getrieben wurden. Nun haben die namibischen Rinder sich in Angola mit der gefürchteten Maul- und Klauenseuche im Nachbarland infiziert und die Krankheit eingeschleppt. Eine nationale Krise, eine Notsituation ist entstanden, die jetzt schon etwa 157 Millionen Namibia-Dollar kosten wird. Welche wirtschaftlichen Folgen dies allein im Norden des Landes für die dortigen Kommunalfarmer, Gemeinschaften und Regionen haben wird, ist jetzt noch nicht abzusehen. Es werden jedoch Verluste in Millionenhöhe sein, da dort fast alle Schlachthöfe geschlossen und Exporte verboten wurden.
Wie ernst die Lage ist, scheinen die meisten Einwohner der nördlichen Regionen noch nicht zu begreifen. Allem Anschein nach mangelt es vielen Staatsdienern, die die Aufgabe haben, die Seuche zu kontrollieren, einzudämmen und in den Griff zu bekommen, ebenfalls an der Erkenntnis, dass es sich um eine nationale Krise handelt und der kleinste Fehler zur Folge haben kann, dass die gesamte Fleischindustrie des Landes zusammenbricht. Die Farmer nördlich der Roten Linie – Veterinärzaun – leiden bereits unter der Dürre und eine weitere Katastrophe in Form der Maul- und Klauenseuche wäre der Ruin unzähliger Farmer. Für das gesamte Land wäre dies ein wirtschaftliches Desaster. Ein oder zwei Viehhirten oder Kommunalfarmer haben für die Situation gesorgt, jetzt muss sich nicht nur jeder Hirte, Kommunalfarmer und Einwohner des zentralen Nordens um die Seuche sorgen, sondern jeder Namibier. Vor allem die Beamten, die in den Regionen eingesetzt wurden und werden, um zu kontrollieren, dass keine Tiere transportiert oder von einer Weide auf die nächste getrieben werden, die Fahrzeuge und natürliche Produkte desinfizieren und dafür sorgen müssen, dass keine Produkte von Paarhufern in und aus dem Infektionsgebiet transportiert werden, dürfen keine Sekunde lang nachlässig sein. Jeder der die Bestimmungen und Gesetze missachtet, muss bestraft werden, denn sonst bestraft die Maul- und Klauenseuche ganz Namibia für lange Zeit. Dies ist kein Spielchen und unsere Zukunft hängt von guter Kontrolle und Zusammenarbeit ab.
Dirk Heinrich
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen