Teufelskralle unter Druck

Hegegebiete der San-Bevölkerung durch Außeneinwirkung bedroht
Frank Steffen
Von Frank Steffen

Tsumkwe/Windhoek

Die langfristigen Auswirkungen einer illegalen Weidewirtschaft - verschlimmert durch illegale Einzäunungen (bzw. unrechtmäßig angeeignete Farmen) -, üben momentan unerträglichen Druck auf die nachhaltige Nutzung der Teufelskrallen-Ressource aus. Die sogenannte Devil's Claw ist eine feste Einkommensquelle für die Mitglieder und Einwohner der Hegegebiete Nyae Nyae und N#a Jaqna im Nordosten Namibias (AZ berichtete).

Das Ressourcenmanagement und die nachhaltige Nutzung der Teufelskralle ist eine der Säulen sowohl dieser Schutzgebiete als auch der Gemeindewälder. Die Ernte sowie der Verkauf der Teufelskralle stützten sich auf diese Nachhaltigkeit. Die diesjährige Ernte in den Schutzgebieten und Kommunalwäldern betrug etwas mehr als 20 Tonnen getrockneter Teufelskrallen. Damit erwirtschafteten rund 500 Kommunalmitglieder ein Einkommen von knapp einer Million Namibia-Dollar. Dieses Einkommen ist beträchtlich, zumal dies das einzige Einkommen einiger Kommunal-Mitglieder ist.

Eine Überwachung des Gebietes, damit die Ernte im kommenden Jahr möglich ist, gestaltet sich indessen schwer, nachmaßen die Beweidung und Nutzung aller Ressourcen wie Brennholz und Wasser in und um die benachbarte Siedlung Tsumkwe ein unerträgliches Maß angenommen hat. Die Einwohner dieser Siedlung bedrohen seit Jahren die Nachhaltigkeit des gesamten Nyae-Nyae-Hegegebietes. Das ist auf die Zahl der Rinder und weiterer Nutztiere zurückzuführen, die in Tsumkwe gehalten werden und in den letzten fünf Jahren stark zugenommen haben.

Im August 2017 wurde das von illegaler Beweidung betroffene Gebiet als ein Umkreis von 10 Kilometern eingeschätzt; im Jahr 2019 hat sich dies auf einen Radius von 30 km außerhalb Tsumkwes erhöht. Damit dringen die Tierhalter mit ihren Tieren in ein Gebiet ein, das der traditionellen Kommunalbehörde untersteht, die für diese Nutzung des Hegegebiets und des Gemeinschaftswalds keine Genehmigung erteilt hat.

Die erheblichen Folgen für die Siedlung Tsumkwe wirken sich jetzt auch gravierend auf das Gebiet um die Siedlung aus. Die illegale Beweidung bedroht die Nachhaltigkeit der in dieser Gegend vorkommenden Teufelskralle. Es ist mittlerweile ausreichend bekannt, dass sich das weidende Vieh von der oberirdischen Blattdecke der Teufelskralle bedient und dadurch das Wachstum von Knollen und deren Fähigkeit, zu blühen und Samen zu produzieren, beeinträchtigt. Das Vieh zertrampelt auch die Oberfläche, welches die Ernte erschwert, weil die Teufelskrallenpflanze nicht zu finden ist.

Im benachbarten Gebiet des San-Clans N#a Jaqna wird der Zugang zu dieser Ressource durch das Errichten von illegalen Zäunen erschwert, zumal das dadurch voreingestellte Eigentumsrecht, das Erntegebiet einschränkt. Viele der illegal eingezäunten Gebiete verbergen ein maßgebliches Vorkommen der Teufelskralle – nun wird nicht nur der Zugang erschwert, sondern werden diese Gebiete stark von Nutztieren beweidet, was sich nachteilig auf die Ressource auswirkt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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