Tabubruch empört Redakteursforum
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EFN verurteilt Veröffentlichung von Foto eines toten Verdächtigen
Marc Springer
Windhoek (ms) – In einer ungewöhnlich scharfen Erklärung hat das Redakteursforum (Editors´ Forum of Namibia - EFN) die Veröffentlichung eines Fotos verurteilt, das einen mutmaßlichen Mörder zeigt, der sich offenbart erhängt hat.

In einer gestern herausgegebenen Erklärung reagiert das EFN „entsetzt und schockiert“ auf die Abbildung des mutmaßlichen Mörders Ivan Pitt, der sich am Montag in dem Haus in Swakopmund vermutlich erhängt hat, in dem er drei Tage zuvor angeblich seine Freundin Lindie Prinsloo ermordet hat (AZ berichtete).

Das Foto, das am Montag auf der Facebook-Seite der Wochenzeitung Informanté abgebildet wurde, zweit den an einem Seil hängenden Leichnam Pitts der kurz zuvor in der Garage des Hauses aufgefunden wurde. Obwohl Informanté nicht dem Redakteursforum angehört, ist dieses dennoch über die „unethische und unsensible“ Abbildung der „grausamen Darstellung“ empört. Schließlich sei die Veröffentlichung weder im öffentlichen Interesse noch zur Bewusstseinsförderung erfolgt, sondern habe vermutlich zum Ziel gehabt, Sensationsgier zu stillen und der Zeitung damit zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen.

Laut EFN sei Pitt unabhängig von seiner mutmaßlichen Tat auch „Vater, Sohn und Familienmitglied“ gewesen und von seinen Angehörigen geliebt worden. Die Veröffentlichung des Fotos seiner Leiche habe auch posthum nicht nur seine Würde und Privatsphäre sondern auch die Gefühle seiner Angehörigen verletzt. Ferner sei die Veröffentlichung mit keinerlei Hinweis auf den verstörenden Inhalt des Fotos versehen und somit auch Minderjährige nicht vor der grausamen Darstellung gewarnt worden.

Das EFN erinnert in diesem Zusammenhang an die Verantwortung von Medienschaffende, bei der Abbildung von „Brutalität, Gewalt und Leid“ besondere Vorsicht anzuwenden und jegliche Veröffentlichungen zu unterlassen, die „Gewalt, Rassismus, Diskriminierung oder rechtswidriges Verhalten verherrlichen“.

Dass Informanté dieses Gebot missachtet und damit gegen einen verbindlichen Ethik-Kodex verstoßen habe, würde das Vertrauen in alle Medien des Landes erschüttern und sie in Verruf bringen. Demnach distanziert sich das Redakteursforum von dem Sündenfall der Zeitung und ruft zur Rückbesinnung auf verantwortungsbewussten Journalismus auf.

Die Eltern von Pitt hatten offenbar auf Facebook von dem Tod ihres Sohnes erfahren und dort auch das Foto von dessen Leiche gesehen. Nachdem sie anschließend zu dem Haus, wo er aufgefunden wurde, geeilt waren, ließen sie ihre Empörung über die journalistische Entgleisung auch einige dort wartenden Fotografen spüren.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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