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Swakopmunder Musikwoche in neuen Händen

Wiebke Schmidt
Sie ist charismatisch, dynamisch und besonders engagiert - ab und zu quasselt sie auch gern ein bisschen. Ailly Namupala ist für den Job als Organisationsdirektorin der Swakopmunder Musikwoche super geeignet. Und die 26-Jährige ist nicht nur die jüngste, sondern zugleich auch die erste englischsprachige Swakopmunderin, die die Musikwoche leitet. „Als ich 2018 die Führung übernommen habe, hatte ich zunächst ein wenig Angst“, gibt sie mit einem leicht deutsch klingenden Akzent zu. Heute schmunzelt sie über diese Aussage.

Die Bank Windhoek Swakopmunder Musikwoche zählt zu den jährlichen musikalischen Höhepunkten - nicht nur an der Küste, sondern in ganz Namibia. Und wie viele regelmäßige Veranstaltungen hat auch diese Zusammenkunft von Musikern einmal sehr klein begonnen.

Es war im Jahr 1965, als die erste Musikwoche unter den Tamarisken des alten Pfadfinderheims in Swakopmund ausgetragen wurde, etwa dort, wo heute die Tiger Reef Beach Bar steht. Bezeichnungen für die Veranstaltung gab es damals viele: Orchesterwoche, Schulungswoche oder einfach Südwester Jugendorchester. Auch wenn der Titel damals noch nicht in Steinen gemeißelt war, hat der bekannte Swakopmunder Pädagoge Paul Bahlsen zusammen mit einer Handvoll enthusiastischer junger Musiker eine Tradition ins Leben gerufen, die nun mehr als 50 Jahre alt ist - und große Anerkennung genießt.

Seit 2010 wurde die Musikwoche von Christiane Berker geleitet. Sie hat sich wie ihre Vorgänger, seien es Günther Kesselmann oder Werner Kühlwetter und seine Frau Antje, unermüdlich für die Veranstaltung eingesetzt. Im vergangenen Jahr hat sie die Fäden nun Namupala in die Hand gegeben. „Ich hatte am Anfang ein wenig Angst, weil Swakopmund die größte Kunst-Gemeinschaft in Namibia hat und daher die Erwartungen an mich natürlich entsprechend groß sind. Ich dachte zuerst, was werde ich tun, wenn ich keine Unterstützung bekomme oder keine Besucher kommen?“, sagt sie. Ihre braunen Augen leuchten auf, denn ihre Befürchtungen blieben unbegründet.


Mehr Teilnehmer als je zuvor

Die Musikwoche im Dezember 2018 unter dem Motto „Let’s Praise“ (Lasst uns loben) war ein großer Erfolg und hat viel Lob aus der Gemeinschaft geerntet. Es gab außerdem eine rekordverdächtige Teilnehmerzahl: Über 300 Musiker haben bei den verschiedenen Konzerten die Zuschauer mit ihren einstudierten Stücken unterhalten und begeistert. All das hatte Namupala möglich gemacht, obwohl es weniger Geldgeber als in den Jahren zuvor gab. „Es war doch sehr stressig“, gibt sie zu und fügt hinzu: „Ich glaube nicht, dass ich geschafft hätte, wenn ich nicht kurz vorher meinen Job gekündigt hätte“, sagt sie.

Namupala war viele Jahre beim Uraninstitut in Swakopmund tätig gewesen, bevor sie sich dazu entschied, ein Studium der Kommunikationswissenschaft zu absolvieren. Zur Schule war sie zunächst zur Festus-Gonteb-Schule in Swakopmund gegangen, bis sie ihre Mutter in der Namib-Grundschule einschrieben ließ, wo sie Deutsch lernte. „Eigentlich wurde ich dazu gezwungen, aber ich habe es auch gewollt. Deshalb habe täglich zusätzliche Kurse besucht, um Deutsch zu meistern“, sagt sie stolz. Und dies ist nur eine von insgesamt fünf Sprachen, die Namupala fließend spricht. Dabei ist sie fest davon überzeugt: „Sprachen geben einem die Macht der Verbindung.“

Genau aus diesem Grund ist es Namupala leichter gefallen, die Leitung der Musikwoche zu übernehmen. Die Aufgaben sind ihr dabei nicht gänzlich neu, denn schon seit ihrem 15. Lebensjahr hat sie Berker bei der Organisation unter die Arme gegriffen. Und schon damals kam ihr ihr Deutsch zugute, denn ursprünglich war die Musikwoche eine deutschsprachige Veranstaltung. Dies hat sich 2010 jedoch geändert und inzwischen werden die Musikklassen auf Englisch angeboten. Der vorige musikalische Direktor aus Südafrika, Alexander Fokkens, hatte einmal dazu gesagt: „Es gibt nichts Schöneres. Damara, Herero, Afrikaner, Deutsche - sie alle kommen hier zusammen wegen der Musik.“ Und diese verbindet schließlich über viele Grenzen hinweg.


Ein gemeinsamer Erfolg

Auch Namupala blickt auf Zusammenhalt zurück. „Ich bin sehr froh über die viele Unterstützung, die ich bekommen habe“, so die Leiterin. Denn, neben dem offiziellen Motto „Let’s Praise“ gab es auch intern ein Grundprinzip, dass sich die Dozenten, Musikschüler und Musiker ans Herz gelegt hatten: „It is ours“ (Es gehört uns). „Ich wollte, dass sich jeder verantwortlich fühlt und wir gemeinsam dieses Ereignis zum Erfolg machen. Es ist immer einfacher, sich über Dinge zu beschweren, aber was machen genau diese Personen, um zum Gelingen beizutragen?“, fragt sie.

Wie schon Berker war auch Namupala während der gesamten Veranstaltung mit unermüdlichem Einsatz dabei. Tagsüber sorgte sie für reibungslose Proben und abends begrüßte sie alle Gäste persönlich. „Ein Händedruck, ein Lächeln und die Worte ‚schönen Abend‘ machen einen großen Unterschied“, erklärt sie. Dann wurden Besucher von den verschiedenen Ensembles unter Leitung der musikalischen Direktorin Cornelia von Kerssenbrock unterhalten: Das Feedback war überragend.


Blick in die Zukunft

Für die Zukunft hat sich Namupala viele Ziele gesetzt. Bei der vergangenen Veranstaltung war zum Beispiel erstmals Eslon Hindunda mit dabei, der das große Orchester geleitet hat. Hindunda ist Namibier und war als Dozent tätig. „Ich möchte gern mehr namibische Dozenten einbeziehen, aber es ist nicht immer einfach, da manche von ihnen ein Honorar dafür verlangen.“, sagt Namupala. Doch zumindest Hindunda hat versprochen, bei der nächsten Musikwoche in diesem Jahr wieder mitzumachen - und verspricht zudem einige Überraschungen.

„Ich will noch nicht zu viel verraten, aber es wird einfach genial sein“, strahlt Namupala und fügt dann ganz schnell auf Deutsch hinzu: „Ich bin super aufgeregt.“ Aber bis dahin hat die 26-Jährige noch einen langen Weg vor sich. In diesem Monat muss der Finanzbericht über die Veranstaltung von 2018 abgeschlossen werden. Und gleichzeitig beginnen die Vorbereitungen für das nächste Jahr. „Es fließt unheimlich viel Arbeit und Vorbereitung da rein“, sagt sie.

Namupala bleibt dabei positiv: „Ich hoffe, dass die Musikwoche trotz finanzieller Probleme weiterhin erhalten bleibt. Leider haben wir nun weniger Sponsoren und sind deshalb allen, die uns weiterhin unterstützen, sehr dankbar. Aber ich sehe nur Gutes in der Zukunft. Schließlich machen wir es für die Musik, Einigkeit und natürlich für die Jugend“, sagt Namupala abschließend.

Erwin Leuschner

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-25

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