Swakop-Chor auf Auslandstournee: Hummeldumm mal andersrum
Man nehme: Eine Gruppe Touristen, die einen anderen Kontinent besucht. Einige von ihnen kennen das andere Land bereits, andere aber sind dort ganz fremd. Sitten und Gebräuche sind vertraut, schließlich ist man Deutsch, aber hüben wie drüben hat man denn doch seine Eigenheiten.
Der Swakopmunder Männergesangverein geht auf Tournee nach Deutschland. Im Vorfeld wurden Überlegungen angestellt, was man am besten anzieht: Es ist Frühling, aber es kann noch kühl werden. Schließlich sind wir Swakopmunder und ohne warme Jacke geht ja hier auch nichts.
Brauchen wir feste Schuhe oder dürfen wir unsere Sandalen mitnehmen? Welchen Schlips tragen wir, wie treten wir gemeinsam in der Öffentlichkeit auf, wenn wir gerade nicht auf einer Bühne stehen, und wie viel kostet eigentlich in Deutschland ein Bier? Gibt's da auch Amarula oder müssen wir welchen mitnehmen? Wie sonst können wir nach vollbrachtem Tagwerk unser berühmtes Lied "Amarula" singen?
Ja, wir reisen gemeinsam in einem Bus durch Deutschland. Wir sind sehr organisiert, alle Unterkünfte sind ebenfalls vorgebucht. Und wir werden viel singen unterwegs. Wir haben den Bus und Fahrer selbst organisiert - gelten wir daher als Selbstfahrer? Oder kommen wir als Gruppe wie Hummeldumm daher? Jedenfalls fährt unser Bus auf der falschen Straßenseite, soviel ist mal klar.
Nun gut, wir werden uns den Gepflogenheiten anpassen und nicht meckern, wenn wir kein Zebrafilet und kein Rauchfleisch bekommen. Wir werden die Speisekarte studieren und überlegen, wie viel der Preis in Namibia-Dollar ist.
Wenn wir in einen Laden gehen, werden wir uns wundern, warum die Verkäuferin nicht antwortet, bis wir merken, dass wir Afrikaans gesprochen haben. Wir schalten sofort um auf Deutsch und wundern uns, warum wir noch immer nicht richtig verstanden werden. Wie war das noch mal mit Hochdeutsch? Wieso kann ich nicht mit der Lorry auf Pad gehen, dabei meine Vellies tragen und bietjie Südwestern?
Wir werden über das viele Wasser staunen, das den Rhein runter fließt, obwohl wir doch gar keine Regenzeit haben. Wir werden grüne Wiesen bewundern und uns nach der endlosen Weite unserer Wüste und Steppen sehnen. Wenn wir an einem Wasserloch stehen und nach wilden Tieren Ausschau halten, fällt uns ein, dass das ja kein Wasserloch, sondern ein See ist - und wir uns daher auch keine Gedanken darüber machen müssen, wie die Giraffen bei den hohen Bäumen im deutschen Wald an die Blätter kommen.
Im Hotelzimmer suchen wir verzweifelt nach einem Mossinetz und wenn wir mit zehn Leuten ein Taxi anhalten, fragen wir, warum nur vier einsteigen dürfen. In den deutschen Baumärkten werden wir feststellen, dass es keinen afrikanischen Stecker-Adapter gibt und die Verkäuferin sich standhaft weigert, den Preis zu verhandeln. Wenn Nebel aufzieht, werden wir wissen, dass gegen Mittag die Sonne wieder hervorkommt.
Wir werden die Enten auf dem See bewundern und uns fragen, ob die Flamingos noch nicht zurückgekehrt sind. Sollten wir ans Meer kommen, werden wir nach springenden Delfinen und Robben Ausschau halten und hoffen, dass niemand unsere unbedachte Frage danach gehört hat. Aber wir schaffen das schon!
Wir treten zwischen dem 15. und 29. Mai in sechs wunderbaren deutschen Städten auf: Brühl, Katlenburg, Duderstadt, Blankenburg, Birkenau und Schwetzingen. Sicher werden sich manche Besucher fragen, warum ein afrikanischer Chor auch deutsche Lieder singt.
Unterwegs werden wir Fotos machen, sie nach Namibia senden und Euch berichten, was sich so alles ereignet, so dass Ihr an unserer schönen Tour teilhaben könnt. Unser Reise-Tagebuch findet ihr im Internet (smgv02.blogspot.com). Der Swakopmunder Männergesangverein (SMGV) begeht seinen 110. Geburtstag mit einer Tournee und eines ist sicher: Wir freuen uns auf Deutschland! Und wir werden uns so untouristisch wie möglich anstellen. Jerrieland, wir kommen!
Der Swakopmunder Männergesangverein geht auf Tournee nach Deutschland. Im Vorfeld wurden Überlegungen angestellt, was man am besten anzieht: Es ist Frühling, aber es kann noch kühl werden. Schließlich sind wir Swakopmunder und ohne warme Jacke geht ja hier auch nichts.
Brauchen wir feste Schuhe oder dürfen wir unsere Sandalen mitnehmen? Welchen Schlips tragen wir, wie treten wir gemeinsam in der Öffentlichkeit auf, wenn wir gerade nicht auf einer Bühne stehen, und wie viel kostet eigentlich in Deutschland ein Bier? Gibt's da auch Amarula oder müssen wir welchen mitnehmen? Wie sonst können wir nach vollbrachtem Tagwerk unser berühmtes Lied "Amarula" singen?
Ja, wir reisen gemeinsam in einem Bus durch Deutschland. Wir sind sehr organisiert, alle Unterkünfte sind ebenfalls vorgebucht. Und wir werden viel singen unterwegs. Wir haben den Bus und Fahrer selbst organisiert - gelten wir daher als Selbstfahrer? Oder kommen wir als Gruppe wie Hummeldumm daher? Jedenfalls fährt unser Bus auf der falschen Straßenseite, soviel ist mal klar.
Nun gut, wir werden uns den Gepflogenheiten anpassen und nicht meckern, wenn wir kein Zebrafilet und kein Rauchfleisch bekommen. Wir werden die Speisekarte studieren und überlegen, wie viel der Preis in Namibia-Dollar ist.
Wenn wir in einen Laden gehen, werden wir uns wundern, warum die Verkäuferin nicht antwortet, bis wir merken, dass wir Afrikaans gesprochen haben. Wir schalten sofort um auf Deutsch und wundern uns, warum wir noch immer nicht richtig verstanden werden. Wie war das noch mal mit Hochdeutsch? Wieso kann ich nicht mit der Lorry auf Pad gehen, dabei meine Vellies tragen und bietjie Südwestern?
Wir werden über das viele Wasser staunen, das den Rhein runter fließt, obwohl wir doch gar keine Regenzeit haben. Wir werden grüne Wiesen bewundern und uns nach der endlosen Weite unserer Wüste und Steppen sehnen. Wenn wir an einem Wasserloch stehen und nach wilden Tieren Ausschau halten, fällt uns ein, dass das ja kein Wasserloch, sondern ein See ist - und wir uns daher auch keine Gedanken darüber machen müssen, wie die Giraffen bei den hohen Bäumen im deutschen Wald an die Blätter kommen.
Im Hotelzimmer suchen wir verzweifelt nach einem Mossinetz und wenn wir mit zehn Leuten ein Taxi anhalten, fragen wir, warum nur vier einsteigen dürfen. In den deutschen Baumärkten werden wir feststellen, dass es keinen afrikanischen Stecker-Adapter gibt und die Verkäuferin sich standhaft weigert, den Preis zu verhandeln. Wenn Nebel aufzieht, werden wir wissen, dass gegen Mittag die Sonne wieder hervorkommt.
Wir werden die Enten auf dem See bewundern und uns fragen, ob die Flamingos noch nicht zurückgekehrt sind. Sollten wir ans Meer kommen, werden wir nach springenden Delfinen und Robben Ausschau halten und hoffen, dass niemand unsere unbedachte Frage danach gehört hat. Aber wir schaffen das schon!
Wir treten zwischen dem 15. und 29. Mai in sechs wunderbaren deutschen Städten auf: Brühl, Katlenburg, Duderstadt, Blankenburg, Birkenau und Schwetzingen. Sicher werden sich manche Besucher fragen, warum ein afrikanischer Chor auch deutsche Lieder singt.
Unterwegs werden wir Fotos machen, sie nach Namibia senden und Euch berichten, was sich so alles ereignet, so dass Ihr an unserer schönen Tour teilhaben könnt. Unser Reise-Tagebuch findet ihr im Internet (smgv02.blogspot.com). Der Swakopmunder Männergesangverein (SMGV) begeht seinen 110. Geburtstag mit einer Tournee und eines ist sicher: Wir freuen uns auf Deutschland! Und wir werden uns so untouristisch wie möglich anstellen. Jerrieland, wir kommen!
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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