Streit um Bibel und Peitsche
Streit um Bibel und Peitsche

Streit um Bibel und Peitsche

Zum Monatsende will Deutschland namibisches Kulturgut zurückerstatten
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Am 1. März 2019 sollen die Bibel und die Peitsche des Nama-Kapteins Hendrik Witbooi durch die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Bundeslandes Baden-Württemberg, Theresia Bauer (B'90/Grüne), an den namibischen Staatspräsidenten Hage Geingob überhändigt werden. Die namibische Ministerin für Bildung, Kunst und Kultur, Katrina Hanse-Himarwa zeigte sich gestern sichtlich erfreut als sie die von langer Hand geplante Repatriierung dieser Exponate ankündigte.

In Namibia wurde die Rückführung der besagten Exponate in der vergangenen Woche erneut aufgegriffen, als sich der Rat der traditionellen Nama-Führer erstmals gegen die Auslieferung der Bibel und Peitsche aussprach. Die beiden Artikel sollten demnach nicht an die namibische Regierung ausgehändigt werden, da sie als „Beweismaterial“ in dem Genozid-Gerichtsfall dienen würden, der momentan in New York anläuft. Außerdem gehörten die Bibel und Peitsche an die „rechtmäßigen Eigentümer“ ausgehändigt - damit war der Witbooi-Clan gemeint, der neuerdings die Artikel als Familienbesitz zurückverlangt. Gestern unterstützte der Rat der traditionellen Herero-Führer diese Ansicht in einer eigenen Presseerklärung.

Diesbezügliche Fragen seitens der Presse, verärgerten indessen die Ministerin: „Ich habe es doch glasklar erklärt! Hendrik Witbooi ist nicht nur ein Vater oder Familienmitglied, er ist unser Nationalheld - eine weltweit anerkannte Ikone. Alles, das mit diesem ersten Freiheitskämpfer und pan-afrikanischen Denker zu tun hat, ist nationales Kulturgut. Er steht für die namibische Identität und unseren Willen unabhängig zu sein.“ Die beiden Exponate hätten überhaupt keine Auswirkung auf die Anhörung der Genozid-Klage und gebe es keinen Gerichtsbefehl, der die Auslieferung verhindere, erklärte der ebenfalls anwesende, namibische Botschafter in Deutschland, Andreas Guibeb. „Was mich anbetrifft landet am 26. Februar eine deutsche Delegation mit diesen Exponaten im Gepäck in Windhoek“, ließ sich der Botschafter von keinem Argument beirren.

Ursprünglich hätten Bibel und Peitsche ebenfalls im August 2018 zurückgegeben werden sollen, so Hanse-Himarwa. Dies habe nicht umgesetzt werden können, weil die Verfassungen der betroffenen Instanzen - in diesem Fall das Linden-Museum in Stuttgart - erst verändert hätten werden müssen (AZ berichtete). Man hätte trotz bestehender Differenzen Vertreter aller Nama-Clans (auch den Witbooi-Clan) mit nach Deutschland genommen als zum dritten Mal Schädel nach Namibia repatriiert werden sollten: „Die Auslieferung dieser beiden Exponate hat dann leider nicht geklappt, doch hatte bis dahin, und auch danach, niemand einen Anspruch auf dieses Kulturgut erhoben. Diese Aushändigung geschieht auf Staatsebene - vom Staat Baden-Württemberg an den namibischen Staat -, das hat nichts mit angeblichem Privateigentum zu tun. Es geht hier um nationales Kulturgut.“

Laut Hanse-Himarwa ist für die deutschen Gäste am 27. Februar ein Ausflug nach Hornkranz geplant und wird eine Autokolonne am 28. Februar nach Gibeon fahren. Unterwegs werden Gebetspausen in Rehoboth, Kalkrand und Mariental abgehalten und wird der Tag mit einem traditionellen Willkommensfest beendet. Am 1. März soll Staatspräsident Hage Geingob die Exponate in Empfang nehmen. Ein Museum ist geplant in dem u.a. diese beiden Exponate aufgehoben werden sollen; bis

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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