Straßennetz in Planung

Lokalpolitiker unzufrieden mit Generalverkehrsplan
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Anfangs Juni war die Presse zur amtlichen Bekanntmachung des nachhaltigen Generalverkehrsplanes in den Norden eingeladen worden. Im Jahr 2015 war die erste Studie zur Festlegung des Untersuchungsrahmens für die nachhaltige Entwicklung des Transportnetzes in allen seinen Facetten für die nördlichen Oshana-, Ohangwena-, Oshikoto- und Omusati-Regionen durchgeführt worden. Seitdem hatte das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Transport mit der Unterstützung der deutschen Entwicklungsgesellschaft GIZ und zusammen mit der weltweit anerkannten Fachberatungsfirma GOPA in intensiver Kleinarbeit lokale Befragungen und Studien vorgenommen um ein Gesamtkonzept festzulegen.

Die Regierung hatte bereits vor einigen Jahren begonnen die am dicht-besiedelten Regionen besser mit der Landesmitte zu verbinden, indem das Bahnnetz erweitert wurde. Dies erwies sich als Fehlgriff, da die Bevölkerung gewohnt war, durch ein weitreichendes Taxi-Verbindungsnetz bis vor die Tür gebracht zu werden. Nun sollte ein neues Nahverkehrskonzept, welches für die nächsten 20 Jahre gültig bleiben soll, vom Minister für öffentliche Arbeiten und Transport, Alpheus !Naruseb, am 5. Juni 2017 im Grenzort Oshikango amtlich eingeweiht werden.

Allerdings stieß der Plan auf unerwarteten Widerstand, denn manche der Regionalpolitiker meinten, dass man ihre Wählergemeinschaft nicht genügend befragt und einbezogen habe. Der Plan sieht unter anderem vor, dass die Verbindungswege gemäß Plan festgelegt werden. Demnach sollen Teer-, Schotter- und Sandstraßen bestehen bleiben, doch soll das generell herrschende Durcheinander von einer Unmenge an Feldwegen und Pads in einen geordneten Rahmen eingereiht werden. Dies stieß auf heftigen Wiederstand seitens des Ohangwena-Gouverneurs Usko Nghaamwa und weiteren Regionalpolitikern, die das Riesen-Verkehrsnetz als notwendig empfinden. Außerdem verlangten einige der Politiker, dass die Einwohner, die ihre Wohnungen und Land aufgrund einer geplanten Straße oder dessen Reserve räumen müssten, entsprechend entlohnt werden. Der für Transport zuständige Direktor des Ministeriums, Lemmy Mutonga, räumte ein, dass an dem Plan geschliffen werden kann.

In einem kurzen Telefongespräch mit der AZ, erklärte Prof. Dr. Heinrich Semar von der GIZ, dass an dem Konzept prinzipiell nicht viel zu bemängeln sei, sondern „gilt es nun der Bevölkerung den Plan verständlich zu machen und tatsächlich Veränderungen hinzu zu fügen, wenn die Realität dies verlangt.“ Er bedauerte den Umstand, dass nicht ständig dieselben Personen den Konsultationen sowie den Unterhandlungen beigewohnt hätten, welches am entscheidenden Zeitpunkt zu mangelhaftem Verständnis für die anvisierten Ziele geführt hätte.

Der festgelegte Rahmen behandelt indessen detailliert sämtliche Aspekte des Nahverkehrs und schließt darum umfassende Zukunftspläne für den Bahnverkehr, sowie für den Straßenverkehr durch Nutzung von Bussen, Taxis und Privatautos und Flughäfen mitsamt ihren angegliederten Flugverbindungen ein. Sogar zweckbestimmte Fahrradwege und Fußwege sind erwünscht. Diese Pläne nehmen die jeweiligen Umstände der verschiedenen Ortschaften in Betracht, da manche hauptsächlich als Durchreiseort und andere als Knotenpunkt dienen, während die Grenzorte mit ihren Handelsaktivitäten wiederum ganz andere Ansprüche an die Planung stellen.

Hierbei kommen selbstverständlich die sogenannten Korridor-Wege ins Spiel, denn Namibia etabliert sich seit einiger Zeit als Transitland für Güter, die für Zentralafrika bestimmt sind. Diese Entwicklungen können die lokale Wirtschaft in Schwung bringen, denn für den Straßenbau allein sind 5,6 Milliarden N$ bis zum Jahr 2030 eingeplant.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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