Stories aus Hellas dringen bis ins Buschveld
Soll da keener sagen, dass die Querelen in der Europäischen Union (EU) um das (derzeit) schwarze Schaf Griechenland uns nich berühren. Nach China, Nord-Korea, Kuba und Simbabwe geht die EU im Kollektiv und gehen ihre Staaten uns individuell toch was an, jeder davon auf seine eigene Art, versteht sich. Und der Leser sei gewarnt. Wenn hier vom „schwarzen Schaf“ die Rede is, hat das f´kol mit Apartheid oder BEE zu tun, sondern das stammt wrachtach aus dem deutschen und europäischen Sprachschatz und is in verwandter Bedeutung auch in anderen Sprachen in der EU und in Afrika anzutreffen. Also nich gleich pännicken!
Für superempfindliche Seelen empfiehlt sich, neben der linguistischen Geschlechter-Sprachreform, die mos weit gediehen is – Mensch/Menschin und Steuerhinterzieher/Steuerhinterzieherin – die Sprache noch einer Farbreinigung zu unterziehen, so dass das Farbattribut getilgt und eben nur das „Schaf“ übrig bleibt. Aber wir lassen uns hier schon wieder saidträcken, denn es geht ja um die Frage, ob wir hier am Wendekreis des Steinbocks denn auch wegen der Griechen worrien sollten, als ob wir selbst nich genug Trabbel hätten.
Zwischen Ovenduka und Kapstadt haben wir sie in der Regel nur als Abwechslung zum Portugiesen an der Ecke angetroffen, weil sie sich hier auch als emsige Händler oder Restaurateure profiliert haben. Nicht zu verwechseln mit Restauratoren - das sind nämlich die Oukies und Tunten, die schon immer in Griechenland gebraucht wurden, um bröckelnde Tempel und angeschlagene, meist nackte, Götterstatuen vor dem Verfall zu retten.
Irgendein Spaßvogel, sprich Witzpiepol, hat das symbolträchtige Otjiperendero of dieser Seite angefertigt, das den EU-Ländern muhts missfallen muss, weil angeblich allein die Ovandoitjie von der EU-Schittkaskade nix abkriegen, die sich von Gibraltar bis ins Baltikum und von Schottland bis nach Hellas abspielt. Und die Teutonen können das auch nich einfach hinnehmen, denn die strengen sich mos ständig wüst an, bei aller Welt lieb Kind zu sein. Und die stellen andauernd Befragungen und Ermittlungen an, was denn die anderen über sie denken. Und diese Karikatur passt sowahr net nich zur Lieb-Kind-Ambition.
Aber wir wollen uns lieber mit den Underdogs in dieser Rangordnung befassen, mit den Hellenen unten ganz rechts. Wir haben von den Griechen nach gut Dreijahrtausenden überlieferte Formen der Demokratie übernommen (Demos: Volk/Stadtstaat auf Griechisch). Manche unter uns können „Weiße Rosen aus Athen“ und „Griechischer Wein“ nich mehr hören, aber mancher schleppt Eulen nach Athen. Wieder andere - sogar zwischen Hakiebusch in Namibia! – lesen Homer, Aristoteles und Platon, um nur einige zu nennen. Und Bildungsreisende auf Suche nach dem klassischen Altertum sind seit dem 19. Jahrhundert unter West-Europäern nich mehr wegzudenken, während neuzeitliche Touristen wahrscheinlich eher ägäische Inseln aufsuchen oder sich den Film „Zorba the Greek“ reinziehen. Und da sind wir noch nich bei der dramatischen, mitunter lasziven, griechischen Götterwelt angekommen. Griechische Götter haben in ihrem Hang, sich in menschliche Affären und Geschicke einzumischen, dabei gern Menschenfrauen verführt.
Dazu noch die reiche Überlieferung aus den griechischen Mythen, wie zum Beispiel über den König Augias, der seinen Kuhstall – Augiasstall! – Jahrzehnte nich hat ausmisten lassen, so dass er den Muskelprotz Herakles – die Römer nannten den dann Herkules – engagiert hat, die Stallreinigung vorzunehmen. Wir meinen, dass der derzeitige Griechenbaas Tsipras sich heraklische Hilfe beschaffen muss, um den Augiasstall Hellas auszumisten. Aus unzähligen und olympischen Gründen können wir sowahr net nich auf die Hellenen verzichten. Viele Kapitel der Bibel gehen auf griechische Quellen zurück, die von Altphilologen immer wieder neu interpretiert werden wollen. Selbst hier zwischen dem Swarthaak wär´n wir ohne die Griechen um so viel ärmer. Daher hat Alexis Tsipras keine bleddy Wahl, der muss sich an Herakles orientieren und Finger zieh´n.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen