Steinbock Mai 2020 Meatco
Seit Februar 2020, im Anlauf auf den namibischen Corona-Hype, hat die Fleischzerlege- und Exportfabrik Meatco ´nen neuen Geschäftsführer erhalten. Ein neuer Besen und Baas für die Beesterplaas in Ovenduka: Mushjokabanji Mwilima. Den Namen musste Dir einige Male laut vorsagen, dann sitzt der. Der Nachname ordnet ihn in den Caprivi-Adel ein. Ein anderer Namensträger, Geoffrey Mwilima, steht in den Gerichtsannalen als Gefolterter des namibischen Militärs im Rahmen des Aufstands der Caprivi-Separatisten, die eineinhalb Jahrzehnte und mehr auf Rechtsprechung und abschließende Urteile warten mussten.
Schon lange vor dem Corona-Trubel haben Arbeiter und Besucher in der Fleischfabrik Meatco Gesichtsmasken, klinische Kopfbedeckung und weiße Kittel getragen, um der peinlichen Hygiene zu genügen, die bei der Herstellung eines gesuchten Produkts erforderlich is. Und das nich nur, weil es sich um eine Exportanlage von internationalem Rang handelt, sondern weil es sich bei einer ausgesuchten Fleischdelikatesse von der naturbelassenen Trockenweide Namibias einfach so gehört. Unsere Präsidenten im Lande der Bravourösen lassen sich in der Regel bei keinem Besuch eines Staatsoberhaupts aus einem anderen Staate in Afrika die Gelegenheit entgehen, den VIP-Gast, für den die Straßen in Ovenduka geflaggt sind, mit geschwollener Brust durch die makellose Fleischfabrik zu führen. Hygienisch und nich zum Mumpitz vermummt und unter weißen Hauben. Jong, die Vorzeigeanlage Meatco und der Hafenausbau in Walvis Bay sind bei solchen Besuchen einfach nich wegzudenken.
Und welche Altlasten hat Meatco-Baas Ngambela Omushamane Mushjokabanji Mwilima, Nachfolger von Omutengwa Ombara Vekuii Reinhard Rukoro, im Februar denn nun übernommen? Dazu erst die gute Nachricht. Der Betrieb hat den Produzenten zuletzt 1,1 Milliarden Nam-Dollar ausgezahlt. Von den Gesamteinnahmen in Höhe von 1,6 Milliarden N$ hat der Betrieb für seine Produktionskosten 500 Mio. N$ einbehalten. Die namibischen Farmer haben laut ihrem Fachjournal Agriforum dabei 200 Mio. N$ mehr erhalten, als die Südafrikaner ihnen für den gleichen Absatz in der Kaprepublik gezahlt hätten. Soweit die gute Nachricht.
Und die schlechte Nachricht: Meatco hat 2018 bei der Zerlegung von 62 000 Beestern 18 Mio. N$ Verlust gemacht und die Höhe der Einbuße 2019 steht laut Agriforum noch nich fest, obwohl da 116 000 Rinder geschlachtet wurden. Die Zeitung „The Patriot“ will erfahren haben, dass der Verlust trotz höherer Schlachteziffer dennoch größer als 2018 sei. Und das liegt nich nur an der verminderten Fleischqualität der Dürrebeester, die im vergangenen Jahr schnellstens abgestoßen werden mussten.
Der Regierung der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, war es schon länger ein Kameldorn im Fleisch, dass Meatco zuvor erfolgreich, gewinnbringend und als eigenständiges Produzentenunternehmen fungierte. Auf dem Wege arrogant überheblichen Gerangels hat das Kabinett es letztendlich manipuliert und gedeichselt, Meatco als sogenanntes Staatsunternehmen SOE (State Owned Enterprise) zu vereinnahmen. Der vorige Landwirtschaftsminister John Mutorwa wurde bei einer seiner Pressekonferenzen gefragt, wieso die Regierung auf Anteile bei Meatco bestehe. Dazu sagte der: „Im Mangetti-Block ham wir toch auch Beester auf Staatsgrund. Also gehören wir zu den Produzenten.“ Jesslaik, das fadenscheinige Argument is net nich nich die volle Wahrheit. Die Ambition der machthabenden Politiker is, überall mitmischen und mitpfuschen zu wollen. Das Paradebeispiel dafür is der Flamingo-Piepol Air Namibia, der streckenweise von komptetenten Geschäftsführern saniert, aber dann wieder durch politische Anstellung und mit oder ohne richtige Hautfarbe ruiniert wurde. Meatco is auf diese Weise auch so amper bis auf Ramsch-Status aufgedonnert. Leider is das hier so. Wenn etwas gut geht, müssen Partei und Staat sich parasitär reinhängen. Wie sonst würden die einen Entwurf für ein Rassenquotengesetz NEEEF (Namibia Equitable Economic Empowerment Framework – oder so ähnlich) aushecken?
Aber da is mos Licht im Tunnel. Es gibt einen neuen Meatco-Vorstand, bei dem die Produzenten sowahr wieder biekie Mitbestimmungsrecht hatten. Und der Minister für Staatsunternehmen (SOEs), Mijnheer Leon Jooste, hat sich in seinem unbeneidenswerten, bleddy schwierigen Job bisher als kompetent erwiesen. Und wenn die Ausfuhr von Rindersteaks von der naturbelassenen Trockenweide Namibias auch weiter in Euro gezahlt wird, müssen bei dem miserablen bleddy Wechselkurs für die Fleischproduzenten sowie für die Traubenfarmer am Nordufer des Oranje ein paar gute Nam-Dollar rauskommen.
Innerhalb unserer Grenzen sind die wenigstens noch was wert.
Schon lange vor dem Corona-Trubel haben Arbeiter und Besucher in der Fleischfabrik Meatco Gesichtsmasken, klinische Kopfbedeckung und weiße Kittel getragen, um der peinlichen Hygiene zu genügen, die bei der Herstellung eines gesuchten Produkts erforderlich is. Und das nich nur, weil es sich um eine Exportanlage von internationalem Rang handelt, sondern weil es sich bei einer ausgesuchten Fleischdelikatesse von der naturbelassenen Trockenweide Namibias einfach so gehört. Unsere Präsidenten im Lande der Bravourösen lassen sich in der Regel bei keinem Besuch eines Staatsoberhaupts aus einem anderen Staate in Afrika die Gelegenheit entgehen, den VIP-Gast, für den die Straßen in Ovenduka geflaggt sind, mit geschwollener Brust durch die makellose Fleischfabrik zu führen. Hygienisch und nich zum Mumpitz vermummt und unter weißen Hauben. Jong, die Vorzeigeanlage Meatco und der Hafenausbau in Walvis Bay sind bei solchen Besuchen einfach nich wegzudenken.
Und welche Altlasten hat Meatco-Baas Ngambela Omushamane Mushjokabanji Mwilima, Nachfolger von Omutengwa Ombara Vekuii Reinhard Rukoro, im Februar denn nun übernommen? Dazu erst die gute Nachricht. Der Betrieb hat den Produzenten zuletzt 1,1 Milliarden Nam-Dollar ausgezahlt. Von den Gesamteinnahmen in Höhe von 1,6 Milliarden N$ hat der Betrieb für seine Produktionskosten 500 Mio. N$ einbehalten. Die namibischen Farmer haben laut ihrem Fachjournal Agriforum dabei 200 Mio. N$ mehr erhalten, als die Südafrikaner ihnen für den gleichen Absatz in der Kaprepublik gezahlt hätten. Soweit die gute Nachricht.
Und die schlechte Nachricht: Meatco hat 2018 bei der Zerlegung von 62 000 Beestern 18 Mio. N$ Verlust gemacht und die Höhe der Einbuße 2019 steht laut Agriforum noch nich fest, obwohl da 116 000 Rinder geschlachtet wurden. Die Zeitung „The Patriot“ will erfahren haben, dass der Verlust trotz höherer Schlachteziffer dennoch größer als 2018 sei. Und das liegt nich nur an der verminderten Fleischqualität der Dürrebeester, die im vergangenen Jahr schnellstens abgestoßen werden mussten.
Der Regierung der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, war es schon länger ein Kameldorn im Fleisch, dass Meatco zuvor erfolgreich, gewinnbringend und als eigenständiges Produzentenunternehmen fungierte. Auf dem Wege arrogant überheblichen Gerangels hat das Kabinett es letztendlich manipuliert und gedeichselt, Meatco als sogenanntes Staatsunternehmen SOE (State Owned Enterprise) zu vereinnahmen. Der vorige Landwirtschaftsminister John Mutorwa wurde bei einer seiner Pressekonferenzen gefragt, wieso die Regierung auf Anteile bei Meatco bestehe. Dazu sagte der: „Im Mangetti-Block ham wir toch auch Beester auf Staatsgrund. Also gehören wir zu den Produzenten.“ Jesslaik, das fadenscheinige Argument is net nich nich die volle Wahrheit. Die Ambition der machthabenden Politiker is, überall mitmischen und mitpfuschen zu wollen. Das Paradebeispiel dafür is der Flamingo-Piepol Air Namibia, der streckenweise von komptetenten Geschäftsführern saniert, aber dann wieder durch politische Anstellung und mit oder ohne richtige Hautfarbe ruiniert wurde. Meatco is auf diese Weise auch so amper bis auf Ramsch-Status aufgedonnert. Leider is das hier so. Wenn etwas gut geht, müssen Partei und Staat sich parasitär reinhängen. Wie sonst würden die einen Entwurf für ein Rassenquotengesetz NEEEF (Namibia Equitable Economic Empowerment Framework – oder so ähnlich) aushecken?
Aber da is mos Licht im Tunnel. Es gibt einen neuen Meatco-Vorstand, bei dem die Produzenten sowahr wieder biekie Mitbestimmungsrecht hatten. Und der Minister für Staatsunternehmen (SOEs), Mijnheer Leon Jooste, hat sich in seinem unbeneidenswerten, bleddy schwierigen Job bisher als kompetent erwiesen. Und wenn die Ausfuhr von Rindersteaks von der naturbelassenen Trockenweide Namibias auch weiter in Euro gezahlt wird, müssen bei dem miserablen bleddy Wechselkurs für die Fleischproduzenten sowie für die Traubenfarmer am Nordufer des Oranje ein paar gute Nam-Dollar rauskommen.
Innerhalb unserer Grenzen sind die wenigstens noch was wert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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