Sprung auf Pump - Schulden für Arbeitsplätze
Sprung auf Pump - Schulden für Arbeitsplätze

Sprung auf Pump - Schulden für Arbeitsplätze

Eine Arbeitsrunde hat sich kürzlich dazu bei einem Bank- Windhoek-Frühstück getroffen. Nach dem Aufschrei der Geschäftswelt und der Regierung im vergangenen Jahr, dass die offizielle Statistik der Arbeitslosigkeit auf 51% der arbeitsfähigen Kräfte gestiegen sei, hat die Regierung beschlossen, durch milliardenschwere Kreditaufnahme 104 000 Arbeitsplätze zu schaffen, beziehungsweise zu erhalten. Die Staatsverschuldung des Finanzjahres 2009/2010 mit 11,9 Milliarden N$ auf rund 27 Milliarden N$ im vorliegenden Haushaltsjahr 2011/2012 wird dadurch mehr als verdoppelt. Im Rahmen der mittelfristigen Verwendungsrechnung soll die Verschuldung bis 2013/2014 noch auf 41,4 Milliarden N$ anwachsen.
Nicht so schlimm, sagen manche Ökonomen, denn viele führende Länder hätten nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise massiv Schulden gemacht, um ihre Wirtschaft wieder anzukurbeln. Dann folgt von hiesiger Seite noch der Vergleich, dass Namibia an der internationalen Messlatte staatlicher Verschuldung "recht gut dastehe". In der SADC (Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika) steht Namibia derzeit mit 27% Verschuldung im Rahmen des Brutto-Inlandprodukts (BIP) gegenüber dem SADC-Durchschnitt von 60% und dem Durchschnitt der Industriestaaten von 80% recht gut da. Dazu führte der Ökonom Dr. John Steytler von Bank Windhoek noch die Verschuldung von Griechenland mit 140% und Japan (vor dem katastrophalen Erdbeben) mit 220% (zweihundert und zwanzig Prozent) auf. Die Ökonomen räumen ein, dass die Regierung durchaus eine Intervention in die Wirtschaft vornehmen könne, aber sie stellen die Frage nach dem Wie und mit Wem.
Vor drei Jahren (2008) standen nach der jüngsten Erhebung der Arbeitsplätze in Namibia 330000 Kräfte in Lohn und Brot. Steytler weist auf ein irritierendes Merkmal der aktuellen namibischen Wirtschaft hin, dass die Ökonomie seit 2000 zwar gut gewachsen sei, gleichzeitig hätten sich jedoch die Arbeitsplätze verringert. Den größten Verlust an Arbeitsplätzen habe der Landwirtschaftssektor aufzuweisen, trotz moderaten Wachstums von 3%.
Steytler befürchtet, dass mit der Konjunkturspritze nur kurzfristige Arbeitsplätze geschaffen werden und die Frage offen bleibe, in welchen Sektoren denn die Arbeitsstellen entstehen sollen. Das Institut für Öffentliche Politforschung (IPPR) will auch wissen, wo und durch wen denn die Arbeitsplätze entstehen sollen, aber alle sind sich einig, dass der "Status Quo" in Namibia unhaltbar sei. Laut Tom Alweendo, Chef der Nationalen Planungskommission (NPC) ist der veranschlagte namibische Haushalt kein "Ausgabenplan", sondern im Entwicklungsland Namibia vor allem ein "Instrument der Intervention". Bei diesem Eingriff soll der Privatsektor gestärkt werden, so Alweendo.
"Werden die richtigen Sektoren dazu ausgesucht?" will auch der NPC-Chef wissen. Er bot ein Beispiel an: der Ausbau des Walvis Bayer Hafens nehme drei Jahre in Anspruch und sei daher nur eine kurzfristige Arbeitsbeschaffung. "Die Regierung rechnet nicht mit mehr, aber daraus dürften sich im Privatsektor Arbeitsplätze auf Dauer ergeben", hofft Alweendo. Die Planungskommission werde die Ausgaben des Haushalts überwachen.
"Wir (vom Privatsektor) haben viele Lösungsangebote, aber wir verlieren Projekte, weil wir bei der Regierung keinen Ansprechpartner finden", so eine Stimme aus der Runde. Alweendo: "Wir müssen gegenseitiges Vertrauen schaffen."

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Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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