Sprache emanzipiert
Die Vorstellung von maßgeblichen Gesetzestexten in sieben einheimischen Nationalsprachen hat im Rahmen der Konferenz traditioneller Führer zu Beginn der Woche kaum öffentliche Beachtung gefunden (Bericht auf Seite 3). Sollte die Ankündigung nur für Vizeminister Prof. Gerhard Tötemeyer "ein freudiger Anlass" sein, dann hat sich die mühevolle Übersetzungsarbeit, von freundlichen internationalen Gönnern unterstützt, nicht gelohnt.
Der Zugang zu den wichtigsten Gesetzestexten der Nation in nunmehr acht lokalen Muttersprachen sollte folgerichtig zur vollen politischen Emanzipation dieser Sprachgruppen führen. Die Sprachenpolitik der souveränen Regierung, nach Jahrzehnten der amtlichen Zweisprachigkeit mit Afrikaans und Englisch, lediglich das Englische zur Amtssprache zu bestimmen und die am weitesten verbreitete lingua franca Afrikaans neben den übrigen Nationalsprachen einzustufen, war eine hauptsächlich politische Entscheidung, die eine Großzahl von Namibiern im öffentlichen Leben entmündigt hat.
Politisches Mitspracherecht und Vorankommen im Beruf waren fortan in der eigentümlichen Verquickung mit den politischen Korrekturmaßnahmen nur der kleinen mehrsprachigen Elite vorbehalten, die Englisch beherrscht, wenn oft auch nur leidlich.
Zum Afrika-Tag vor drei Jahren hat Prof. Kwesi Kwaa Prah von Südafrika Schwarzafrikaner ausdrücklich davor gewarnt, ihre sprachliche Herkunft und ihre kulturelle Identität zu verwahrlosen, was im Zeitalter des Massenkonsums auf dem Kontinent Afrika als zeitlicher Modetrend erscheint. Als Beispiel für die Notwendigkeit der afrikanischen Emanzipation durch Sprache und Kultur gab er den Hinweis auf weiße Afrikaner (Buren), die durch die Entwicklung ihrer Sprache Afrikaans gegenüber der englischen Dominanz nach den Anglo-Burenkriegen schließlich zur politischen und ökonomischen Emanzipation gelangten. Auch die Israelis haben sich durch die Wiederentdeckung ihrer Sprache und Kultur zu einem Volk emanzipiert.
Die jetzt erstmals in sieben weiteren Nationalsprachen vorliegenden Gesetzestexte ermöglichen es diesen Sprachgruppen, durch Einblick und Verständnis mehr politisches Mitspracherecht auszuüben. Es tut not, dass sie der häufig arroganten Bevormundung der Zentralregierung in Windhoek mit Grundlagenkenntnissen entgegentreten können. Die von der Regierung selbst geförderte Dezentralisierung und Eigenständigkeit der Regionen kann nur auf angestammter und mehrsprachiger Grundlage gedeihen.
Der Zugang zu den wichtigsten Gesetzestexten der Nation in nunmehr acht lokalen Muttersprachen sollte folgerichtig zur vollen politischen Emanzipation dieser Sprachgruppen führen. Die Sprachenpolitik der souveränen Regierung, nach Jahrzehnten der amtlichen Zweisprachigkeit mit Afrikaans und Englisch, lediglich das Englische zur Amtssprache zu bestimmen und die am weitesten verbreitete lingua franca Afrikaans neben den übrigen Nationalsprachen einzustufen, war eine hauptsächlich politische Entscheidung, die eine Großzahl von Namibiern im öffentlichen Leben entmündigt hat.
Politisches Mitspracherecht und Vorankommen im Beruf waren fortan in der eigentümlichen Verquickung mit den politischen Korrekturmaßnahmen nur der kleinen mehrsprachigen Elite vorbehalten, die Englisch beherrscht, wenn oft auch nur leidlich.
Zum Afrika-Tag vor drei Jahren hat Prof. Kwesi Kwaa Prah von Südafrika Schwarzafrikaner ausdrücklich davor gewarnt, ihre sprachliche Herkunft und ihre kulturelle Identität zu verwahrlosen, was im Zeitalter des Massenkonsums auf dem Kontinent Afrika als zeitlicher Modetrend erscheint. Als Beispiel für die Notwendigkeit der afrikanischen Emanzipation durch Sprache und Kultur gab er den Hinweis auf weiße Afrikaner (Buren), die durch die Entwicklung ihrer Sprache Afrikaans gegenüber der englischen Dominanz nach den Anglo-Burenkriegen schließlich zur politischen und ökonomischen Emanzipation gelangten. Auch die Israelis haben sich durch die Wiederentdeckung ihrer Sprache und Kultur zu einem Volk emanzipiert.
Die jetzt erstmals in sieben weiteren Nationalsprachen vorliegenden Gesetzestexte ermöglichen es diesen Sprachgruppen, durch Einblick und Verständnis mehr politisches Mitspracherecht auszuüben. Es tut not, dass sie der häufig arroganten Bevormundung der Zentralregierung in Windhoek mit Grundlagenkenntnissen entgegentreten können. Die von der Regierung selbst geförderte Dezentralisierung und Eigenständigkeit der Regionen kann nur auf angestammter und mehrsprachiger Grundlage gedeihen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen