Sinneswandel auf breiter Front
In ihrem Feldzug gegen geschlechtsspezifische Gewalt ist die First Lady Monica Geingos mit einem Seminar an die Medien herangetreten, um in der namibischen Gesellschaft einen Sinneswandel in die Wege zu leiten. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Formen der Kriminalität ist Gewalt gegenüber Frauen und Kindern in erster Line auf soziale Normen zurückzuführen und wird durch sozioökonomische Faktoren wie Armut und Alkohol- oder Drogenmissbrauch noch verschlimmert.
Der Versuch, die Bevölkerung durch die Presse zur Vernunft zu bringen, ist vielversprechend. Dass es funktionieren kann, zeigt die stets einflussreiche Wirkung der vielen Einsätze politischer Propaganda auf dieser Welt. Davon kann hier aber nicht die Rede sein, da lediglich versucht wird, eine freie Presse über den Umgang mit dieser sensiblen Materie aufzuklären. Denn eine grob fahrlässige Berichterstattung kann nicht nur dem Opfer oder einem (mutmaßlichen) Täter schaden, sondern auch zu einem Fortbestand zugrundeliegender Faktoren und Ursachen beitragen.
Gewalt gegenüber Frauen und Kindern ist in Namibia ein sehr ernstzunehmendes Problem. Einem Bericht des Instituts öffentlicher Politforschung (IPPR) zufolge, hat hierzulande jede dritte Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren bereits physische Gewalt am eigenen Leib erfahren. Zudem seien in Namibia fast 30 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen der Ansicht, dass es einem Gemahl gestattet sei, seine Ehepartnerin zu schlagen. Und zudem würden sich nur vier Prozent der Opfer an die Polizei wenden, während sich 15 Prozent keiner Person anvertrauen und auch keine Hilfe in Anspruch nehmen.
Die Medien schaffen es aber nicht im Alleingang – auch die Gesetzgebung, die generelle Bildung und andere Institutionen müssen auf dieses Ziel ausgerichtet werden. Denn solange sich veraltete Gesetzgebungen in den Weg stellen und es patriarchischen Sitten möglich ist, soziale Strukturen zu beeinflussen, wird ein gesellschaftlicher Wandel äußerst schwer fallen.
Clemens von Alten
Der Versuch, die Bevölkerung durch die Presse zur Vernunft zu bringen, ist vielversprechend. Dass es funktionieren kann, zeigt die stets einflussreiche Wirkung der vielen Einsätze politischer Propaganda auf dieser Welt. Davon kann hier aber nicht die Rede sein, da lediglich versucht wird, eine freie Presse über den Umgang mit dieser sensiblen Materie aufzuklären. Denn eine grob fahrlässige Berichterstattung kann nicht nur dem Opfer oder einem (mutmaßlichen) Täter schaden, sondern auch zu einem Fortbestand zugrundeliegender Faktoren und Ursachen beitragen.
Gewalt gegenüber Frauen und Kindern ist in Namibia ein sehr ernstzunehmendes Problem. Einem Bericht des Instituts öffentlicher Politforschung (IPPR) zufolge, hat hierzulande jede dritte Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren bereits physische Gewalt am eigenen Leib erfahren. Zudem seien in Namibia fast 30 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen der Ansicht, dass es einem Gemahl gestattet sei, seine Ehepartnerin zu schlagen. Und zudem würden sich nur vier Prozent der Opfer an die Polizei wenden, während sich 15 Prozent keiner Person anvertrauen und auch keine Hilfe in Anspruch nehmen.
Die Medien schaffen es aber nicht im Alleingang – auch die Gesetzgebung, die generelle Bildung und andere Institutionen müssen auf dieses Ziel ausgerichtet werden. Denn solange sich veraltete Gesetzgebungen in den Weg stellen und es patriarchischen Sitten möglich ist, soziale Strukturen zu beeinflussen, wird ein gesellschaftlicher Wandel äußerst schwer fallen.
Clemens von Alten
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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