Shoprite gibt klein bei
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Klage gegen 93 Angestellte unter Regierungsdruck eingestellt
Clemens von Alten
Von Clemens von Alten, Windhoek

Ende vergangener Woche informierten die Kläger, Shoprite Namibia, das Obergericht in Windhoek, dass die Schadensersatzklage gegen alle 93 Arbeitskräfte fallengelassen wird. Kurz zuvor hatte sich der Ton der Regierung, die bereits dem Personal ihre Rückendeckung ausgesprochen hatte, verschärft: „Staatsinstanzen aller Ebenen sind hiermit aufgerufen, nicht mehr bei der Checkers-Unternehmensgruppe (bzw. Shoprite) einzukaufen – das gilt auch für Staatsunternehmen“, erklärte der Staatssekretär des Arbeitsministeriums, Bo-Matthew Shinguadja, am Donnerstag nach Geschäftsschluss.

Zuvor hatte es eine große Welle der Empörung gegeben, weil die Supermarktkette Angestellte, die sich Mitte 2015 an einem nicht genehmigten Arbeitskampf beteiligt haben sollen, auf Entschädigung in Höhe von knapp 4,5 Millionen N$ verklagt hatte. Die Summe ergibt sich den Antragsstellern zufolge aus Umsatzverlust (288000 N$), Gerichtskosten (3,4 Mio. N$), Zusatzpersonal aufgrund des Ausstandes (189750 N$) und Mietkosten für das anschließende Disziplinarverfahren (616398 N$). Das Vorgehen der Unternehmensgruppe wurde scharf verurteilt. Auf sozialen Netzwerken wurde zum Boykott aufgerufen und in der Windhoeker Innenstadt lautstark demonstriert. Schließlich schloss sich die Regierung der Kritik an und sagte dem Personal ihre Unterstützung zu.

Disziplinarmaßnahme hält an

Der Streik vor drei Jahren ging auf angeblich unfaire Arbeitsumstände innerhalb der Shoprite-Kette zurück – niedrige Bezahlung, mangelnde Zusatzleistungen und eine umstrittenen Beschäftigung auf „fester Teilzeitbasis“. Außerdem wird dem Unternehmen vorgeworfen, „gewerkschaftsscheu“ zu sein. Dutzende Mitarbeiter wurden in Folge des Streiks entlassen. Gegen mehr als 100 weitere Beschäftigte wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das bis heute andauert und „in den nächsten Wochen abgeschlossen“ werden soll, erklärte das Unternehmen vergangene Woche schriftlich. In der Stellungnahme betont die Gruppe, sie lege Wert auf „vernünftige und angemessene Arbeitsbedingungen“, „Fairness“ sowie „Respekt“ und achte stets darauf, sich im Rahmen der Arbeitsgesetze zu bewegen.

Staatssekretär nahm in seiner Erklärung kein Blatt vor den Mund: „Missbrauch und Ausbeutung von Arbeitskräften erinnern an Sklaven und ihre Halter – eine Beziehung, die von allen Namibiern, die es betrifft, verurteilt werden sollte.“ Indes forderte Shinguadja Arbeitgeber auf, den Widerstand gegen Gewerkschaften aufzugeben, da das Recht auf eine angemessene Arbeitnehmervertretung in der Verfassung verankert sei. „Missbräuchliche und pflichtwidrige Arbeitgeber sollten aufgelistet werden und u.a. vom öffentlichen Auftragswesen ausgeschlossen werden“, warnte der Staatssekretär und ehemalige Arbeitskommissar, der zudem vorschlug, dass Betriebslizenzen nur mit der Auflage vergeben werden sollten, die den Empfänger zwingt, sich stets für bessere Arbeitsbedingungen sowie die Rechte und Freiheiten der Angestellten einzusetzen. „Es sollte möglich sein, bei Fehltritten die Handelslizenz zu entziehen“, fügte Shinguadja hinzu.

Andere Gewerbe ermahnt

Im Zuge der Shoprite-Rüge richtete der Staatssekretär das Wort auch an Arbeitgeber in anderen Gewerben, darunter Tankstellen sowie der Groß- und Einzelhandel. Speziell die Sicherheitsdienste scheinen der Regierung ein Dorn im Auge zu sein: „Es handelt sich um eine höchst ausbeuterische und missbräuchliche Branche in Namibia und es gibt Vertreter, die seit geraumer Zeit gegen einen Wandel wehren.“ Ebenso ermahnte Shinguadja das Spediteure: „Der Güterfrachtverkehr und vor allem der grenzüberschreitende Lastwagentransport ist gewarnt: Ihr befindet euch im Visier der Arbeitsbehörde.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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