Sensationelle Funde an Livingstones Baobab
Zusammen mit der Künstlerin Birgitta Volz ist sie unterwegs, um dem mächtigen Baum weitere Geheimnisse zu entlocken.
Mitten im Busch, in unberührter Natur, campen die beiden Frauen, beschützt und begleitet von Mayeyi aus dem Dorf Mbilajwe, unweit von Malengalenga, unter dem berühmten Livingstone's Baobab.
Inschriften der Livingstones im Baobab
Beim intensiven Betrachten und Erforschen von Livingstone's Baobab machten die Expeditionsteilnehmer sagenhafte Entdeckungen: In der knorrigen Rinde hat nicht nur David Livingstone im Jahre 1851 seinen Namen eingraviert, sondern auch seine Frau Mary. Zudem sind deutliche Initialen erkennbar in einer Linie nebeneinander erhalten geblieben: D-M-W-S. D für David Livingstone, M für Mary Livingstone, W für ihren Freund William Oswell und S für Sebitwane, König der Makololo. Anhand der Tagebücher Livingstones erschließt sich, dass diese vier Hauptpersonen gemeinsam mit den Kindern der Livingstones sowie einer Gruppe Makololo unterwegs waren, von Shesheke (nahe des heutigen Katima Mulilo) kommend, das damals ein wichtiger Stützpunkt der Makololo war.
Unter dem uralten Baobab, der seine Zweige weit in den Himmel erstreckt, schlugen sie mit ihren Ochsenwagen ein Camp auf und verewigten sich im Baumstamm. Initialen, Jahreszahlen, einzelne Buchstaben, vermutlich sogar kleine Bilder haben sie in ihren Mußestunden im August 1851 eingeritzt. Bilder lassen sich nach all diesen Jahren leider nicht mehr erkennen, aber viele der Buchstaben sind erhalten geblieben.
An der Stelle, an der Mary Livingstone ihren Namen eingravierte, ist das Holz sehr weich und bröselig, so dass die Schriftzüge zunehmend verschwinden. Hätte man sie nicht erkannt, wäre binnen kurzer Zeit alles unwiederbringlich verloren gewesen. Glücklicher Weise konnten sie durch die Entdeckung für die Nachwelt dokumentiert werden.
Ängste der Ahnen überwunden
Das ursprünglich Dorf Mbilajwe hatte unter und um den Baobab herum gestanden, doch eines Tages, so berichten die Alten, hörte man unheimlich scheinende Töne aus dem Inneren des hohlen Baumes, die wie Trommeln klangen. So zogen sie weg und errichteten 1,5 km weiter ihr neues Dorf.
Seit 100 Jahren haben nun, aufgrund der von Konny zusammengestellten Expedition, zum ersten Mal wieder Mayeyi unter dem mächtigen Baum übernachtet. Die Ängste der Ahnen sind überwunden, eine neue Generation freut sich auf die Zusammenarbeit mit interessierten Menschen, die diesen einmaligen Baum besuchen wollen.
Ein uralter Fries oder alles nur Zufall?
„Kann das wirklich alles nur Zufall sein, vom Baobab selbst erschaffen?“, fragen sich die Expeditionsteilnehmer immer wieder. Figurale Darstellungen und Szenen, Gesichter, wie Wächter erscheinende Ganzkörperfiguren mit Händen und Füßen umsäumen den Baumstamm. Bei genauer Betrachtung sieht man deutlich den Einfluss von Menschenhand, geschnitzte Figuren und Szenen. Hat hier vor langen Zeiten ein Volksstamm gelebt und seine Geschichten in den Baumstamm geritzt? War hier vielleicht sogar eine alte Kultstätte? Wenn ja, wo kamen sie her?
Man weiß, dass die Zambezi-Region seit jeher ein Durchzugsgebiet vieler Völker war, die aus allen Teilen Afrikas hier mehr oder weniger lange lebten oder nur ihren Weg nach Süden oder Norden fortsetzten. Sicher schlugen viele unter dem alten Baobab ihr Lager auf. Aber wer hinterließ seine Spuren im Baumstamm?
Baumfreunde sagen seit jeher, dass uralte Bäume die Geschichten der Menschen und Völker, die um sie herum lebten in ihren Baumstämmen widerspiegeln. Alles nur Spinnerei? Wie erklären sich dann Gestalten und Gesichter, die sich bei Birgitta Volz' Baumrindendrucken klar und deutlich herauskristallisieren? Und wie erklären sich bei Livingstone's Baobab die offensichtlichen Bildwerke im Baumstamm? Viele offene Fragen sind noch zu klären, an denen das Expeditionsteam ausgiebig recherchiert.
Den Baobab besuchen
Besucher sind herzlich willkommen, unter Führung der engagierten und herzlichen Mayeyi von Mbilajwe diesen einzigartigen Baum zu besuchen. Dies ist jedoch nur in Begleitung möglich, um das Naturdenkmal zu schützen.
Diese Schutzmaßnahme ist mehr als verständlich, wenn man bedenkt, dass der berühmte Chapman's Baobab in Botswana vor zwei Jahren in sich zusammenbrach und für immer verloren ist, weil viele Besucher ihren Namen in die empfindliche Rinde schnitzten.
Genießen kann man diesen zauberhaften, einzigartigen Platz bald auch beim Camping unter Livingstones Baobab mit ein oder zwei begleitenden Mayeyi, wenn man die Natur liebt und sich alles, was man benötigt, mitbringt, einschließlich ausreichend Wasser.
Wenn abends das Lagerfeuer aus Mopane-Holz knistert und flackert, Millionen von Sternen die Milchstraße erkennen lassen und einzelne Sterne durch die knorrigen Äste des Baobabs schimmern, während man sich Geschichten erzählt, finden selbst gehetzte Menschen, was sich jeder wünscht: Frieden.
Ausstellung im FNCC und Kontakt
Die Baumrindendrucke von Birgitta Volz und Fotos von Konny von Schmettau sind im Rahmen einer Ausstellung vom 15. Juni - 6. Juli im FNCC (Franco Namibian Cultural Center) Windhoek zu sehen.
Wer Livingstones Baobab besuchen möchte, kontaktiere bitte Patrick Makumba: 081-4180586 oder Austin Makumba: 081-8003845. Auskünfte und Informationen erteilt die Autorin gerne per Email: [email protected]
Konny von Schmettau
Diese Expedition wäre ohne nachstehende Sponsoren nicht realisierbar gewesen: Europäische Union, Absolut Tours, Adventure Camping Hire, WML Consulting Engineering, Tigerquelle sowie Mobola Lodge.
Konny von Schmettau
Mitten im Busch, in unberührter Natur, campen die beiden Frauen, beschützt und begleitet von Mayeyi aus dem Dorf Mbilajwe, unweit von Malengalenga, unter dem berühmten Livingstone's Baobab.
Inschriften der Livingstones im Baobab
Beim intensiven Betrachten und Erforschen von Livingstone's Baobab machten die Expeditionsteilnehmer sagenhafte Entdeckungen: In der knorrigen Rinde hat nicht nur David Livingstone im Jahre 1851 seinen Namen eingraviert, sondern auch seine Frau Mary. Zudem sind deutliche Initialen erkennbar in einer Linie nebeneinander erhalten geblieben: D-M-W-S. D für David Livingstone, M für Mary Livingstone, W für ihren Freund William Oswell und S für Sebitwane, König der Makololo. Anhand der Tagebücher Livingstones erschließt sich, dass diese vier Hauptpersonen gemeinsam mit den Kindern der Livingstones sowie einer Gruppe Makololo unterwegs waren, von Shesheke (nahe des heutigen Katima Mulilo) kommend, das damals ein wichtiger Stützpunkt der Makololo war.
Unter dem uralten Baobab, der seine Zweige weit in den Himmel erstreckt, schlugen sie mit ihren Ochsenwagen ein Camp auf und verewigten sich im Baumstamm. Initialen, Jahreszahlen, einzelne Buchstaben, vermutlich sogar kleine Bilder haben sie in ihren Mußestunden im August 1851 eingeritzt. Bilder lassen sich nach all diesen Jahren leider nicht mehr erkennen, aber viele der Buchstaben sind erhalten geblieben.
An der Stelle, an der Mary Livingstone ihren Namen eingravierte, ist das Holz sehr weich und bröselig, so dass die Schriftzüge zunehmend verschwinden. Hätte man sie nicht erkannt, wäre binnen kurzer Zeit alles unwiederbringlich verloren gewesen. Glücklicher Weise konnten sie durch die Entdeckung für die Nachwelt dokumentiert werden.
Ängste der Ahnen überwunden
Das ursprünglich Dorf Mbilajwe hatte unter und um den Baobab herum gestanden, doch eines Tages, so berichten die Alten, hörte man unheimlich scheinende Töne aus dem Inneren des hohlen Baumes, die wie Trommeln klangen. So zogen sie weg und errichteten 1,5 km weiter ihr neues Dorf.
Seit 100 Jahren haben nun, aufgrund der von Konny zusammengestellten Expedition, zum ersten Mal wieder Mayeyi unter dem mächtigen Baum übernachtet. Die Ängste der Ahnen sind überwunden, eine neue Generation freut sich auf die Zusammenarbeit mit interessierten Menschen, die diesen einmaligen Baum besuchen wollen.
Ein uralter Fries oder alles nur Zufall?
„Kann das wirklich alles nur Zufall sein, vom Baobab selbst erschaffen?“, fragen sich die Expeditionsteilnehmer immer wieder. Figurale Darstellungen und Szenen, Gesichter, wie Wächter erscheinende Ganzkörperfiguren mit Händen und Füßen umsäumen den Baumstamm. Bei genauer Betrachtung sieht man deutlich den Einfluss von Menschenhand, geschnitzte Figuren und Szenen. Hat hier vor langen Zeiten ein Volksstamm gelebt und seine Geschichten in den Baumstamm geritzt? War hier vielleicht sogar eine alte Kultstätte? Wenn ja, wo kamen sie her?
Man weiß, dass die Zambezi-Region seit jeher ein Durchzugsgebiet vieler Völker war, die aus allen Teilen Afrikas hier mehr oder weniger lange lebten oder nur ihren Weg nach Süden oder Norden fortsetzten. Sicher schlugen viele unter dem alten Baobab ihr Lager auf. Aber wer hinterließ seine Spuren im Baumstamm?
Baumfreunde sagen seit jeher, dass uralte Bäume die Geschichten der Menschen und Völker, die um sie herum lebten in ihren Baumstämmen widerspiegeln. Alles nur Spinnerei? Wie erklären sich dann Gestalten und Gesichter, die sich bei Birgitta Volz' Baumrindendrucken klar und deutlich herauskristallisieren? Und wie erklären sich bei Livingstone's Baobab die offensichtlichen Bildwerke im Baumstamm? Viele offene Fragen sind noch zu klären, an denen das Expeditionsteam ausgiebig recherchiert.
Den Baobab besuchen
Besucher sind herzlich willkommen, unter Führung der engagierten und herzlichen Mayeyi von Mbilajwe diesen einzigartigen Baum zu besuchen. Dies ist jedoch nur in Begleitung möglich, um das Naturdenkmal zu schützen.
Diese Schutzmaßnahme ist mehr als verständlich, wenn man bedenkt, dass der berühmte Chapman's Baobab in Botswana vor zwei Jahren in sich zusammenbrach und für immer verloren ist, weil viele Besucher ihren Namen in die empfindliche Rinde schnitzten.
Genießen kann man diesen zauberhaften, einzigartigen Platz bald auch beim Camping unter Livingstones Baobab mit ein oder zwei begleitenden Mayeyi, wenn man die Natur liebt und sich alles, was man benötigt, mitbringt, einschließlich ausreichend Wasser.
Wenn abends das Lagerfeuer aus Mopane-Holz knistert und flackert, Millionen von Sternen die Milchstraße erkennen lassen und einzelne Sterne durch die knorrigen Äste des Baobabs schimmern, während man sich Geschichten erzählt, finden selbst gehetzte Menschen, was sich jeder wünscht: Frieden.
Ausstellung im FNCC und Kontakt
Die Baumrindendrucke von Birgitta Volz und Fotos von Konny von Schmettau sind im Rahmen einer Ausstellung vom 15. Juni - 6. Juli im FNCC (Franco Namibian Cultural Center) Windhoek zu sehen.
Wer Livingstones Baobab besuchen möchte, kontaktiere bitte Patrick Makumba: 081-4180586 oder Austin Makumba: 081-8003845. Auskünfte und Informationen erteilt die Autorin gerne per Email: [email protected]
Konny von Schmettau
Diese Expedition wäre ohne nachstehende Sponsoren nicht realisierbar gewesen: Europäische Union, Absolut Tours, Adventure Camping Hire, WML Consulting Engineering, Tigerquelle sowie Mobola Lodge.
Konny von Schmettau
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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