Schlagabtausch zwischen Mudge und Smit geht weiter

Windhoek - Nachdem Nico Smit, bisher RP-Ratsmitglied im Windhoeker Stadtrat, am Sonntag mit einem harten Angriff gegen RP-Führer Henk Mudge aus der Partei und aus dem Stadtrat ausgetreten ist und noch drei andere RP-Kommunalräte auf dem Land ihre Ämter niedergelegt haben, hat Mudge am Dienstag zu den Beschuldigungen und Zerwürfnissen Stellung bezogen. Dabei hat sich Mudge hauptsächlich auf Smit konzentriert. Smit hat seinerseits nicht auf sich warten lassen und gestern erklärt, dass er zu seinen ursprünglichen Vorwürfen gegen Mudge stehe.
Laut Mudge hat das RP-Khomas-Komitee vergangene Woche beschlossen, Smit mit sofortiger Wirkung aus zwei Gründen zu suspendieren. Er habe sich "unerhört" gegenüber den RP-Organisatoren von Katutura verhalten und er habe gegen die Parteiführung eine Kampagne geführt. Smit entgegnet darauf, dass dieses Komitee nicht legitim sei, weil es nicht nach den Parteistatuten gegründet worden sei. Smit ist dem Kündigungsbrief des Komitees mit seiner scharfen Erklärung von Sonntag (AZ berichtete) offensichtlich zuvorgekommen.
Zu den sechs RP-Führungskräften, die die Partei seit Sonntag entweder aus Stadtratsposten, Parteiämtern oder auch als Mitglieder verloren hat, nannte Mudge noch das Ehepaar De Lange-Kotze von Aranos. Zu Piet Boltmann von Hardap bemerkte Mudge jedoch, dass jener gar nicht austreten könne, weil er seit 2004 kein Mitglied mehr gewesen sei. Der Dissidentengruppe wirft Mudge vor, dass sie Piet Boltmann an seiner Stelle zum RP-Präsidenten einsetzen und die frühere RP-Generalsekretärin Carola Engelbrecht zurückholen wollte. Mudge hatte Engelbrecht 2005 aus der Partei ausgeschlossen. "Bei dem Beschluss bleibe ich", sagte er am Dienstag. Zu Smits Vorwurf, dass er "finanzielle Misswirtschaft" betreibe, entgegnete Mudge, dass die derzeitige Verschuldung in Höhe von N$450000 ein reduzierter Betrag sei, denn die RP habe zuvor mit einer Million Namibia Dollar bei der Bank im Roten gestanden.
Bis nächste Woche will Mudge vier neue Stadträte für die RP-Vakanzen in Windhoek, Grootfontein, Keetmanshoop und Aranos ernennen. Für September hat er einen RP-Kongress angesagt. Dazu ermutigt er vor allem weiße Namibier, sich in der Politik zu engagieren.