SAPS ermittelt gegen "Punyu"
Windhoek/Bloemfontein - "Es ist eine sehr komplizierte Angelegenheit", sagt eine zuverlässige Quelle aus der südafrikanischen Polizei (SAPS) im Gespräch mit der AZ und fügt hinzu: "Es handelt sich um ein enorm großes Syndikat". Der Beamte möchte anonym bleiben.
Eine Schlüsselfigur in dieser Angelegenheit ist der Südafrikaner Richard Kabi (46), der vor kurzem am Obergericht in Bloemfontein zur Rekordstrafe von über 400 Jahren Haft verurteilt worden war. Die Anklagepunkte: Betrug, Geldwäscherei und Gangstertum. Kabi und der Multimillionär Shikale sollen unter einer Decke stecken.
Das Syndikat war im Jahr 1998 aufgeflogen. Herman Geyer, Polizeileiter für kommerzielle Verbrechen in der südafrikanischen Region Freistaat, klemmte sich hinter die Angelegenheit. Jahrelang untersuchte er das Betrugssyndikat, das offenbar in Lesotho, Südafrika und Namibia aktiv war. Kabi wurde schließlich festgenommen und ihm in 120 Anklagepunkten der Prozess gemacht. Er soll über 42 Millionen Namibia-Dollar unterschlagen haben. Die Anklagen wurden verfeinert und Kabi wurde in den verbleibenden 30 Anklagepunkten (Unterschlagung von Geldern in Höhe von 10,7 Millionen Namibia-Dollar) schuldig befunden. Er wird effektiv 22 Jahre sitzen, weil er die Strafe der einzelnen Anklagepunkte parallel absitzen darf.
400-Jahr RekordstrafeKabi wurde vorgeworfen, Gelder von der spanischen Regierung anhand gefälschter Schecks gestohlen zu haben. Teile dieser Beträge sind nach Namibia geflossen, dann wieder zurück nach Südafrika und anschließend wieder in namibische Konten eingezahlt worden. "Es ist wirklich undurchsichtig. Das Geld floss zwischen den Ländern hin und her", sagte der Informant. Bei einem Fall hat Kabi 3,7 Millionen Namibia-Dollar verschwinden lassen, nachdem die spanische Regierung dies auf sein Konto eingezahlt und er das Geld an eine namibische Handelsbank überführt hatte. Zahlreiche weitere Beträge gelangten so in die Hände des Betrügers und den Günstlingen. Bis zum heutigen Tag bestreitet Kabi die Schuld.
Während Kabis Verhandlung vor dem Obergericht in Bloemfontein wurden zahlreiche Zeugen aufgerufen. Auch aus Namibia mussten Beamte wie der ehemalige Ermittler William Lloyd aussagen. Eine Zeugin hatte damals den Geschäftsmann Shikale als Kopf des Syndikats auf namibischer Seite bezeichnet. Daraufhin wurden auch gegen Shikale Ermittlungen eingeleitet.
Im Juni 1998 wurden mehrere gestohlene Autos im Besitz des namibischen Multimillionärs gefunden. "Es waren zwischen acht oder zehn Wagen, die auf Shikales Hof entdeckt wurden", sagt der Informant, der sich nach über zehn Jahren an die genaue Anzahl nicht mehr erinnern kann. Als der Ermittler Geyer von Shikales Verstrickung in die Angelegenheit erfahren hatte, fuhr er nach Namibia und untersuchte hier weiter. Jedoch instruierte ihn die namibische Polizei nach Angaben des Informanten, dass sich Geyer um Kabi kümmern und sich nicht in die namibischen Ermittlungen einmischen solle. Geyer reiste daraufhin wieder ab. Gegen Shikale wurden bis dato keine weiteren rechtlichen Schritte unternommen.
"Man kommt an Punyu nicht ran"Die gestohlenen Autos, die aus Südafrika stammten, wurden wieder dorthin zurückgebracht. Es wurde festgestellt, dass Kabi die exklusiven Fahrzeuge - unter anderem Mercedes und Mitsubishi - besorgt und seinem mutmaßlichen Komplizen Shikale nach Namibia übergeben hatte. Shikale nutzte sie für private Zwecke, soll dennoch einige der Wagen nach Angola ausgeführt haben. Warum gegen Shikale nichts unternommen wurde sei einfach, meint der AZ-Informant: Weil "Punyu" einer der reichsten Männer Namibias sei. "Man kann ihm nichts antun. Man kommt nicht an ihn ran."
Geyer, der über zwei Jahre den Großteil der Ermittlungen leitete, erkannte, dass es sich hier um ein Syndikat größeren Ausmaßes handelte und zog die südafrikanische Polizeieliteeinheit, bekannt als "Scorpions" oder "DOV", hinzu. Die "Scorpions" stellten jedoch ihre Untersuchungen ein, "weil es sehr viel Politik um die Angelegenheit gegeben hat", so der Beamte weiter. Deshalb ermittelte die südafrikanische Polizei weiter.
Nachdem Kabi kürzlich verurteilt und somit aus südafrikanischer Sicht die Angelegenheit aus der Welt geschafft worden war, wird weiter gegen Shikale ermittelt. Jedoch darf Shikale nicht in Südafrika verklagt werden. Deshalb wird die SAPS einen Bericht erstellen und darin die Verstrickung des Geschäftmannes erläutern und der namibischen Generalstaatsanwältin Pendukeni Ivulva-Ithana überreichen. "Ob Shikale dann verklagt wird, liegt dann in namibischer Hand", sagte der Informant und fügte abschließend hinzu: "Aber für eine Anzeige wird es sehr viele Gründe geben."
Laut Sacky Shangala, der Berater Generalstaatsanwältin, ist der Bericht der südafrikanischen Polizei noch nicht in Namibia angekommen. Die SAPS sei noch dabei diesen zu erstellen.
Eine Schlüsselfigur in dieser Angelegenheit ist der Südafrikaner Richard Kabi (46), der vor kurzem am Obergericht in Bloemfontein zur Rekordstrafe von über 400 Jahren Haft verurteilt worden war. Die Anklagepunkte: Betrug, Geldwäscherei und Gangstertum. Kabi und der Multimillionär Shikale sollen unter einer Decke stecken.
Das Syndikat war im Jahr 1998 aufgeflogen. Herman Geyer, Polizeileiter für kommerzielle Verbrechen in der südafrikanischen Region Freistaat, klemmte sich hinter die Angelegenheit. Jahrelang untersuchte er das Betrugssyndikat, das offenbar in Lesotho, Südafrika und Namibia aktiv war. Kabi wurde schließlich festgenommen und ihm in 120 Anklagepunkten der Prozess gemacht. Er soll über 42 Millionen Namibia-Dollar unterschlagen haben. Die Anklagen wurden verfeinert und Kabi wurde in den verbleibenden 30 Anklagepunkten (Unterschlagung von Geldern in Höhe von 10,7 Millionen Namibia-Dollar) schuldig befunden. Er wird effektiv 22 Jahre sitzen, weil er die Strafe der einzelnen Anklagepunkte parallel absitzen darf.
400-Jahr RekordstrafeKabi wurde vorgeworfen, Gelder von der spanischen Regierung anhand gefälschter Schecks gestohlen zu haben. Teile dieser Beträge sind nach Namibia geflossen, dann wieder zurück nach Südafrika und anschließend wieder in namibische Konten eingezahlt worden. "Es ist wirklich undurchsichtig. Das Geld floss zwischen den Ländern hin und her", sagte der Informant. Bei einem Fall hat Kabi 3,7 Millionen Namibia-Dollar verschwinden lassen, nachdem die spanische Regierung dies auf sein Konto eingezahlt und er das Geld an eine namibische Handelsbank überführt hatte. Zahlreiche weitere Beträge gelangten so in die Hände des Betrügers und den Günstlingen. Bis zum heutigen Tag bestreitet Kabi die Schuld.
Während Kabis Verhandlung vor dem Obergericht in Bloemfontein wurden zahlreiche Zeugen aufgerufen. Auch aus Namibia mussten Beamte wie der ehemalige Ermittler William Lloyd aussagen. Eine Zeugin hatte damals den Geschäftsmann Shikale als Kopf des Syndikats auf namibischer Seite bezeichnet. Daraufhin wurden auch gegen Shikale Ermittlungen eingeleitet.
Im Juni 1998 wurden mehrere gestohlene Autos im Besitz des namibischen Multimillionärs gefunden. "Es waren zwischen acht oder zehn Wagen, die auf Shikales Hof entdeckt wurden", sagt der Informant, der sich nach über zehn Jahren an die genaue Anzahl nicht mehr erinnern kann. Als der Ermittler Geyer von Shikales Verstrickung in die Angelegenheit erfahren hatte, fuhr er nach Namibia und untersuchte hier weiter. Jedoch instruierte ihn die namibische Polizei nach Angaben des Informanten, dass sich Geyer um Kabi kümmern und sich nicht in die namibischen Ermittlungen einmischen solle. Geyer reiste daraufhin wieder ab. Gegen Shikale wurden bis dato keine weiteren rechtlichen Schritte unternommen.
"Man kommt an Punyu nicht ran"Die gestohlenen Autos, die aus Südafrika stammten, wurden wieder dorthin zurückgebracht. Es wurde festgestellt, dass Kabi die exklusiven Fahrzeuge - unter anderem Mercedes und Mitsubishi - besorgt und seinem mutmaßlichen Komplizen Shikale nach Namibia übergeben hatte. Shikale nutzte sie für private Zwecke, soll dennoch einige der Wagen nach Angola ausgeführt haben. Warum gegen Shikale nichts unternommen wurde sei einfach, meint der AZ-Informant: Weil "Punyu" einer der reichsten Männer Namibias sei. "Man kann ihm nichts antun. Man kommt nicht an ihn ran."
Geyer, der über zwei Jahre den Großteil der Ermittlungen leitete, erkannte, dass es sich hier um ein Syndikat größeren Ausmaßes handelte und zog die südafrikanische Polizeieliteeinheit, bekannt als "Scorpions" oder "DOV", hinzu. Die "Scorpions" stellten jedoch ihre Untersuchungen ein, "weil es sehr viel Politik um die Angelegenheit gegeben hat", so der Beamte weiter. Deshalb ermittelte die südafrikanische Polizei weiter.
Nachdem Kabi kürzlich verurteilt und somit aus südafrikanischer Sicht die Angelegenheit aus der Welt geschafft worden war, wird weiter gegen Shikale ermittelt. Jedoch darf Shikale nicht in Südafrika verklagt werden. Deshalb wird die SAPS einen Bericht erstellen und darin die Verstrickung des Geschäftmannes erläutern und der namibischen Generalstaatsanwältin Pendukeni Ivulva-Ithana überreichen. "Ob Shikale dann verklagt wird, liegt dann in namibischer Hand", sagte der Informant und fügte abschließend hinzu: "Aber für eine Anzeige wird es sehr viele Gründe geben."
Laut Sacky Shangala, der Berater Generalstaatsanwältin, ist der Bericht der südafrikanischen Polizei noch nicht in Namibia angekommen. Die SAPS sei noch dabei diesen zu erstellen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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