Sack und Hlupic an der Küste ungeschlagen

Robby Echelmeyer
Beim Swakop Masters sind die Titelverteidiger ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Jan-Eric Sack und Tin Hlupic waren bei den Männern wie schon im September 2015 nicht zu schlagen. In der Frauen-Konkurrenz wiederholten Rosi Hennes und Lizette Röttcher ihren Vorjahreserfolg. Eine Premiere gab es hingegen in der Social-Kategorie: Mark Brinkmann und Bernd Hinterholtzer fuhren erstmals gemeinsam einen Turniersieg ein. Zum besten Viererteam avancierte „064“.

Die von James Verrinder geleitete und beim Deutschen Turn- und Sportverein (DTS) in Windhoek ansässige Timeout Beach Volleyball Academy hat ihre fünf Events umfassende Serie am Sonntagnachmittag an der Küste ausklingen lassen. Einen Monat nach dem „King & Queen of the Beach“-Wettbewerb beim DTS, der in den Vorjahren als Austragungsort für den Showdown gedient hatte, wurden die letzten Punkte für die Gesamtwertung diesmal an der Mole in Swakopmund vergeben.

Hauptsponsor der zweitägigen Veranstaltung war der hiesige Arzneimittelhersteller Fabupharm, der 6000 Namibia-Dollar an Preisgeldern ausschüttete. Jeweils 300 N$ heimsten Sack und Hlupic für ihren ersten Platz unter den elf Männerduos ein. Mit fünf Siegen in fünf Spielen unterstrichen die Favoriten bereits in der Vorrunde am Samstag eindrucksvoll ihre Ambitionen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Spannend verlief in der stark besetzten Gruppe A das Rennen um Rang zwei. Am Ende lagen drei Mannschaften mit je drei gewonnenen Partien gleichauf, wobei Mwandingi Titus und Haumati Matias dank der besten Punktedifferenz ihr Ticket für das Halbfinale lösten. Das Nachsehen hatten die mit großen Hoffnungen gestarteten Pfeifer-Zwillinge Daniel und Fabian sowie Aloisius Ishitile und Sakeus Nashikaku.

In der nur fünf Teams umfassenden Parallelstaffel gaben indes Andriko von Ludwiger und Christian Scholze den Takt vor. Ohne Satzverlust stürmte das neu formierte Duo problemlos in die K.o.-Runde. Damian Schreiber und Marco Jauss, die drei Siege und eine Niederlage verbuchten, schafften ebenfalls den Sprung ins Halbfinale. Hier war dann jedoch Endstation: Gegen Sack und Hlupic zogen die Youngster mit 9:21, 9:21 wie erwartet klar den Kürzeren. Deutlich mehr gefordert wurden von Ludwiger und Scholze, die anschließend gegen Titus und Matias in einem Dreisatzkrimi (21:13, 15:21, 15:11) denkbar knapp die Oberhand behielten.

Eine einseitige Angelegenheit war das Spiel um Platz drei, in dem sich Titus und Matias gegen Schreiber und Jauss (21:18, 21:11) die Bronzemedaillen sicherten. Das Finale ging wiederum über die volle Distanz. Sack und Hlupic dominierten im ersten Durchgang und entschieden diesen mit 21:16 für sich. Anschließend drehten ihre Kontrahenten auf. Mit einem 21:14 erzwangen von Ludwiger und Scholze den Entscheidungssatz, in dem Sack und Hlupic gnadenlos zurückschlugen (15:6).

Die erfolgreichen Titelverteidiger bleiben somit an der Küste eine Macht: Bei ihrem dritten Auftritt an der Mole feierten sie ihren dritten Turniersieg. 2015 hatten sie dort neben dem Swakop Masters auch die namibische Meisterschaft gewonnen. Am vergangenen Wochenende konnten die beiden Ausnahmekönner erstmals in diesem Jahr gemeinsam auflaufen, weil Hlupic für einen Urlaub aus seiner Heimat Kroatien angereist war. Von Ludwiger und Scholze bildeten in Swakopmund sogar zum allerersten Mal ein Team. Da von Ludwigers Stammpartner Marc-André Witte dem Turnier schulbedingt fernblieb, übernahm Scholze dessen Part. „Ich habe Andriko erst wenige Tage vor dem Wettbewerb kennengelernt und wir konnten nur einmal zusammen trainieren. Dafür hat es gut geklappt“, befand Scholze im AZ-Gespräch.

Eigentlich wollte der 27-Jährige, der seit Februar den namibischen Volleyballverband (NVF) als technischer Berater unterstützt, bei seiner Premiere im namibischen Sand mit Verrinder an den Start gehen. „So konnte sich James auf die Organisation konzentrieren“, sagte Scholze. Als Nachwuchstalent hatte er einst in der Halle für den VfB Friedrichshafen in der zweiten Bundesliga gespielt, bis ihn anhaltende Knieprobleme vor rund zehn Jahren zu einem frühen Karriereende zwangen. Dass der Deutsche seinen sportlichen Ehrgeiz noch nicht abgelegt hat, zeigte sich kurz nach dem Finale. Scholze: „Schade, wir hätten gewinnen können, da war mehr drin.“ Grundsätzlich spielt er jedoch nur noch zum Spaß und ohne regelmäßiges Training.

Bei den Damen bewies Lizette Röttcher, dass sie auch ohne viel Praxis weiterhin zu den besten Beachvolleyballerinnen des Landes gehört. Sie und Rosi Hennes blieben beim Fabupharm Swakop Masters im gesamten Turnierverlauf ohne Satzverlust. Ihre makellose Bilanz: Fünf glatte Vorrundensiege im Modus jeder gegen jeden, ein deutlicher Halbfinalerfolg über Carmen Curschmann und Carmen Gaugler (21:7, 21:5) sowie ein souveränes 21:15, 21:13 im Endspiel gegen Anita Kinder und Simone von Wietersheim. „Wir waren mental voll auf der Höhe und haben kaum Fehler gemacht“, freute sich Röttcher. Der dritte Platz in der Endabrechnung ging an Ranjana Metzger und Jasmin Baas, die mit einem 21:15, 21:18 gegen Curschmann und Gaugler den ersten Podestrang ihrer noch jungen Karriere perfekt machten.

Hennes und Sack hatten neben dem Tagessieg noch weiteren Grund zum Strahlen: Beide verteidigten die Spitzenposition in der Gesamtwertung. Die 35-jährige Hennes erhöhte ihre Saisonausbeute auf 996 Punkte, wodurch sie die ein Jahr jüngere von Wietersheim (864) und die erst 18 Jahre alte Curschmann (816) auf Distanz hielt. Für die Nationalspielerin ist es bereits der dritte Gesamtsieg in Serie. Sack (1152 Punkte) hat bei den Männern zum zweiten Mal in Folge die Nase vorn. Zum Abschluss der Serie vergrößerte er seinen Abstand zum zweitplatzierten Fabian Pfeifer (876) auf nahezu 300 Zähler. Von Ludwiger schob sich dank Silber beim Fabupharm Swakop Masters mit seinen nunmehr 660 Punkten noch auf den dritten Gesamtrang vor.

Die etwas weniger ambitionierten Beachvolleyballer ermittelten ihren Sieger am Wochenende in einer gemischten Klasse für „Social“-Spieler und „Legenden“. Acht Teams mischten mit, darunter ein Frauen- und ein Mixed-Duo. Zunächst wurden in zwei Viererstaffeln die Halbfinalisten ermittelt. Jan Jansen und Johan Petrus Jooste (Gruppe B) sowie Ruwen Möller und Robby Echelmeyer (Gruppe A) qualifizierten sich als ungeschlagene Spitzenreiter für die Vorschlussrunde. Jansen und Jooste setzten ihre Siegesserie am Sonntagmorgen gegen Matthias Jauss und Philipp Schommarz (21:14, 21:11) fort. Die in der Gruppe B nach zwei Siegen und einer Niederlage auf Platz zwei gelandeten Mark Brinkmann und Bernd Hinterholtzer fanden derweil immer besser zu ihrem Spiel. Gegen Möller und Echelmeyer gewannen die technisch und taktisch beschlagenen Routiniers verdient mit 21:19 und 21:6. Im Finale nahmen Brinkmann und Hinterholtzer gegen Jansen und Jooste (21:15, 21:4) erfolgreich Revanche für ihre am Vortag erlittene Vorrundenpleite. Möller und Echelmeyer hatten zuvor im Bronzeduell gegen Jauss und Schommarz (21:17, 21:5) in die Erfolgsspur zurückgefunden. Brinkmann und Hinterholtzer wurden für ihren im dritten Anlauf errungen Premierentitel mit 600 N$ belohnt.

Auch im Wettbewerb der acht Viererteams ging es ordentlich zur Sache. Lange Zeit schien alles auf einen Sieg der „Dunes“ hinauszulaufen. Mit vier Vorrundensiegen und einem klaren Halbfinalerfolg über die „Sand Dragons“ (21:14, 21:18) spielten sich die aus Walvis Bay angereisten Vertreter der Navy in die Favoritenrolle. Im Finale trafen die Hallenspezialisten am Sonntagnachmittag in der letzten Partie des Turniers auf die Swakopmunder Auswahl „064“, die sie in der Vorrunde bezwungen hatten. Beim Stand von 21:18 und 20:17 vergaben die „Dunes“ drei Matchbälle. Das Spiel kippte. Die 064-Akteure gewannen den zweiten Durchgang noch mit 23:21 und krönten ihre Aufholjagd schließlich mit einem 15:8 im alles entscheidenden dritten Satz. Der Lohn: 800 N$. Die „Dunes“ mussten sich mit 600 N$ begnügen. Für die „Power Blues“ sprangen nach einem hart erkämpften Sieg im Spiel um Platz drei gegen die „Sand Dragons“ (15:21, 21:16, 15:10) immerhin noch 400 N$ heraus.



Robby Echelmeyer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

LaLiga: Athletic Club 1 vs 1 Granada SerieA: Cagliari 2 vs 2 Juventus | Genoa 0 vs 1 SS Lazio Katima Mulilo: 16° | 35° Rundu: 16° | 34° Eenhana: 18° | 35° Oshakati: 20° | 34° Ruacana: 19° | 35° Tsumeb: 18° | 33° Otjiwarongo: 17° | 31° Omaruru: 17° | 33° Windhoek: 16° | 30° Gobabis: 17° | 31° Henties Bay: 17° | 24° Wind speed: 21km/h, Wind direction: S, Low tide: 07:53, High tide: 14:09, Low Tide: 19:53, High tide: 02:00 Swakopmund: 17° | 21° Wind speed: 23km/h, Wind direction: SW, Low tide: 07:51, High tide: 14:07, Low Tide: 19:51, High tide: 02:00 Walvis Bay: 19° | 27° Wind speed: 30km/h, Wind direction: SW, Low tide: 07:51, High tide: 14:06, Low Tide: 19:51, High tide: 02:00 Rehoboth: 18° | 32° Mariental: 21° | 34° Keetmanshoop: 23° | 34° Aranos: 20° | 34° Lüderitz: 18° | 31° Ariamsvlei: 23° | 37° Oranjemund: 16° | 27° Luanda: 26° | 29° Gaborone: 20° | 33° Lubumbashi: 15° | 26° Mbabane: 16° | 30° Maseru: 13° | 27° Antananarivo: 13° | 27° Lilongwe: 15° | 27° Maputo: 19° | 32° Windhoek: 16° | 30° Cape Town: 17° | 26° Durban: 19° | 26° Johannesburg: 18° | 29° Dar es Salaam: 24° | 29° Lusaka: 17° | 28° Harare: 14° | 29° #REF! #REF!