Rukoro muss Platz räumen

Ex-Generalsekretär verlässt sein Büro mit Polizeibegleitung
Stefan Noechel
Von Joël Grandke,

Windhoek

In der lang anhaltenden Debatte um den ehemaligen NFA-Generalsekretär Barry Rukoro scheint endlich Klarheit zu herrschen. Das FIFA-Übergangskomitee, das seit einfach der Woche im Amt ist und den namibischen Fußballverband NFA nach chaotischen Monaten wieder normalisieren soll, hat in seiner Personalie hart durchgegriffen. Am Mittwochabend wurde ihm in Anwesenheit von elf vollausgerüsteten Polizisten ein Brief mit der Anweisung überreicht, sein Büro innerhalb von einer Stunde komplett zu räumen.

Rukoro übernahm die Führung des NFA-Sekretariats vor 13 Jahren, war seit einem knappen Jahr aber ohne gültigen Vertrag im Amt. Bereits im März 2018 lief sein Arbeitspapier eigentlich aus. Im Verband war in dieser Zeit aber viel Bewegung. Da sich die Neuwahlen zahlreicher Mitglieder des NFA-Exekutivkomitees auf einem Kongress im letzten Dezember ankündigten, verlängerte der Verband kurzerhand auch Rukoros Amtszeit provisorisch bis zu diesem Zeitpunkt. Erst dann sollte auch eine Entscheidung über seine Zukunft getroffen werden. Zu den geplanten Neuwahlen kam es allerdings bis heute nicht, sodass seit Dezember weder die Besetzung des Exekutivkomitees (inklusive des Präsidentenamtes) noch der Posten des Generalsekretärs geklärt ist. Die FIFA sah sich aufgrund dieses Lähmungszustandes, der sich auf den gesamten namibischen Fußball auswirkt, gezwungen, ein externes Übergangskomitee einzusetzen, um den Verband wieder in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen und Neuwahlen für die vakanten Ämter durchzuführen.

Im Fall Rukoro gab die FIFA bereits im vergangenen Jahr offiziell bekannt, ihn aufgrund der fehlenden vertraglichen Grundlage nicht mehr als NFA-Generalsekretär anzusehen. Schon damals folgte die Anweisung der FIFA, dass er sich aus den Verbandsangelegenheiten zurückziehen sollte. Rukoro ließ das unbeeindruckt: Er arbeite für die NFA und nicht für die FIFA, sodass ihm solche Befehle nur der namibische Verband direkt stellen könnte. Da von der zerrütteten NFA-Führungsebene keine Direktive erfolgte, ging Rukoro weiter seiner Arbeit nach – bis zum Dienstagabend.

Das neue FIFA-Normalisierungskomitee versucht nun, die Altlasten in der NFA zu entfernen, um wieder schnelle und reibungslose Abläufe zu ermöglichen. Da das fünfköpfige Gremium die Entscheidungskompetenzen besitzt, konnten sie nun auch die Personalie Rukoro auf offiziellem Wege klären. Rukoro musste im Zuge seiner offiziellen Amtsenthebung alles abgeben, was im Besitz des Verbandes ist, wozu auch die Schlüssel für seinen Dienstwagen gehörten.

„Wir möchten klarstellen, dass keine Abmachungen oder Vertragsschlüsse (finanzieller oder anderer Hinsicht), die Rukoro schließt, rechtlich bindende Wirkung für die NFA besitzen“, heißt es im Schreiben des Normalisierungskomitees, dem Hilda Basson-Namundjebo vorsitzt. Sollte der Verband Rukoro noch etwas schulden, würden diese Dinge in den nächsten sieben Werktagen abgehandelt werden. Zum Ende des Schreibens wünschten sie dem Ex-Generalsekretär alles Gute für seine Zukunft und dankten ihm für die jahrelange Verbandsarbeit.

Für Rukoro ist die Angelegenheit damit aber noch lange nicht beendet. Nachdem er sein Büro im NFA-Football-House geräumt hatte und unter Polizeibegleitung herausmarschierte, kündigte er rechtliche Schritte an. Er würde seine Anwälte einschalten, die sich der Angelegenheit annehmen würden.

Basson-Namundjebo gab unterdessen bekannt, dass über Rukoros Nachfolge nicht in Kürze entschieden werde. Ihr Komitee würde die Alltagsgeschäfte des Verbandes übernehmen und nach geeigneten Kandidaten Ausschau halten. Ein neuer Generalsekretär würde aber erst zu einem späteren Zeitpunkt ernannt werden.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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