Reiterdenkmal dominiert Jahreshauptversammlung des Kulturrates
Vor wenigen Tagen fanden die Jahreshauptversammlungen des Deutschen Kulturrats (DKR) und der Arbeits- und Fördergemeinschaft der Deutschen Schulvereine in Namibia (AGDS) statt. An dieser Stelle wird das Wesentliche aus beiden Veranstaltungen zusammengefasst.
Das vorvergangene Wochenende war für die Mitglieder und Vertreter der beiden deutschen Kultur- und Schulorganisationen, des DKR und der AGDS, recht arbeits- und ereignisreich. Am Freitagnachmittag (19. September) kam zuerst der DKR-Vorstand zu seiner dritten Sitzung in diesem Jahr zusammen, danach fand die 20. Jahreshauptversammlung statt. Die AGDS hielt ihre dritte Vorstandssitzung am Samstagmorgen und ihre 52. Jahreshauptversammlung am Mittag des gleichen Tages (20. September).
Die DKR-Jahreshauptversammlung war mit 53 Anwesenden recht gut besucht. Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung war ein Antrag des Traditionsverbandes ehemaliger Schutz- und Überseetruppen, der ein Votum des DKR zur möglichen Verschiebung des Reiterdenkmals erwartete. Der DKR-Vorsitzende Eckhart Mueller betonte, dass noch keine Entscheidung getroffen sei und dass er mit den Verantwortlichen intensive Gespräche geführt habe, vor allem auch mit Bezug auf den Entwurf des Museums, das an der prominenten Stelle zwischen Christuskirche, Alte Feste, ehemaliger Realschule und Tintenpalast vorgesehen ist. Während einige Redner eine gemeinsame Stellungnahme des DKR herbeiführen wollten, wiesen andere Vertreter darauf hin, dass der DKR sich laut seiner Satzung nicht als politische Organisation betätigen dürfe und dass die Körperschaften, die sie vertreten, sich daran halten wollten. Dank der Vermittlung des Vorsitzenden wurde ein Ausschuss ernannt, bestehend aus dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter und Vertretern des Traditionsverbandes, der sich um Gespräche mit den zuständigen Verantwortlichen in der Behörde bemühen sollten. Dieser Ausschuss hat beschlossen, weitere Personen auch aus anderen Kulturkreisen in Namibia hinzuzuziehen, so dass eine breite und fachlich fundierte Stellungnahme erarbeitet werden kann.
Die Jahreshauptversammlung der AGDS wurde bedauerlicherweise nur von 23 Abgeordneten besucht. Der Chargé d'Affaires der deutschen Botschaft, Matthias Hansen, beehrte die Versammlung, wie auch schon die am Nachmittag zuvor gehaltene des DKR, mit seiner Anwesenheit und stellte sich kurz vor. Alle deutschen Oberschulen, die meisten Primarschulen, die UNAM und der DKR waren vertreten. Ich nenne einige der vielen Themen, die in der lebhaften Diskussion nach dem Vortrag des Jahresberichts des Vorsitzenden angesprochen wurden:
? Schaffung der Stelle eines Medienberaters
? Einbeziehung des Faches Deutsch als Fremdsprache in den Aufgabenbereich der AGDS
? Abwanderung deutschsprachiger Schüler an Schulen, die nicht das Fach Deutsch als Muttersprache anbieten
? Aufenthaltsgenehmigung für die aus Deutschland kommenden und auf Zeit an namibischen Schulen tätigen Praktikanten
? das Kuratorium Deutsch in Namibia und seine Aufgaben
? die Notwendigkeit, Deutsch als Muttersprache zu fördern.
Der Finanzbericht wurde in Anbetracht der beträchtlichen Spenden, vor allem aus Nachlässen, mit großer Dankbarkeit zur Kenntnis genommen. Man war sich einig, dass die vorhandenen Mittel zur Lehrerausbildung sowie zur Förderung des Faches Deutsch und des deutschsprachigen Unterrichts angewandt werden sollten.
Ich schließe mit dem letzten Abschnitt des Jahresberichts: "Die AGDS fördert die Erhaltung der Deutschsprachigkeit in Namibia als inklusives Instrument zur Identifizierung und Selbstverwirklichung der Deutschnamibier und ihrer in Namibia heimischen Sprach- und Kulturgruppe ohne jegliche ideologische Einschränkung. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung."
Paul-Peter-Land-Preis
Bei der DKR-Jahreshauptversammlung wurden die Gewinner des Paul-Peter-Land-Preises bekannt gegeben. Damit wird an einen der größten Unterstützer der deutschen Sprachgruppe erinnert: Land war zu Lebzeiten Schatzmeister der Deutsch-Namibischen Entwicklungsgesellschaft. Jährlich bekommen Schulen, die Theateraufführungen und Bunte Abende in deutscher Sprache bringen, einen Anerkennungspreis. In diesem Jahr sind es:
Delta-Schule Windhoek: Bunter Abend (26. & 27. September 2007): 1000 Namibia-Dollar, "Kaiser und die Kleider" (25. Oktober 2007): 500 Namibia-Dollar, "Musik-Sundowner" (23. November 2007): 500 Namibia-Dollar
Deutsche Privatschule Grootfontein: Bunter Abend (15. August 2007): 1000 Namibia-Dollar
Deutsche Privatschule Omaruru: Bunter Abend (23. Mai 2007): 1000 Namibia-Dollar
Privatschule Otjiwarongo: "Mini Mosaik 2008": 1000 Namibia-Dollar
Privatschule Otavi: "Tuishi Pamoja": 1000 Namibia-Dollar
Das Beurteilungsjahr erstreckt sich vom 1. Juli eines jeden Jahres bis zum 30. Juni des Folgejahres. Die Schulen müssen sich jährlich um diesen Anerkennungspreis bewerben.
Von Dieter Esslinger, Vorsitzender der AGDS
Das vorvergangene Wochenende war für die Mitglieder und Vertreter der beiden deutschen Kultur- und Schulorganisationen, des DKR und der AGDS, recht arbeits- und ereignisreich. Am Freitagnachmittag (19. September) kam zuerst der DKR-Vorstand zu seiner dritten Sitzung in diesem Jahr zusammen, danach fand die 20. Jahreshauptversammlung statt. Die AGDS hielt ihre dritte Vorstandssitzung am Samstagmorgen und ihre 52. Jahreshauptversammlung am Mittag des gleichen Tages (20. September).
Die DKR-Jahreshauptversammlung war mit 53 Anwesenden recht gut besucht. Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung war ein Antrag des Traditionsverbandes ehemaliger Schutz- und Überseetruppen, der ein Votum des DKR zur möglichen Verschiebung des Reiterdenkmals erwartete. Der DKR-Vorsitzende Eckhart Mueller betonte, dass noch keine Entscheidung getroffen sei und dass er mit den Verantwortlichen intensive Gespräche geführt habe, vor allem auch mit Bezug auf den Entwurf des Museums, das an der prominenten Stelle zwischen Christuskirche, Alte Feste, ehemaliger Realschule und Tintenpalast vorgesehen ist. Während einige Redner eine gemeinsame Stellungnahme des DKR herbeiführen wollten, wiesen andere Vertreter darauf hin, dass der DKR sich laut seiner Satzung nicht als politische Organisation betätigen dürfe und dass die Körperschaften, die sie vertreten, sich daran halten wollten. Dank der Vermittlung des Vorsitzenden wurde ein Ausschuss ernannt, bestehend aus dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter und Vertretern des Traditionsverbandes, der sich um Gespräche mit den zuständigen Verantwortlichen in der Behörde bemühen sollten. Dieser Ausschuss hat beschlossen, weitere Personen auch aus anderen Kulturkreisen in Namibia hinzuzuziehen, so dass eine breite und fachlich fundierte Stellungnahme erarbeitet werden kann.
Die Jahreshauptversammlung der AGDS wurde bedauerlicherweise nur von 23 Abgeordneten besucht. Der Chargé d'Affaires der deutschen Botschaft, Matthias Hansen, beehrte die Versammlung, wie auch schon die am Nachmittag zuvor gehaltene des DKR, mit seiner Anwesenheit und stellte sich kurz vor. Alle deutschen Oberschulen, die meisten Primarschulen, die UNAM und der DKR waren vertreten. Ich nenne einige der vielen Themen, die in der lebhaften Diskussion nach dem Vortrag des Jahresberichts des Vorsitzenden angesprochen wurden:
? Schaffung der Stelle eines Medienberaters
? Einbeziehung des Faches Deutsch als Fremdsprache in den Aufgabenbereich der AGDS
? Abwanderung deutschsprachiger Schüler an Schulen, die nicht das Fach Deutsch als Muttersprache anbieten
? Aufenthaltsgenehmigung für die aus Deutschland kommenden und auf Zeit an namibischen Schulen tätigen Praktikanten
? das Kuratorium Deutsch in Namibia und seine Aufgaben
? die Notwendigkeit, Deutsch als Muttersprache zu fördern.
Der Finanzbericht wurde in Anbetracht der beträchtlichen Spenden, vor allem aus Nachlässen, mit großer Dankbarkeit zur Kenntnis genommen. Man war sich einig, dass die vorhandenen Mittel zur Lehrerausbildung sowie zur Förderung des Faches Deutsch und des deutschsprachigen Unterrichts angewandt werden sollten.
Ich schließe mit dem letzten Abschnitt des Jahresberichts: "Die AGDS fördert die Erhaltung der Deutschsprachigkeit in Namibia als inklusives Instrument zur Identifizierung und Selbstverwirklichung der Deutschnamibier und ihrer in Namibia heimischen Sprach- und Kulturgruppe ohne jegliche ideologische Einschränkung. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung."
Paul-Peter-Land-Preis
Bei der DKR-Jahreshauptversammlung wurden die Gewinner des Paul-Peter-Land-Preises bekannt gegeben. Damit wird an einen der größten Unterstützer der deutschen Sprachgruppe erinnert: Land war zu Lebzeiten Schatzmeister der Deutsch-Namibischen Entwicklungsgesellschaft. Jährlich bekommen Schulen, die Theateraufführungen und Bunte Abende in deutscher Sprache bringen, einen Anerkennungspreis. In diesem Jahr sind es:
Delta-Schule Windhoek: Bunter Abend (26. & 27. September 2007): 1000 Namibia-Dollar, "Kaiser und die Kleider" (25. Oktober 2007): 500 Namibia-Dollar, "Musik-Sundowner" (23. November 2007): 500 Namibia-Dollar
Deutsche Privatschule Grootfontein: Bunter Abend (15. August 2007): 1000 Namibia-Dollar
Deutsche Privatschule Omaruru: Bunter Abend (23. Mai 2007): 1000 Namibia-Dollar
Privatschule Otjiwarongo: "Mini Mosaik 2008": 1000 Namibia-Dollar
Privatschule Otavi: "Tuishi Pamoja": 1000 Namibia-Dollar
Das Beurteilungsjahr erstreckt sich vom 1. Juli eines jeden Jahres bis zum 30. Juni des Folgejahres. Die Schulen müssen sich jährlich um diesen Anerkennungspreis bewerben.
Von Dieter Esslinger, Vorsitzender der AGDS
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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