Reisender zu Pferd

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Der namibische Autor Piet van Rooyen, eher bekannt für seine preisgekrönten Romane „Die Olifantjagters“ und „Die Spoorsnyeer“, hat sich in den literarischen Sattel geschwungen, um sich auf eine Odyssee durch die Weltliteratur zu begeben. Ein Jahrzehnt lang hat er rund 400 Bücher und Werke gewälzt, die ihren Ursprung im klassischen Griechenland, in China, Russland, USA und Deutschland haben, um der faszinierenden Bedeutung des Pferdes in Kultur und Geschichte nachzugehen.
Was er aus den Werken „herausgefiltert und herausdestilliert hat“, wie Altprofesssor André du Pisani Van Rooyens Arbeitsweise bei der Vorstellung des Gedichtbands in Windhoek schilderte, hat in afrikaansen Versen als Poesie seinen Niederschlag gefunden. Es handelt sich nicht um direkte Übersetzungen, sondern um „Fantasieflüge“ in 100 Gedichten, die durch ursprüngliche Textquellen ausgelöst wurden. Zu den Quellen gehören unter anderem Homer, Vergil, Voltaire und Virginia Woolf. Das Pferd spielt in den Gedichten entweder eine zentrale oder eine marginale Rolle, ist jedoch als Motiv und Bedeutungsträger immer dabei. Van Rooyen ist derzeit Professor für Politische Wissenschaft an der Universität von Namibia.
Für mehrsprachige Namibier und insbesondere für Pferdeliebhaber dürfte der Band eine willkommene Anregung sein. Seit vielen Jahrzehnten ist in Namibia kein afrikaanser Gedichtband mehr herausgegeben worden.
Eberhard Hofmann, Windhoek
Reisiger te Perd, Piet van Rooyen. Verlag Protea Bookhuis Pretoria 2013, 120 Seiten. ISBN 9781485300250

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2023-05-28

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