Randproblem wird zur Falle
Die Oppositionspartei DTA will auf einer Versammlung verschiedene Meinungen zur Bodenreform sammeln und daraus eine Strategie für die nationale Landkonferenz erarbeiten. Eine lobenswerte Initiative. Bedauerlich ist indes, dass sie beim Thema Landbesitz durch Ausländer in die gleiche Falle tappt wie die Regierung.
DTA-Präsident McHenry Venaani hat diese Woche angekündigt, dass man ausländische Farmeigentümer, deren Besitz nicht produktiv genutzt wird, unter die Lupe nehmen und notfalls enteignen müsse, weil der Landhunger so groß sei. Solch markige Worte wecken Emotionen und Zustimmung, zielen aber am Kern vorbei. Denn die 281 Farmen mit ihren 1,4 Mio. Hektar, die sich im Besitz von Ausländern befinden, machen nicht mal 5% der gesamten kommerziellen Agrarfläche aus und sind bestenfalls ein Randproblem. Zuerst sollten sich Regierung und DTA darum kümmern, was auf den mehr als 10 Mio. Hektar (26%) Fläche passiert, die bereits umverteilt wurden. Welche Farm ist produktiv? Welche Farm wird nur zu Wochenendbesuchen genutzt, beispielsweise von Politikern, hohen Regierungsbeamten und anderen Günstlingen der regierenden Partei? Sie alle erhalten als vormals Benachteiligte Farmen, ungeachtet dessen, ob/dass sie heute besser gestellt sind als viele vormals Bevorzugte es jemals waren. Und mit dem gleichen Argument der damaligen Benachteiligung sind sie auch noch von der Steuer befreit. Dieses paradoxe System nennt sich offiziell Gerechtigkeit.
Wenn Agrarproduktivität das ultimative Kriterium sein soll, müssten nicht nur Farmer mit ausländischem Pass, sondern auch namibische Politiker sowie Umsiedlungsversager ihr Land wieder hergeben.
Stefan Fischer
DTA-Präsident McHenry Venaani hat diese Woche angekündigt, dass man ausländische Farmeigentümer, deren Besitz nicht produktiv genutzt wird, unter die Lupe nehmen und notfalls enteignen müsse, weil der Landhunger so groß sei. Solch markige Worte wecken Emotionen und Zustimmung, zielen aber am Kern vorbei. Denn die 281 Farmen mit ihren 1,4 Mio. Hektar, die sich im Besitz von Ausländern befinden, machen nicht mal 5% der gesamten kommerziellen Agrarfläche aus und sind bestenfalls ein Randproblem. Zuerst sollten sich Regierung und DTA darum kümmern, was auf den mehr als 10 Mio. Hektar (26%) Fläche passiert, die bereits umverteilt wurden. Welche Farm ist produktiv? Welche Farm wird nur zu Wochenendbesuchen genutzt, beispielsweise von Politikern, hohen Regierungsbeamten und anderen Günstlingen der regierenden Partei? Sie alle erhalten als vormals Benachteiligte Farmen, ungeachtet dessen, ob/dass sie heute besser gestellt sind als viele vormals Bevorzugte es jemals waren. Und mit dem gleichen Argument der damaligen Benachteiligung sind sie auch noch von der Steuer befreit. Dieses paradoxe System nennt sich offiziell Gerechtigkeit.
Wenn Agrarproduktivität das ultimative Kriterium sein soll, müssten nicht nur Farmer mit ausländischem Pass, sondern auch namibische Politiker sowie Umsiedlungsversager ihr Land wieder hergeben.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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